Heidelberger Hochschulreden 2010: Necla Kelek
„Ich bin eine Muslimin, die
sich kritisch mit ihrer Religion auseinandersetzt und den Islam für die Bürgergesellschaft öffnen will.“ - so beschreibt die Autorin und Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek sich selbst. Am Mittwoch, 26. Mai 2010 ist sie zu Gast an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und spricht zu dem Thema „Über die Freiheit im Islam“.
Geboren 1957 in Istanbul, kam Necla Kelek mit 10 Jahren nach Deutschland. Nach einem Studium der Volkswirtschaft und Soziologie in Hamburg und Greifswald promovierte die heutige Autorin mit einer Untersuchung über „Islamische Religiosität und ihre Bedeutung in der Lebenswelt von Schülerinnen und Schülern türkischer Herkunft“, die unter dem Titel „Islam im Alltag“ 2002 als Buch erschien.
Im November 2005 wurde sie für ihr Buch „Die fremde Braut. Bericht aus dem Inneren des türkischen Lebens in Deutschland“ mit dem Geschwister-Scholl-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Für das Werk »Die verlorenen Söhne. Plädoyer für die Befreiung des türkisch-muslimischen Mannes« erhielt sie den internationalen Sachbuchpreis CORINE 2006. Ihr jüngstes Buch „Himmelsreise“ erschien im März 2010.
Ihre Bücher und ihr Credo, den Glauben von seinem patriarchalischen Missbrauch befreien und ihn spirituell rehabilitieren zu wollen, haben in den letzten Jahren die Diskussion um Integration und den Islam in Deutschland nachhaltig geprägt. Das Bundesinnenministerium berief sie 2006 als ständiges Mitglied der Deutschen Islam Konferenz; im neuen Plenum unter der Leitung des Bundesinnenministers Thomas de Maizière ist sie jedoch nicht mehr vertreten.
Sie lebt und arbeitet als freie Autorin und Publizistin in Hamburg und Berlin.
Hintergrundinformation:
Die Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr und findet statt in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg.
Die Vortragsreihe der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg an der Ruprecht-Karls-Universität lässt national und international führende Persönlichkeiten regelmäßig zu Belangen von öffentlichem Interesse zu Wort kommen. Die Hochschule möchte mit dieser Reihe wissenschaftlich und kulturell Zeichen setzen, für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und darüber hinaus.
Weitere Informationen:
http://www.hfjs.eu/aktuell/hochschulreden.html
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
