Werner-von-Melle-Preis: Neue Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung vergibt zum ersten Mal den Werner-von-Melle-Preis. Mit ihm zeichnet sie Studierende und Absolventen der Universität Hamburg aus, die nicht älter als 30 Jahre sind und eine hervorragende wissenschaftliche Arbeit verfasst haben. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis – ein Gemeinschaftsprojekt mit der Edmund Siemers-Stiftung – geht an die Nachwuchswissenschaftlerin Frederike Wolf. Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung wird ihn am kommenden Montag (14. Februar 2011) im Rahmen einer Festveranstaltung beim NDR verleihen.
Stiftung fiel die Auswahl schwer:
2010 zum Thema "Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt – Probleme und Chancen" ausgeschrieben, stieß der Wissenschaftspreis beim Hamburger Forschernachwuchs auf hohes Interesse. Insgesamt bewarben sich über 40 junge Akademiker. Aufgrund des hohen Niveaus vieler Bewerbungen stand das Stiftungskuratorium vor einer schweren Wahl.
Integration als Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens:
Die 29-jährige Preisträgerin Frederike Wolf studierte an der Universität Hamburg Journalistik und Kommunikationswissenschaft (Schwerpunkt: Medienpolitik) sowie Englische Sprache, Literatur und Kultur. Von 2007 bis 2010 war sie Doktorandin am dortigen Fachbereich Journalistik und Kommunikationswissenschaft und hatte von 2008 bis 2010 ein Promotionsstipendium bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Sie absolvierte Studien- und Forschungsaufenthalte an der University of Technology in Sydney und an der London School of Economics and Political Science.
Ausgezeichnet wird sie für ihre Dissertation "Interkulturelle Integration als Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Die Einwanderungsländer Deutschland und Großbritannien im Vergleich".
Die Arbeit ist wissenschaftlich wie praktisch von großer Bedeutung, greift sie doch ein hochaktuelles Thema auf: Es geht es um das Integrationspotenzial des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und darum, wie dieses in Großbritannien und Deutschland umgesetzt wird.
Durch die sorgfältige theoretische Vorbereitung und die empirische Fundierung ergibt sich ein reicher Ertrag für die Wissenschaft, den medienpolitischen Diskurs und die Medienpraxis. Die Autorin öffnet die Augen dafür, dass mediale Integration nicht allein auf Programmangeboten und einem darauf bezogenen Nutzungsverhalten aufbauen kann. Vielmehr zeigen ihre Befunde, dass die Strukturen der Medienorganisation, z.B. die Personalstruktur, sowie das Rollenverständnis der Medienakteure eine maßgebliche Rolle spielen. Frederike Wolf diskutiert vor allem die Lehren, die aus den bereits fortgeschrittenen Erfahrungen in Großbritannien für Deutschland zu ziehen sind und formuliert sehr konkrete Anregungen für die Organisation von Rundfunkanstalten wie für die Gestaltung von Angeboten.
Weitere Informationen:
http://www.hmb-wiss-stift.de
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
