Stiftungsprofessoren "Windenergietechnik" der Hochschule Bremerhaven stellen sich vor
Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung der Firmen AREVA Wind GmbH, der Sparkasse Bremerhaven, der Bremer Landesbank, der Beluga Shipping GmbH und der Germanischen Lloyd SE treten zwei fachlich hoch kompetente und sehr motivierte neue Kollegen an der Hochschule Bremerhaven ihre Professur an. Für die Stiftungsprofessur „Simulation auf dem Gebiet der Windenergieanlagenstrukturen“ konnte Dr. Holger Lange berufen werden. Für die zweite Stiftungsprofessur auf dem Fachgebiet Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik in der Windenergietechnik freut sich die Hochschule über die Zusage von Dr. Heiko Hinrichs. Insgesamt stiftete die Wirtschaft 1 Million Euro.
Dr. Lange verfügt über langjährige Erfahrungen in der Planung, Entwicklung, Berechnung und Prüfung statisch und dynamisch beanspruchter Tragwerke. Als Geschäftsführer des von ihm gegründeten Ingenieur-Büros P.E. Concepts GmbH ist er vertraut mit dem Stabilitäts- und Ermüdungsverhalten von Strukturen sowie deren Simulation, Schwingungsanalyse und sicherheitsrelevanten Auslegung. „Bremerhaven bietet eine für den Ausbau der Offshorewindenergie Kompetenz optimale Kombination aus Erfahrung mit maritimen Technologien und neu angesiedelter Windenergieindustrie“, freut sich Prof. Lange auf seine neue Aufgabe. Der 44 - Jährige aus Essen hat 2002 mit einem Thema aus der Windenergie an der Universität Duisburg-Essen promoviert und ist bis heute der Windenergie treu geblieben.
Ein ausgewiesener Experte im Bereich der Regelung und Betriebsführung von Windenergieanlagen ist Dr. Hinrichs. Vor seiner Berufung war er bei der Projektierungsgesellschaft für regenerative Energiesysteme mbH (Projekt GmbH) für die schwingungsdiagnostische Begutachtung von Windenergieanlagen und die Konzeption neuer Überwachungsverfahren verantwortlich. „Eine verstärkte Ausrichtung von Forschung und Entwicklung in den Bereichen Sensorik und Reglungsstrategien sind für die zukünftigen Windenergieanlagengenerationen sehr wichtig“, blickt Prof. Hinrichs motiviert auf die bevorstehende Arbeit. Aus Oldenburg kommend hat sich der 50 - Jährige schon früh mit der Windenergiebranche beschäftigt. Er hat sich seit 2002 mit schwingungs-diagnostischer Begutachtung von Windenergieanlagen und neuen Überwachungsverfahren intensiv beschäftigt und findet bis heute immer wieder spannende Aspekte.
Beide neu berufenen Professoren werden ihre mehrjährigen Erfahrungen in der Forschung, Entwicklung und Anwendung im Bereich Windenergie in die Lehre der Hochschule und in die fk-wind: Institut für Windenergie an der Hochschule Bremerhaven einbringen und dort weiter ausbauen.
„Ein besonderer Dank gilt den fünf Stiftern, die die Einrichtung des Masterstudiengangs Windenergietechnik mit den beiden Professuren erst ermöglicht haben und somit den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Bremerhaven gestärkt und damit der Hochschule Bremerhaven großes Vertrauen entgegen gebracht haben“, betont Prof. Dr. Josef Stockemer, Rektor der Hochschule Bremerhaven. Mit insgesamt einer Million Euro unterstützt die Wirtschaft für die kommenden fünf Jahre den Masterstudiengang mit den beiden Stiftungsprofessuren. Die unter großem persönlichem Engagement von Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS Bremerhaven, eingeworbenen Mittel werden der praxisnahen Ausbildung von hochqualifizierten, dringend benötigten Windenergietechnikingenieuren zu Gute kommen.
