Typ-2 Diabetes: Phase-III-Studien mit Albiglutide gestartet
GlaxoSmithKline (GSK) startet im Frühjahr 2009 die erste von mindestens fünf Phase-III-Studien zur Prüfung der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Albiglutide. Der GLP-1-Agonist (Glucagon-like peptide 1) soll die Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes verbessern. Über 4.000 Patienten sollen in das Studienprogramm aufgenommen werden.
"Die Diabeteserkrankung nimmt weltweit zu - und das mit alarmierender Geschwindigkeit", sagt Professor Torsten Strohmeyer, Leiter Forschung und Medizin bei GlaxoSmithKline Deutschland. "Albiglutide ist ein neues Biopharmazeutikum, bei dem geprüft wird, ob es die Blutzuckereinstellung von Patienten mit Typ-2-Diabetes verbessern kann, vor allem wenn eine orale Therapie nicht mehr ausreicht."
Über das Phase-III-Programm für Albiglutid
Das Phase-III-Studienprogramm soll bei Patienten mit Typ-2-Diabetes die anhaltende Wirksamkeit und die Sicherheit von Albiglutide prüfen ? vor allem in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. Dabei wird das Medikament sowohl als Monotherapie als auch in Kombination mit anderen Blutzuckersenkenden Substanzen eingesetzt. Der primäre Endpunkt dieser Studien ist die Veränderung des HbA1c-Wertes vom Ausgangswert. Mit dem HbA1c-Wert kann die Lang-zeiteinstellung der Diabetestherapie gemessen werden - im Gegensatz zur Blutzuckerkonzentration, die immer nur eine Momentaufnahme darstellen kann.
In dem Programm wird Albiglutide im Vergleich zu Placebo und/oder aktiven Vergleichssubstanzen getestet. Dabei werden die meisten Studien aktive Vergleichssubstanzen einschließen, wie Metformin, Sulfonylharnstoffpräparate, Glitazone, Insulin oder einen Dipeptidyl-Peptidase-IV-Inhibitor (DPP IV-Inhibitor). Die Studien werden über 2 bis 3 Jahre laufen.
Diabetes tritt auf, wenn die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) entweder nicht ausreichend Insulin bildet (Typ-1-Diabetes) oder wenn der Körper nicht ausreichend auf das gebildete Insulin an-spricht (Typ-2-Diabetes). Beide Erkrankungen resultieren in erhöhten Blutzuckerkonzentratio-nen, was wiederum zu Schädigungen in zahlreichen Organen des Körpers führt. Vor allem Blutgefäße und Nervensystem sind betroffen, aber auch Augenschädigungen (Erblindung), Nie-renerkrankungen (Nierenversagen bis hin zu Dialyse), Herzerkrankungen, Schlaganfall oder Er-krankungen der peripheren Blutgefäße treten häufig auf.1,2
Über Typ-2-Diabetes
Der Typ-2-Diabetes ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung, an der weltweit mehr als 250 Millionen Menschen leiden - rund 6 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung.3 Entsprechend dem Center for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta hat sich die Häufigkeit von neu diagnostiziertem Diabetesfällen in den letzten 10 Jahren nahezu verdoppelt.5 Die International Diabetes Federation (IDF) schätzt, dass bis 2025 mehr als 380 Millionen weltweit an der Krankheit leiden werden.3
In Deutschland macht der Typ-2-Diabetes etwa 90 Prozent aller Diabetes-Erkrankungen aus: Rund fünf Millionen Menschen sind davon betroffen. Experten gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.4
Über Albiglutide
Albiglutide ist ein injizierbares Medikament mit ähnlicher Wirkung wie das menschliche Hormon GLP-1, das für eine normale Blutzuckerkonzentration und Appetitkontrolle sorgt. Normalerweise steigen die Konzentrationen des von Dünndarmzellen gebildeten GLP-1 während einer Mahlzeit an, um die Aufnahme des Blutzuckers in die Körperzellen zu fördern und die Konzentration im Blut im Normalbereich zu halten. Jedoch wird GLP-1 von dem Enzym Dipeptidyl-Peptidase-IV sehr schnell vom Körper abgebaut, weshalb es nur sehr kurze Zeit wirkt.
Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes ist die Freisetzung von GLP-1 während einer Mahlzeit ver-mindert. Mit Albiglutide ist ein neuartiger Ansatz verwirklicht: In dieser Substanz ist menschli-ches GLP-1 an menschliches Albumin gebunden. So ist die Wirkungsdauer verlängert. Injekti-onen können seltener notwendig sein - einmal pro Woche oder sogar noch seltener.
Referenzen
1. International Diabetes Federation. Diabetes Prevalence. Letzter Zugriff 24. Februar 2009.
2. Insulin Resistance. Letzter Zugriff 24. Februar 2009.
3 The International Diabetes Federation. Unite for Diabetes: Wake-up Call to Halt Global Diabetes Epidemic.
4. State-specific Incidence of Diabetes Among Adults.
5 http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/redaktion/mitteilungen/leitlinien/EBL_Epidemiologie_Update_2004.pdf Letzter Zugriff 24. Februar 2009
Arnd Prilipp
PR-Manager
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