Roter Teppich für 19 Hochschulforscher aus Schleswig-Holstein: ISH-Transferprämien verliehen
19 Hochschulforscher aus Schleswig-Holstein erhalten erstmals eine Prämie für ihre engagierte Zusammenarbeit mit Unternehmen und aktiven Wissenstransfer (ISH-Transferprämie). Drei von ihnen konnten die unabhängige Fachjury besonders überzeugen: Sie erhalten den mit 10.000 Euro dotierten ISH-Transferpreis.
„Der Erfolg von Technologietransfer aus Hochschulen in die Wirtschaft hängt wesentlich von Personen ab. Ich freue mich, dass wir mit Transferprämie und Transferpreis persönliches Engagement endlich auch ganz persönlich belohnen können“, sagte Dr. Cordelia Andreßen, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr in einer Feierstunde am 2. November 2010 in Kiel. Gemeinsam mit dem Vorstand der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH), Prof., Dr. Hans-Jürgen Block, händigte sie die mit den Prämien verbundenen Urkunden in Vertretung von Wissenschaftsminister Jost de Jager aus. Die ISH-Transferprämien betragen zwischen 10.000 und 20.000 Euro und werden den ausgezeichneten Wissenschaftlern als freie Mittel für neue Kooperationsprojekte und Transferaktivitäten zugewiesen. Die ISH stellt für das bundesweit einmalige Pilotprogramm bis 2012 insgesamt eine Million Euro an Fördermitteln bereit. In der ersten Runde werden über 300.000 Euro ausgeschüttet.
Die drei ISH-Transferpreisträger (*) erhalten ihren Preis in einer eigenen Feierstunde am 18. November 2010 auf dem Parlamentarischen Abend der ISH.
Nachfolgend die Namen der Ausgezeichneten nach Hochschule sortiert:
FH Flensburg:
Prof. Dr. Roland Trill, Fachgebiet Krankenhausmanagement und eHealth
FH Kiel:
Prof. Dr. Ronald Eisele, Institut für Mechatronik (*)
Prof. Dr. Mohammed Es-Souni, Institut f. Werkstoff-/Oberflächentechnologie
Prof. Dr. Yves Reckleben, Fachbereich Agrarwirtschaft
Uni Kiel:
Prof. Dr.-Ing. Reinhard Koch, Institut für Informatik (*)
Prof. Dr. Bernd Clement, Pharmazeutisches Institut
Prof. Dr. Andreas Dahmke, Institut für Geowissenschaften
Prof. Dr. Rainer Horn, Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde
PD Dr. Nicole Kemper, Institut für Tierzucht und Tierhaltung
Prof. Dr. Peter Krope, Institut für Pädagogik
Prof. Dr. Manfred Schimmler, Institut für Informatik
FH Westküste:
Prof. Dr.-Ing. Reiner Nawrath, Institut für industrielle Bildverarbeitung,
Ma. Vi. Tec
FH Lübeck:
Prof. Dr.-Ing. Olaf Jacobs, Kunststoff-Kompetenzzentrum (*)
Prof. Dipl.-Ing. Georg Conradi, Institut für Bauen mit nachwachsenden
Rohstoffen
Prof. Dr.-Ing. Stephan Klein, Zentrum für Biomedizintechnik
Uni Lübeck:
Dr. Ralf Brinkmann, Institut für Biomedizinische Optik
Prof. Dr. Thorsten Buzug, Institut für Medizintechnik
Markus Finke, Institut für Robotik und Kognitive Systeme
Prof. Dr. Stefan Fischer, Institut für Telematik
Zur Programmatik des neuen Prämienprogramms sagte Block:
„Wissenstransfer steht im Hochschulgesetz als Aufgabe neben Forschung und Lehre. In den Zielvereinbarungen stellen Land und Hochschulen diese Aufgabe heraus. Doch Papier ist geduldig. Was zählt, sind Anreize für Reputation und Fördermittel. Bislang kommt es für die Karriere häufig nur auf Veröffentlichungen in international beachteten Fachjournalen mit Leistungsmessung durch die Wissenschaft selbst an. Und wenn dann noch auf DFG-Mittel eine Overhead-Pauschale als Sahnehäubchen gezahlt wird, dann resultieren daraus starke Anreize für Grundlagenprojekte.
Wenn wir mehr Kooperation mit Betrieben der Region wollen, dann müssen wir neue Anreiz-strukturen schaffen. Es geht darum, Transferleistungen zu messen und zu honorieren - auch finanziell. Die Innovationsstiftung Schleswig-Holstein (ISH) setzt dies in ihrem Pilotprogramm „Transferprämie“ um. In Form freier Sach- und Personalmittel wird jährlich an bis zu 20 Wissenschaftler und ihre Teams ein Overhead für Transferaktivitäten gezahlt. Der neue Transfer-Preis, mit dem einmal im Jahr ein Uni-Wissenschaftler und ein FH-Wissenschaftler ausgezeichnet werden, bildet das Sahnehäubchen für den Transfer! Die ISH setzt bewusst ein Gegengewicht, damit der von der Politik gewollte Transfer und die Inwertsetzung von Wissen öffentliche Anerkennung bekommen. Erst mit der Anwendung entsteht aus Wissen eine Innovation!“
„Wir haben aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft viel Unterstützung und ermutigende Resonanz auf dieses innovative Programm erfahren“, so Block weiter. Deswegen werde es die ISH auch 2011 neu ausschreiben. Es solle zu einem Aushängeschild der Transferpolitik im Norden werden.
Weitere Informationen:
http://www.transferprämie.de - mit regionalisierten Fotos mit Präsidiumsmitgliedern.
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