„AREVA Wind ist auf gut ausgebildete Ingenieure angewiesen, insbesondere mit Fachwissen aus der Windenergie und wir freuen uns in Form der Stiftungsprofessur einen Beitrag leisten zu können", erklärt Geschäftführer Michael Munder-Oschimek das Engagement der AREVA Wind GmbH. Mit 500.000 Euro übernimmt die AREVA Wind GmbH eine Stiftungsprofessur alleine. Ein Konsortium aus vier weiteren Institutionen ermöglicht die zweite Professur.
„Wir freuen uns über die Berufung der beiden Branchenexperten und darüber, dass wir mit unserer Zustiftung einen wertvollen Beitrag zur Qualifizierung von angehenden Windenergie-Spezialisten leisten können. Als Unternehmen haben auch wir die enormen Potenziale der Windbranche identifiziert und daher erst kürzlich neben unserer Kernkompetenz Projekt- und Schwergutschifffahrt, also ‚Shipping‘ die Geschäftseinheiten ‚Beluga Offshore‘ und ‚Beluga Maritime Education’etabliert“, so Niels Stolberg, geschäftsführender Gesellschafter der Beluga Shipping GmbH. Die Beluga Offshore GmbH als Dach für zahlreiche Aktivitäten im Sektor wie zum Beispiel den Bau eines Heavy Lift Jack-Up Errichterschiffes seitens BELUGA HOCHTIEF Offshore oder aber die Konstruktion eines Kabellegeschiffes durch Beluga Offshore Cable werde daher die Beluga Shipping GmbH als Teilstifter für die eingerichteten Professuren ablösen.
Für die Sparkasse ist es bereits die vierte Stiftungsprofessur, die sie begleitet. Schon an der ersten Stiftungsprofessur im Jahr 1993 war das Kreditinstitut beteiligt. „Das spiegelt wider, welche besondere Bedeutung wir der Hochschule am Standort Bremerhaven beimessen“, so Uwe Perl, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bremerhaven. „Mit dem neuen Studiengang Windenergietechnik werden Fachkräfte für die stetig wachsende Windenergiebranche hier in Bremerhaven ausgebildet. Als führendes Kreditinstitut in der Seestadt und größtem Partner der Wirtschaft war dieses für uns ein Grund mehr, uns bei der neuen Stiftungsprofessur für Bremerhaven zu engagieren.“
Gerrit Schmidt, Leiter Erneuerbare Energien / Projektfinanzierungen bei der Bremer Landesbank unterstreicht dies: „Die steigende Bedeutung von Bremerhaven als Windenergiestandort freut uns sehr. Wir sind bereits vor über 20 Jahren in die Finanzierung von Windkraftanlagen eingestiegen, heute gehören wir in diesem Segment mit einem Marktanteil von über 10% bundesweit zu den führenden Projektfinanzierern der Windenergiebranche. Ohne hochklassige Forschung und Lehre und ohne entsprechend qualifizierte Ausbildung in den Unternehmen ist eine Weiterentwicklung der Branche kaum vorstellbar. Die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft ist uns besonders wichtig. Wir engagieren uns daher nicht nur finanziell, sondern sind auch aktiv in einigen fachspezifischen Verbänden, Beiräten und Seminaren tätig.“
Der Germanische Lloyd unterstützt als Partner der Hochschule Bremerhaven den Masterstudiengang Windenergietechnik. „Wir wollen daran mitwirken, dass qualifizierte Nachwuchsingenieure im Bereich Erneuerbare Energien bereit stehen, um aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte zu bearbeiten“, sagt Volker Köhne, Geschäftsführer GL Garrad Hassan Deutschland (Teil der Germanischer Lloyd Gruppe).
Insgesamt sind an der Hochschule Bremerhaven jetzt drei Professuren und mehrere Wissenschaftler speziell für das Gebiet Windenergie tätig und ermöglichen, dass die Hochschule Bremerhaven als erste und einzige Hochschule in Deutschland Ingenieure für die Windenergiebranche auf Bachelor- und Masterniveau ausbildet. Die Hochschule am Meer kann nun dem Motto des Studiengangs und der fk-wind: „Die Windenergieanlage im Ganzen verstehen“ entsprechend die ganze Kompetenz in Lehre und Forschung in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft vertiefen.
Weitere Informationen:
http://www.hs-bremerhaven.de