81. Tagung des Wissenschaftlichen Rates der AiF in Darmstadt
AiF verleiht Otto von Guericke-Preis 2008 und vergibt erstmals vier Studienstipendien
Am 12. November 2008 veranstaltete die AiF die 81. Tagung ihres Wissenschaftlichen Rates (WR) in der Industrie- und Handelskammer Darmstadt. Rund 70 Wissenschaftler kamen dabei aus der gesamten Bundesrepublik zum Meinungsaustausch zusammen. Der WR der AiF ist der Weiterentwicklung der branchenweiten industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) zugunsten mittelständischer Unternehmen verpflichtet, die aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) über die AiF gegenwärtig mit rund 120 Mio. Euro im Jahr gefördert wird. Der WR erarbeitet Vorschläge zur Sicherung der Qualität der Forschung und fördert den Wissens- und Technologietransfer.
Eingebunden in die WR-Tagung war ein Festakt, in dessen Rahmen Professor Dr. Martin Loessner vom Institut für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich den mit 5.000 Euro dotierten Otto von Guericke-Preis 2008 der AiF erhielt. Damit würdigt die AiF einmal jährlich herausragende Leistungen in der IGF. Unter Federführung von Professor Loessner wurde ein Schnelltest zum Nachweis von Listerien in Milchprodukten entwickelt, der die mit dem Standardverfahren mindestens fünf, im positiven Fall bis zu zwölf Tage dauernde Untersuchung auf nur ein bis zwei Tage verkürzt. "Die Ergebnisse dieses IGF-Vorhabens dokumentieren greifbar und anschaulich den großen Nutzen der industriellen Gemeinschaftsforschung für mittelständische Unternehmen", sagte AiF-Präsident Dr.-Ing. Thomas Gräbener in seiner Laudatio.
Erstmals vergab die AiF in diesem Jahr zur Förderung des Fachkräftenachwuchses für Wirtschaft und Wissenschaft aus eigenen Mitteln auch vier Studienstipendien. Die Stipendien werden auf Empfehlung der Träger des Otto von Guericke-Preises der letzten drei Jahre vergeben. Gefördert werden Studentinnen und Studenten in naturwissenschaftlichen, technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen, die in ihrem bisherigen Studium hervorragende Leistungen gezeigt haben und das Vordiplom (Zwischenprüfung) abgeschlossen oder den Bachelorgrad erworben haben. Marco Grimm (Maschinenbau) und Felix Dillenberger (Maschinenbau) von der Technischen Universität (TU) Darmstadt sowie Anna Krementowski (Biologie) und Fabian Higel (Molekulare Biotechnologie) von der TU München sind die ersten Stipendiaten der AiF, die für zwei Jahre eine monatliche Zuwendung erhalten, um ihr Studium zielstrebig fortsetzen zu können.
Der Tagungsort Darmstadt bildet ein wichtiges Standbein im bundesweiten Innovationsnetzwerk der AiF. So liefen in den Jahren 2006 bis 2008 insgesamt 124 IGF-Vorhaben an 24 Forschungsinstituten in Darmstadt, die mit rund 6,5 Mio. Euro pro Jahr vom BMWi über die AiF gefördert wurden. Den größten Anteil daran hatten das Deutsche Kunststoffinstitut mit 52 Projekten sowie das Institut für Werkstoffkunde der TU Darmstadt mit 33 Projekten. Auch in dem von der AiF als Projektträger des BMWi betreuten firmenspezifischen Förderprogramm PRO INNO II - welches im Sommer dieses Jahres im Kooperationsmodul des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) des BMWi aufgegangen ist - kann Darmstadt eine stattliche Bilanz vorweisen. Seit 2004 wurden hier insgesamt 45 Forschungsprojekte von mittelständischen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen mit einem bewilligten Volumen von knapp 5 Mio. Euro gefördert. Das Themenspektrum reicht dabei von der Erforschung eines neuen Brennverfahrens zum Einsatz in kleinen Industriedieselmotoren bis zur Charakterisierung von Proteinen für die Weinklärung.
Die AiF fördert Forschung und Entwicklung zugunsten mittelständischer Unternehmen. Als Träger der industriellen Gemeinschaftsforschung und weiterer Förderprogramme der öffentlichen Hand bietet sie praxisnahe Innovationsberatung.
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