Hochschule Aschaffenburg: Forschungsprojekt zur Entwicklung einer neuartigen UV-Lichtquelle gestartet
Ultraviolettes Licht, kurz UV-Licht, besitzt, neben den bekannten Risiken für Augen und Haut, eine Reihe von positiven und notwendigen Effekten. Künstlich erzeugtes UV-Licht wird unter anderem in der Medizin aber auch in zahlreichen Anwendungen der Produktionstechnik eingesetzt. An der Hochschule Aschaffenburg wird derzeit an der Entwicklung einer neuartigen UV-Lichtquelle auf Basis von Leuchtdioden geforscht. Diese sollen eine wirtschaftlichere Erzeugung aber auch eine präzise Dosierung der künstlichen UV-Strahlen ermöglichen. Das Forschungsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von 320.000 Euro wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Im Vordergrund des Forschungsprojekts LUVLED steht die industrielle Anwendung der UV-Strahlung. Trotz der zahlreichen bereits vorhandenen Anwendungen - UV-Licht wird zum Beispiel in der Fotolithographie, beim Härten und Trocknen von Lacken, Druckfarben und Klebstoffen aber auch zur Desinfizierung von Wasser eingesetzt - besteht auf diesem Gebiet noch erheblicher Forschungsbedarf. Der Forschungsschwerpunkt "Leuchtdioden" an der Hochschule Aschaffenburg wurde daher in Richtung ultraviolettes Licht erweitert. Prof. Bochtler, der Sprecher des Vorhabens, erläutert die Neuartigkeit des Ansatzes: "Während üblicherweise mit Quecksilberdruckstrahlern, die mit einer Leuchtstoffröhre vergleichbar sind, getrocknet wird, soll dies zukünftig mit Hochleistungsleuchtdioden geschehen." Leuchtdioden bieten neben einem höheren Wirkungsgrad auch bessere Möglichkeiten der Dosierung des Lichts. Da neben der Schaltungs- und Messtechnik auch zahlreiche Fragen aus der Aufbau- und Verbindungstechnik sowie der Optik zu beantworten sind, beteiligen sich die Professoren Kaloudis und Hellmann ebenfalls an diesem Projekt.
Die Fördermittel aus dem Forschungsvorhaben dienen der Erweiterung der beteiligten Labore. Neben notwendigen Messgeräten sollen vor allem Nachwuchswissenschaftler gefördert werden, die im Rahmen ihrer Doktor-, Master- oder Abschlussarbeiten an diesem Forschungsprojekt mitarbeiten. "Das ist eine großartige Chance für unsere Studierenden und Jungforscher", freut sich die Diplomingenieurin Mareiki Kaloumenos, die an der hiesigen Hochschule studiert hat und sich jetzt als Master-Studentin im Rahmen dieses Projekts weiterqualifiziert. "Hier besteht die Möglichkeit, sich mit den führenden Entwicklern auf diesem Gebiet auszutauschen und an topaktuellen Fragestellungen der Forschung mitzuwirken", so Kaloumenos.
Vielleicht ergeben sich ja auch Ergebnisse, die eines Tages nicht nur in der Produktionstechnik sondern auch im heimischen Solarium Einzug halten.