Hochschulrat der Fachhochschule Trier moniert unzureichende Finanzierung der Fachhochschulen in Rheinland Pfalz
Die Grundmittelausstattung der Rheinland-Pfälzischen Hochschulen ist im Bundesvergleich ernüchternd", stellte der Hochschulrat der Fachhochschule Trier in seiner Sitzung Ende Oktober 2008 fest. Beim Vergleich aller Hochschulen - Universitäten und Fachhochschulen - liegt Rheinland-Pfalz laut einer Studie des CHE aus dem Jahr 2007 auf dem letzten Platz.
"So investiert das Land Sachsen fast 40 % mehr als das Land Rheinland-Pfalz für jede Studentin und jeden Studenten seiner Fachhochschulen. Alarmierend ist neben dem absoluten Defizit auch die zeitliche Entwicklung der Grundmittelausstattung. Während sich die Gesamtzahl der Studierenden an der Fachhochschule Trier positiv entwickelte - von 1997 bis 2007 nahm sie um 50 % zu - nahm die Gesamtmittelausstattung in diesem Zeitraum nominal um 55 % zu. Damit ist zwar die Mittelzuweisung bezogen auf die Studierendenzahl nominal leicht gestiegen, nach Abzug der Teuerungsraten entspricht dies allerdings einem realen Rückgang um fast 13 %. Noch gravierender ist die Entwicklung des Teilhaushalts 'Forschung und Lehre', der im Gegensatz zu den festen Personalausgaben disponibel z.B. für Lehrmittel oder Lehrbeauftragte eingesetzt werden kann: im gleichen Zeitraum sind diese Mittel nominal um 15 % und real sogar um 27 % zurückgegangen.
Lediglich kurzfristige Hilfe bieten die Sonderprogramme des Landes, wie 'Hochschulpakt' und 'Wissen schafft Zukunft', die in aufwändigen Antragsverfahren und leider nur zeitlich befristet überwiegend Personalmittel zur Verfügung stellen. So wurden für die Jahre 2008 bis 2013 zwar ca. 1,7 Mio. Euro pro Jahr in Aussicht gestellt, allerdings kann damit mangels nachhaltiger Finanzierung dringend notwendiges Lehrpersonal nur befristetet eingestellt werden. Die Einführung von Studiengebühren in anderen Bundesländern hat die Wettbewerbsposition der Rheinland-Pfälzischen Hochschulen im Vergleich zu den Hochschulen des Saarlandes, in Nordrhein-Westfalen oder in Luxemburg zusätzlich erschwert. Alleine für die Fachhochschule Trier mit 6.000 Studierenden beziffert sich dieser Nachteil auf 6 Mio. Euro pro Jahr.
"Die Fachhochschule Trier, die durch ihre erfolgreiche Arbeit wichtige Impulse für eine positive wirtschaftliche Entwicklung der Region gibt, kann langfristig nur bestehen, wenn der Finanzierungsnachteil schnellstmöglich und dauerhaft ausgeglichen wird. Schließlich sind Investitionen in die qualifizierte Ausbildung junger Menschen die beste Investition für die Zukunft", so Professor Dr. Rolf Linn, stellvertretender Vorsitzender des Hochschulrats der FH Trier.
Der Hochschulrat berät und unterstützt die Hochschule in allen wichtigen Angelegenheiten und fördert ihre Profilbildung, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit. Der Hochschulrat besteht aus zehn Mitgliedern, von denen fünf Mitglieder aus den Bereichen Wirtschaftsleben, Wissenschaft und öffentliches Leben sowie fünf Mitglieder aus der Hochschule berufen werden.
Abdruck frei, Belegexemplar erbeten. Zeichen: 3.019, Wörter: 396.
Kontakt
Prof. Dr. Rolf Linn, Tel. +49 (0) 651/8103-373 oder +49 (0) 651/96681978, E-Mail: linn@fh-trier.de
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