Spitzenqualität durch mehr Professorinnen
Pädagogische Hochschule Freiburg liegt im Wettbewerb um das Professorinnenprogramm bundesweit mit in der Spitzengruppe. Gleichstellung ist an der Hochschule ein Erfolgsfaktor.
"Ein Vergleich mit den vier Excellenz-Universitäten in Baden-Württemberg ist für uns als kleine Hochschule normalerweise nicht üblich", so Prof. Dr. Druwe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Freiburg, "im Falle des sog. Professorinnenprogramms können wir uns jedoch durchaus an den "Großen" messen und liegen bundesweit sogar in der Spitzengruppe."
Einen durchschlagenden Erfolg kann die Pädagogische Hochschule im Wettbewerb um Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Länder im Rahmen des Professorinnenprogramms verzeichnen:
In der ersten Ausschreibungsrunde hatten sich bundesweit 116 Hochschulen beworben, 79 davon erhielten eine positive Begutachtung ihres Gleichstellungskonzeptes und damit die Zulassung zum sog. "Windhundverfahren", bei dem es neben der Qualität der Anträge darauf ankommt, schnellstmöglich einzureichen, um in Konkurrenz mit anderen Hochschulen zum Zug zu kommen. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 150 Mio. Euro sollen bundesweit 200 Professuren für Wissenschaftlerinnen geschaffen werden. Das Professorinnenprogramm ist ein nachhaltiges Instrument für mehr Chancengleichheit für Frauen in Forschung und Lehre sowie zur dauerhaften Gewinnung von Spitzenwissenschaftlerinnen. Die ausgewählten Hochschulen erhalten über einen Zeitraum von fünf Jahren finanzielle Zuschüsse, wenn sie Frauen auf eine Professur berufen.
In der ersten Ausschreibungsrunde ist es der Pädagogischen Hochschule Freiburg gelungen, drei Professuren mit hochqualifizierten, erstberufenen Wissenschaftlerinnen zu besetzen und damit die Fördergelder des BMBF und des Wissenschaftsministeriums Baden-Württemberg einzuwerben. Mit dieser Höchstförderung liegt die Pädagogische Hochschule Freiburg bundesweit ganz vorne unter den ersten 10 Hochschulen. In Baden-Württemberg steht sie nach der Universität Stuttgart auf Platz 2 und unter den Pädagogischen Hochschulen ist sie die einzige.
Durch diesen großen Fortschritt in Richtung Chancengleichheit bestätigt sich die Strategie der Hochschulleitung, Gleichstellung als Erfolgsfaktor für ein gelungenes Qualitätsmanagement zu nutzen, wobei ein wichtiger Aspekt die Gewinnung von weiblichen Talenten für wissenschaftliche Spitzenpositionen darstellt. Mit den Professorinnen konnten für Forschung und Lehre hervorragende Wissenschaftlerinnen für die Lehrstühle Deutsch-Sprachdidaktik (Prof. Dr. Petra Gretsch), Pädagogik der Frühen Kindheit (Prof. Dr. Susanne Koerber) und Gesundheitspädagogik (Prof. Dr. Eva-Maria Bitzer) an die Hochschule berufen werden, zwei davon haben jeweils die Leitung eines Bachelor-Studiengangs inne.
"Die Frauenanteile an den Professuren sind an der PH Freiburg mit knapp 30 % bereits vorbildlich hoch. Diese liegen an wissenschaftlichen Hochschulen bundesweit bei etwa 16 %.", so die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Traudel Günnel, "nach dem sog. Kaskadenprinzip, also gemessen an den an unserer Hochschule sehr hohen Studentinnenzahlen von etwa 80 % und dem relativ hohen Promovendinnenanteil von ca. 70 % müssten Frauen in den oberen Etagen prozentual jedoch ganz anders vertreten sein." Der regulär hohe Studentinnenanteil an bildungswissenschaftlichen Hochschulen ist jedoch entgegen mancher Vorstellung kein Garant für bessere Aufstiegschancen in die Wissenschaft.
Die Pädagogische Hochschule Freiburg konnte durch den Erfolg einerseits ihren Professorinnenanteil weiter verbessern, andererseits gewinnt sie einen finanziellen Anschub für zusätzliche Gleichstellungsmaßnahmen, deren Planung und Organisation nun in vollem Gange sind. "Wir haben jede Menge Ideen, die teilweise an bestehenden Projekten ansetzen und auch neue Aspekte aufgreifen. Auch konnten wir bereits mit modellhaften Vorarbeiten starten. Jetzt freut sich das Team aufs konkrete Loslegen und Verwirklichen der spannenden Projekte." bestätigt die leitende Koordinatorin und Gleichstellungsreferentin Doris Schreck. Die geplanten Aktivitäten beziehen sich einerseits auf strukturelle Verbesserungen, z.B. von familienfreundlichen Studienbedingungen und bei der Optimierung der Nachwuchsförderung. Andererseits geht es um Projekte zur flächendeckenden Integration des Genderaspekts in die Lehre, damit angehende Lehrkräfte bereits während des Studiums professionelle Genderkompetenz als Schlüsselqualifikation erlangen. Zudem sind weitere Anreizmaßnahmen zur Stärkung von Gender in Forschung und Lehre geplant.
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