Pharmazeutische Biotechnologie: Neue Professoren ergänzen Know-how in Lehre und Forschung
Sie machen den Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie komplett: Die neu berufenen Professoren Dr. Katharina Zimmermann (*1972, Molekulare Pharmakologie und Biochemie), Dr. Chrystelle Catherine Mavoungou (* 1970, Qualität in der Pharmazeutischen Herstellung) sowie Dr. Friedemann Hesse (* 1963, Zellkulturtechnik) haben zum Sommersemester 2010 ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule Biberach aufgenommen.
Alle drei sind sie beeindruckt von der Ausstattung und der Motivation der Studierenden – im Bachelor-Studiengang ebenso wie im Master-Studiengang, den die Hochschule Biberach seit diesem März in Kooperation mit der Universität Ulm anbietet.
Die Lehre im Bereich Pharmazeutische Biotechnologie wird unterstützt durch das gleichnamige Institut. Insbesondere die Master-Studenten werden in die laufenden Forschungsprojekte – etwa Proteinaufreinigung durch Kristallisation oder Fermenterautomatisierung – aktiv eingebunden. Ein entscheidender Vorteil des Biberacher Studienangebotes, findet das junge Professorenteam, das den Studierenden die praktische Laborausbildung garantiert und dies an anwendungsbezogenen Themen, in der Regel in Kooperation mit der Industrie.
Genau diese Verbindung von Lehre und Praxis haben sich Prof. Hesse und seine Kolleginnen, Prof. Zimmermann und Prof. Mavoungou, von der Berufung an die Hochschule Biberach erhofft. Sie alle waren zuletzt aktiv in der Industrie tätig und verfügen gleichzeitig über Lehrerfahrung. Dr. Hesse arbeitete u. a. bei der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH in Braunschweig und als Koordinator des Kompetenzzentrums „Austrian Center of Biopharmaceutical Technology“, einer Arbeitsgemeinschaft von in Österreich ansässigen weltweit tätigen Industrie- unternehmen aus dem Bereich der medizinischen Biotechnologie und Instituten österreichischer Universitäten aus Wien und Tirol, an denen Hesse auch als Lehrbeauftragter tätig war. Dr. Katharina Zimmermann war fast fünf Jahre bei pharmazeutischen Unternehmen tätig, etwa bei Sanofi-Aventis in Paris und bei Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG. Schon parallel zum Studium hatte sie sich in der Lehre – insbesondere in den Lehrgebieten Biochemie, Pharmakologie und Histologie - engagiert und zahlreiche Bachelor-, Master- sowie Doktorarbeiten betreut. „Fragen werden sofort gestellt“, beschreibt sie die Unterrichtssituation im Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie der Hochschule Biberach. Diesen direkten Austausch und engen Kontakt zu den Studierenden, aber auch zu den Kollegen und Mitarbeitern schätzt die Diplom-Biochemikerin. Regulatory Affairs Manager bei der ratiopharm GmbH Ulm war Dr. Chrystelle Mavoungou bis zu ihrer Berufung nach Biberach, also verantwortlich für die Arzneimittelzulassung. In Ringvorlesungen beteiligte sie sich - wie viele Experten aus der Industrie - an Praxisvorträgen an der Hochschule und verfolgte darüber den Aufbau des noch jungen Studienganges sehr intensiv. Mit der Spezialisierung auf die Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika habe der Biberacher Studiengang eine Vorreiterrolle in der deutschen Hochschullandschaft übernommen, sagt sie. Ihre Erfahrung aus der Industrie, insbesondere im Bereich der Arzneimittelzulassung, wolle sie an junge Menschen weitergeben, beschreibt die Naturwissenschaftlerin ihre Motivation: „Das Know-how aus der Industrie muss vermittelt werden“.
Alle drei Professoren sehen aber auch Möglichkeiten für die eigene berufliche Entwicklung: Nach dem sie sich das erste Semester auf die Lehre konzentriert haben, wollen sie nun Schwerpunkte in der Forschung setzen, auch um die Lehre praxis- und forschungsorientiert ausrichten zu können. Für das noch junge Institut des Studienganges haben sie einen Antrag für ein Graduierten-Kolleg gestellt und sind optimistisch die Bewilligung zu erhalten. Damit stünden bereits ab dem kommenden Jahr 12 bis 14 Doktorandenstellen für die Hochschule Biberach und die Universität Ulm zur Verfügung. Denn der Antrag wurde gemeinsam für ein Landesprogramm für Fachhochschulen in Kooperation mit Universitäten gestellt.
„Das Spannungsfeld“ von akademischer Forschung in Zusammenarbeit mit der Industrie funktioniere sehr gut in diesem bundesweit einmaligen Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie, so Hesse. Dies sei ein Vorteil der kleinen Einheit, ein Verdienst des kollegialen Teams und am Ende der ganz große Gewinn für die Studierenden.
Weitere Informationen:
http://www.hochschule-biberach.de
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
