Studium in Regensburg und in der Heimat der Großeltern. Secondos-Programm der Universität Regensburg
Am Mittwoch, den 1. Juli 2009, stellte die Universität Regensburg ihr neues Studienprogramm für "Secondos" in der Geschäftsstelle der Universität Bayern e.V. (Seitzstraße 5, 80538 München) vor.
Auch in diesem Jahr machen mehr als 400.000 junge Menschen in Deutschland Abitur. Einige von ihnen, deren Eltern oder Großeltern z.B. aus Mittel- oder Osteuropa nach Deutschland gekommen sind, sind zweisprachig aufgewachsen. Die Universität Regensburg nennt sie "Secondos", ein Begriff aus der Schweiz, der etwa bedeutet: "die in der zweiten (second) Generation befindlichen". Während Secondos es vor diesem Hintergrund vielleicht in der Schule etwas schwerer hatten, soll sich Ihre Bikulturalität nun im anschließenden Studium als besonderer Vorteil erweisen:
Die Universität Regensburg bietet ab Herbst 2009 insbesondere zweisprachigen Abiturientinnen und Abiturienten (Bildungsinländern) die Möglichkeit an, im Rahmen ihres Bachelorstudiums ein bis zwei Semester an einer Partneruniversität in der Heimat ihrer Eltern oder Großeltern zu studieren. "Dadurch wird es ihnen möglich, im Erwachsenenalter an die Kultur ihrer Großeltern anzuknüpfen", erläutert Prof. Dr. Thomas Strothotte, Rektor der Universität Regensburg. Rektor Strothotte ist selbst in Kanada mit Deutsch und Englisch als Muttersprachen aufgewachsen und kennt die Situation aus eigener Erfahrung. "Die von uns ausgebildeten Secondos werden ihren kulturellen und sprachlichen Reichtum im Beruf und in der Gesellschaft einbringen können" erläutert der Rektor.
Interessenten bewerben sich um die Aufnahme in einen Bachelorstudiengang ihrer Wahl an der Universität Regensburg. Sie müssen die allgemeinen Kriterien für die Zulassung erfüllen. "Wir bieten unseren Secondos die Möglichkeit, im ersten Studienjahr in Regensburg ihre Sprachkenntnisse aufzubauen, zu erweitern oder zu vervollkommnen", erläutert Lisa Unger-Fischer vom Europaeum, einer Zentralen Einrichtung der Universität Regensburg zur Vermittlung von Sprach- und Kulturkompetenz der Länder Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Im zweiten Studienjahr gehen die Secondos dann an die Partneruniversität im Ausland, wo vorrangig in der Landessprache studiert wird. Für den dortigen Aufenthalt bietet die Universität zudem ein "Sorglospaket" an, bei dem den Studierenden jede nur mögliche Unterstützung angeboten wird. Im dritten Studienjahr kehren die Studierenden zurück nach Regensburg, wo sie ihr Bachelorstudium abschließen.
Diesen Herbst startet das Programm für Secondos aus Rumänien. Partneruniversität ist dabei die Babes-Bolyai-Universität Klausenburg in Cluj-Napoca, Rumänien. Deren Rektor, Prof. Dr. Andrej Marga, freut sich schon auf seine Gäste. Ab nächstem Jahr will die Universität Regensburg das Programm für Secondos auf Ungarn, das ehemalige Jugoslawien, Russland und die Ukraine ausweiten.
Stimmen zum Secondos-Projekt der Universität Regensburg:
Dr. Bernd Fabritius (Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen e. V.)
"Das Interesse der Abiturientinnen und Abiturienten mit biographischem Hintergrund in Rumänien wird sicherlich groß sein. Das Programm ist eine einmalige Chance, die es - vonseiten der Abiturientinnen und Abiturienten - zu erkennen und wahrzunehmen gilt."
Hans Schaidinger (Oberbürgermeister der Stadt Regensburg)
"Das Secondos-Projekt der Universität Regensburg stellt einen wichtigen Beitrag für die interkulturelle Verständigung dar."
Dr. Albert Schmid (Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Nürnberg)
"Das Projekt ist ein bemerkenswerter Baustein für die interkulturelle Zielsetzung der Integrationspolitik der Bundesregierung."
Ansprechpartnerin für Medienvertreter:
Lisa Unger-Fischer
Universität Regensburg
Geschäftsführerin Europaeum
Tel.: 0941/943-3896
Lisa.Unger@europaeum.uni-regensburg.de
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