Zentrum Zeitbasierte Gestaltung nimmt Arbeit auf
HfG Schwäbisch Gmünd und Fachhochschule Mainz kooperieren
Seit längerem arbeiten das Institut für Mediengestaltung der Fachhochschule Mainz und die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd an Einzelprojekten in der visuellen Kommunikation erfolgreich zusammen. Um diese Kooperation zu vertiefen und weiter auszubauen, werden alle weiteren Projektvorhaben ab sofort im neu eingerichteten Zentrum Zeitbasierte Gestaltung zusammengeführt.
Zu den Kernbereichen des neuen Zentrums, das von den Professoren Ralf Dringenberg (HfG Schwäbisch Gmünd) und Anja Stöffler von der Fachhochschule Mainz gemeinsam geleitet wird, gehört neben der Reflektion der Strömungen im Mediensektor vor allem die Entwicklung medienübergreifender Lehrkonzepte sowie die Initiierung gemeinsamer Forschungsvorhaben.
In ihrer akademischen Ausrichtung ergänzen sich die beiden Kooperationspartner optimal: Liegt der Schwerpunkt der Gmünder Designhochschule vor allem in der konzeptionellen Informationsgestaltung verbunden mit einer methodisch-systematischen Vermittlung der Gestaltungsgrundlagen, so bringt die FH Mainz ihre Kernkompetenzen in den Bereichen Film und Animation in die Kooperation mit ein. Beides zusammen gibt den richtigen Anschub für die vielschichtigen Vorhaben der beiden Hochschulen im Zentrum Zeitbasierte Gestaltung.
Die Bezeichnung des neuen Zentrums ist nicht wie von Zufall so gewählt. Zeitbasiertes Gestalten bedeutet das Einbeziehen des visuellen Parameters Bewegung, um damit dynamische, variable Konzepte bei der Informationsgestaltung zu erzielen. Gestaltung muss sich heute schon, und in Zukunft noch weit mehr, mit den durch die Globalisierung entstehenden Fragegestellungen auseinandersetzen. Dies betrifft nicht nur das Ökosystem unserer Umwelt, die Verknappung der Ressourcen, sondern zielt ebenfalls auf die Veränderungen in der Medienlandschaft und des Kommunikationsverhaltens durch das Internet und seine permanente mobile Verfügbarkeit über Mobiltelefone (Smartphones).
Informationen werden weiterhin als gedrucktes Objekt gelesen werden, doch bedeutet Informationsvermittlung oder Informations-Visualisierung für einen Gestalter, dass seine Entwürfe auch für digitale, dynamische Medien stimmig sein müssen. Grafische und typografische Elemente müssen demnach nicht nur im Zusammenspiel von Form, Farbe und Raum wirken, sondern auch im Kontext von Zeit und Bewegung. Beispiele hierfür sind unter anderem Animationsfilme, Musikvisualisierungen oder auch der Vorspann eines Films. Diese neuen Kommunikationskanäle und Medienentwicklungen beeinflussen das Berufsbild des Gestalters und erfordern auch ein Umdenken und eine Erweiterung akademischer Lehrkonzepte.
Das Forschungsfeld des neuen Zentrums Zeitbasierte Gestaltung reicht vom gestalterischen Experiment über anwendungsbezogene Problemstellungen bis bin zur Forschung in den der Gestaltung angrenzenden Disziplinen wie den Geistes-, Kultur- oder Ingenieurswissenschaften. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der
Entwicklung didaktischer Konzepte für Animationen oder andere filmische, interaktive Kommunikations- und Visualisierungsformen.
Eines der aktuellen größeren Projekte des Zentrum Zeitbasierte Gestaltung in diesem Kontext ist eine Ausstellung über „Moving Types - Lettern in Bewegung“, zu sehen ab Oktober 2011 im Gutenberg-Museum Mainz.
Weitere Informationen:
http://www.hfg-gmuend.de
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