Einweihung des Walther-Bensemann-Foyers: DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zu Gast an der HfJS
Am Donnerstag, den 22. Juli 2010 um 12.00 Uhr wird der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Dr. Theo Zwanziger im Namen der Verbände des deutschen Sports das Walther-Bensemann-Foyer an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg einweihen.
Walther Bensemann gehört zu den Pionieren der deutsch-jüdischen Fußball- und Sportgeschichte. Zur Erinnerung an sein Leben und Schaffen wollen die Verbände des deutschen Sports und die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg mit der Einweihung des Walther-Bensemann-Foyers den Grundstein für weitere gemeinsame Projekte legen.
Bensemann (1873-1934) war Mitbegründer des Deutschen Fußball-Bundes sowie zahlreicher deutscher Vereine, aus denen u. a. Eintracht Frankfurt und der FC Bayern München hervorgingen. 1920 gründete er die Fachzeitschrift „Kicker“, für die er als Herausgeber bis 1933 zahlreiche meisterhafte Glossen verfasste.
Dr. Theo Zwanziger und Dr. Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, werden neben dem Vorsitzenden des Kuratoriums, Prof. Dr. Salomon Korn sowie dem Ersten Prorektor der HfJS, Prof. Dr. Johannes Heil die Grußworte sprechen.
Aus Anlass der Einweihung des Foyers wird Ende Juli die Wanderausstellung des Centrums Judaicum „Kicker, Kämpfer, Legenden. Juden im deutschen Fußball“ eröffnet, die dann bis Ende August im Walther-Bensemann-Foyer der Hochschule zu sehen sein wird: In der Ausstellung dargelegte Lebenswege von Menschen wie Walther Bensemann oder auch Kurt Landauer (langjähriger Präsident des FC Bayern München) zeigen, wie jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre den Fußball in Deutschland populär gemacht haben. Sie wurden umjubelt, verehrt und respektiert. 1933 waren ihre erfolgreichen Karrieren schlagartig beendet. Bis zum 10. November 1938 durften Juden nur noch in jüdischen Vereinen spielen. Danach wurden alle Sportaktivitäten für sie verboten, und sie teilten das Schicksal aller europäischen Juden. Die Ausstellung will dieses Kapitel deutscher Fußballgeschichte in Erinnerung rufen.
Die Veranstaltung am 22. Juli 2010 ist nicht öffentlich.
Hintergrundinformationen
Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg ist eine Einrichtung mit Universitätsrang, die auf europaweit einzigartige Weise die Disziplin Jüdische Studien mit größtmöglicher Breite ihrer Teildisziplinen abdeckt. 1979 in privater Trägerschaft gegründet, wurde die Hochschule 1983 staatlich anerkannt und 2009 durch den Wissenschaftsrat institutionell auf universitärem Niveau akkreditiert. Sie bietet neun Bachelor-, Master- und Staatexamensstudiengänge in Teildisziplinen wie Bibel und jüdische Bibelauslegung, Talmud, Codices und rabbinische Literatur, Jüdische Kunst oder Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte an. Die HfJS, die für Lehrende und Lernende aller Glaubensrichtungen offen ist, verfügt als einzige private Hochschule des Landes Baden-Württemberg über das Promotionsrecht, das derzeit gemeinsam mit der Universität Heidelberg ausgeübt wird.
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