Zehn Jahre Spezialsprechstunde HIV und Schwangerschaft am HIVCENTER Frankfurt
Klinikum der J. W. Goethe Universität beherbergt führendes Zentrum für
HIV-positive Schwangere in Deutschland
Im Januar 1999 wurde am HIVCENTER Frankfurt im Klinikum der J. W. Goethe-Universität die deutschlandweit erste Spezialsprechstunde für HIV-positive Schwangere ins Leben gerufen. Ziel der Sprechstunde ist es, den besonderen Bedürfnissen der betroffenen Frauen so optimal wie möglich gerecht zu werden. Dabei geht es aus der Sicht des HIV-Behandlers vor allem um die gekonnte Gradwanderung in der medikamentösen Therapie der Infektion: mütterliche und kindliche Interessen müssen während der Schwangerschaft gleichermaßen berücksichtigt werden. Durch den Einsatz von HIV-Medikamenten gelingt es, die Virusmenge von HIV im mütterlichen Blut zu senken und damit das Übertragungsrisiko für das Kind zu reduzieren. Nebenwirkungen für Mutter und Kind sollen dabei möglichst vermieden werden. Das HIVCENTER hat durch die in der Spezialsprechstunde HIV und Schwangerschaft gewonnen Erkenntnisse in den letzten zehn Jahren kontinuierlich dazu beigetragen, die HIV-Therapie von Schwangeren zu verbessern.
Von Anfang an hat das HIVCENTER im Rahmen seiner Spezialsprechstunde "HIV und Schwangerschaft" eng mit der Frauen- und Kinderklinik zusammengearbeitet. Eine erfolgreiche Kooperation mit niedergelassenen HIV-Schwerpunktpraxen im Rhein-Main-Gebiet ist in den letzten Jahren dazugekommen. Aus der Spezialsprechstunde am HIVCENTER ist die europaweit einzige interdisziplinäre Fachtagung "HIV und Schwangerschaft" hervorgegangen, die einmal im Jahr deutsche und internationale Experten zusammenbringt. Im Januar 2010 feiert auch diese Veranstaltung ihr 10-jähriges Jubiläum. Durch die Spezialsprechstunde und die nachhaltige Betreuung der Mütter ist das HIVCENTER Frankfurt das führende Zentrum für HIV-positive Frauen in Deutschland geworden. Frauenspezifische Forschung im Bereich HIV ist heute ein bedeutender Schwerpunkt am Frankfurter Universitätsklinikum.
Über die medizinische Versorgung und wissenschaftliche Arbeit hinaus bietet das HIVCENTER HIV-positiven Frauen im Rahmen einer Veranstaltungsreihe die Möglichkeit, sich zu vernetzen und aktiv gegen Stigmatisierung und Diskriminierung zu arbeiten. Die nächste Frauenveranstaltung findet vom 20.-22 November 2009 statt. In Lindenfels bietet das HIVCENTER ein Wochenendseminar zum Thema "Schön sein - Frauenbilder mit HIV" an.
Weltweit leben derzeit 33 Millionen Menschen mit HIV/AIDS. Die Hälfte der erwachsenen Betroffenen sind Frauen. Für Deutschland wird für die erwachsene Gesamtbevölkerung eine vergleichsweise geringe HIV-Prävalenz von 0,12 Prozent angenommen. Es leben hier aktuell 64.000 Menschen mit HIV/AIDS, darunter 12.000 Frauen, was einem Anteil von 18 Prozent entspricht. HIV-positive Frauen bringen in Deutschland pro Jahr 200 bis 250 Kinder zur Welt, davon allein 25 bis 40 im Universitätsklinikum Frankfurt. Bei optimalem Management liegt die Mutter-Kind-Übertragung von HIV bei unter zwei Prozent.
Frankfurt am Main, 11. November 2009
Für weitere Informationen:
Dr. med. Annette Haberl
Medizinische Klinik II: HIVCENTER
Klinikum der J. W. Goethe-Universität
Fon: (069) 63 01 - 76 80 oder (069) 63 01-83 388
E-Mail: annette.haberl@hivcenter.de
Internet: www.hivcenter.de
Ricarda Wessinghage
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fon: (0 69) 63 01 - 77 64
Fax: (0 69) 63 01 - 8 32 22
E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
Internet: www.kgu.de
Weitere Informationen:
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