Klima 2.0. Aktionsprogramm "Klimaschutz in Schulen und Bildungseinrichtungen"
Was kann ein einzelner Schüler, eine Klasse oder die komplette Schule machen um weniger CO2 zu verursachen und wie kann der Schulalltag klimafreundlicher gestaltet werden? Im Rahmen von Aktion Klima! werden diese und weitere Fragen beantwortet und 1.000 Schulen bei der CO2-Reduktion unterstützt. Jeder Schule steht ein Budget von 500 € zur Verfügung um davon die Umsetzung klimaschonender Maßnahmen zu finanzieren. Die Erfahrungen und Best Practice Beispiele der teilnehmenden Schulen werden zusammengefasst und in einem Klimahandbuch für Schulen veröffentlicht.
Ab sofort können sich interessierte Schulen für das Programm anmelden. Weitere Informationen: <http://klima.bildungscent.de>.
Seit dem Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) zur Klimaveränderung beherrscht das Thema Klimawandel und Erderwärmung die Schlagzeilen. Unbestritten ist, dass der Mensch durch den nachlässigen Umgang mit Ressourcen wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe und der Abholzung von Wäldern zur Erwärmung und Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre beiträgt. Klimawandel und Klimaschutz sind jedoch nicht nur ein Thema für Gipfeltreffen und Medien, sondern auch für die Schule. Schülerinnen und Schülern sollten möglichst früh für den Klimaschutz sensibilisiert werden. Zum einen durch Wissensvermittlung, gleichzeitig aber auch durch das Aufzeigen von Handlungsmöglichkeiten, wie jeder einzelne verantwortungsbewusst mit knappen Ressourcen umgehen kann und aktiv zum Klimaschutz beitragen kann.
Der Klimawandel kann nur gemeinsam aufgehalten werden. Aber jeder Wandel setzt eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung voraus, die - um wirklich nachhaltig zu sein - schon bei den Kindern und Jugendlichen ansetzen muss. Wie der Begriff Web 2.0 eine neue Qualität des Internets bezeichnet, steht Klima 2.0 für eine neue Generation des interaktiven und partizipativen Engagements. Zentrale Aufgabe ist es, jeden Einzelnen zum verantwortlichen Handeln zu motivieren. Gerade Jugendliche zeigen gegenüber dem Thema Umwelt- und Klimaschutz eine hohe Affinität, erhalten jedoch in der Institution Schule so gut wie keine Gelegenheit, gestalterisch tätig zu werden.
Hier setzt das Programm Klima 2.0 an, das im Herbst 2007 unter der Schirmherrschaft des Umweltministers Sigmar Gabriel gestartet wurde. Den teilnehmenden Schulen wird eine Fachkraft aus dem Energie- und Umweltbereich zur Verfügung gestellt. Dieser KlimaCoach regt gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Prozesse an, um die Schule beispielhaft umwelt- und vor allem klimafreundlicher zu gestalten. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler so für das Thema zu sensibilisieren, dass sie sich auch außerhalb der Schule als Klimaschutz-Multiplikatoren betätigen können. Großen Wert wird darauf gelegt, dass die angegangenen Projekte nachhaltig in die Entwicklung der jeweiligen Schulprogramme verankert werden.
Wie funktioniert das Programm?
Das Programm Klima 2.0. richtet sich an die Klassenstufen 8 und 9 der weiterführenden Schulen. Eine von Schulleitung und Kollegium unterstützte Arbeitsgruppe von Schülerinnen und Schülern wird vom SchulCoach bzw. durch spezielle Schulungsangebote zu Klimaschützern ausgebildet. SchulCoaches sind pädagogisch qualifizierte Fachkräfte mit Schwerpunkten im Klima-, Umwelt- oder Energiebereich, die die Schulen als Berater und Impulsgeber unterstützen. Die Schule nutzt die Teilnahme am Programm und den Einsatz des SchulCoaches, um ein bestimmtes qualitätsverbesserndes Projekt in der Schule umzusetzen und in den Schulalltag zu integrieren. Dafür steht der Schule für vier Monate ein SchulCoach kostenfrei zur Verfügung. Der SchulCoach recherchiert, auf welche bereits bestehenden Angebote auf lokaler Ebene die Schule zurückgreifen kann, baut Kontakte auf und entwickelt ein Portfolio an Vorschlägen. Auf Basis der Ist-Situation an der Schule wird ein klares Projektziel formuliert. (Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten beispielsweise den derzeitigen CO2-Verbrauch der Schule und bemühen sich, alle Beteiligten zu informieren und zu motivieren, den CO2-Verbrauch der Schule um einen noch festzulegenden Prozentsatz zu senken.) Die Entscheidung für die umzusetzenden Projekte treffen die Schüler und Lehrer. Der SchulCoach bereitet gemeinsam mit den beteiligten Schülerinnen und Schülern die Umsetzung des gewählten Projektziels vor und stellt die nachhaltige Implementierung im Schulalltag sicher. Er fördert das Verantwortungsbewusstsein der Projektgruppe und unterstützt sie in vielfältiger Weise: Know How, Projektmanagement, Kontakte, Medienkompetenz (webbasiert), Organisation. Darüber hinaus baut er gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Know How über neue Ausbildungsmöglichkeiten und Studiengänge in der wachsenden Branche der Umwelttechnologien auf. Aufgabe der Projektgruppe ist, unterstützt vom SchulCoach, die Schule und das schulische Umfeld zu einer klimafreundlichen community zu entwickeln und mehr und mehr Mitstreiter zu gewinnen. Für eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts ist es wichtig, dass die Schule dem SchulCoach ein Projektteam von verantwortlichen LehrerInnen (ggf. auch Eltern oder Schülern) zur Verfügung stellt, das mit ihm zusammen arbeitet. In der Regel steht der SchulCoach der Schule circa einmal pro Woche zur Verfügung.
Aktion Klima! ist Teil des Aktionsprogramms "Klimaschutz in Schulen und Bildungseinrichtungen" im Rahmen der Klimaschutzinitiative der Bundesregierung und wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Für Fragen steht zur Verfügung: Björn Helbig, Tel. 030 - 4393 3030.
Weitere Informationen:
http://klima.bildungscent.de/anmeldung1.0.html
http://www.designforschung.de
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