Kampf den Keimen - Aktion saubere Hände im KrankenhausHände desinfizieren vor und nach jedem Patientenkontakt
Mit der "Aktion saubere Hände" hat das "Aktionsbündnis Patientensicherheit" den Keimen den Kampf angesagt. Ziel der bundesweiten Kampagne ist eine dauerhafte Senkung der Krankenhausinfektionen durch eine konsequente Verhaltensänderung. Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger sollen sich vor und nach jedem Patientenkontakt die Hände desinfizieren. "Im Interesse unserer Patienten unterstützen wir die Kampagne nachhaltig", meint Prof. Josef Zacher, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums Berlin-Buch. "Zur qualifizierten medizinischen und pflegerischen Behandlung gehört eine konsequente Händedesinfektion vor und nach jedem Patien-tenkontakt."
Den Durchbruch zur modernen Krankenhaushygiene verdanken wir Dr. Ignatz Philipp Semmelweis. Als erster Mediziner findet der Geburtshelfer heraus, dass Erreger über die Hände übertragen werden. 1847 weist er seine Wiener Medizinstudenten an, sich nach der Sektion von Frauen, die an Kindbettfieber gestorben waren, die Hände mit Chlorkalk zu desinfizieren, bevor sie auf die Geburtshilfe zurückkehren. Die Müttersterblichkeit auf seiner Station sinkt von 12,3 auf drei Prozent. Ein Jahr später verschärft Semmelweis die Vorschriften und ordnet an, sich vor jeder Untersuchung die Hände zu desinfizieren. Die Müttersterblichkeit sinkt auf 1,3 Prozent. In der Geschichte gilt Semmelweis als "Retter der Mütter."
160 Jahre später sind die Erkenntnisse von Semmelweis aktueller denn je. Die konsequente Händedesinfektion ist die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen im Krankenhaus. Keime können in den Körper eindringen und lebensgefährliche Infektionen auslösen. Drei bis fünf Prozent aller Patienten erleiden im Krankenhaus eine Infektion. Menschliches Leid, eine längere Liegedauer, zusätzliche Kosten sind die Folgen. Experten schätzen, dass 30 Prozent der jährlich rund 500.000 Klinikinfektionen durch eine konsequente Desinfektion der Hände vermieden werden können.
Die Infektionen verursachen hohe volkswirtschaftliche Kosten. Ein infizierter Patient bleibt durchschnittlich vier Tage länger im Krankenhaus, bei 500.000 Klinikinfektionen sind das zwei Millionen Krankenhaustage zusätzlich. Ein anderer Vergleich verdeutlicht die Dimension des Problems: Um in Deutschland alle Patienten zu versorgen, die sich in der Klinik eine Infektion zuziehen, sind übers Jahr dauerhaft sechs Kliniken mit jeweils 1000 Betten voll ausgelastet.
"Die Hände sind der wichtigste Übertragungsweg von Erregern, die gefährliche Infektionen auslösen können", macht sich der Berliner Krankenhaushygieniker Prof. Henning Rüden für eine konsequente Händedesinfektion stark. "Mit dieser einfachen und kostengünstigen Maßnahme kann die Ausbreitung von Infektionen maßgeblich gesenkt werden."
"Ein wichtiges Hilfsmittel ist die kleine Kitteltaschenflasche mit einer Desinfektionslösung, die jeder Arzt und jede Pflegekraft bei sich tragen soll", fordert Monika Herrmann, eine der Hygienefachschwestern im HELIOS Klinikum Berlin-Buch. Ganz wichtig seien Motivation und Selbstkontrolle innerhalb des Stationsteams. "Die Mitarbeiter fordern heute schon selbst eine Überprüfung ihrer Händehygiene in Form von Abklatschproben oder lassen sich ihr Handling beim Verbandwechsel analysieren, um Hygienemängel aufzudecken", ist die Erfahrung der engagierten Hygienefachschwester. "Um falsches Handeln abzustellen und Verhaltensänderungen durchzusetzen, war viel Überzeugungsarbeit notwendig."
Den "Aktionstag saubere Hände" am 22. Oktober nutzen Monika Herrmann und ihre Mitstreiterinnen zur Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit an einem gut sichtbaren Stand im Foyer des neuen Klinikums. Von 11 bis 16 Uhr dreht sich alles um die richtige Händedesinfektion, Kontrolle unter einer UV-Lampe, die notwendige Pflege. Informations- und Anschauungsmaterial stehen zur Verfügung, Besuchern wird demonstriert, wie Keime im Krankenhaus in Schach gehalten werden können.
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