Carsharing mit dem Stromanbieter
Der „Navender“ als interaktive Schnittstelle zwischen Energieversorger und ElektroautofahrerInnen: Das Institut für Transportation Design (ITD) der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig hat ein System entwickelt, das die individuellen Bedürfnisse von ElektroautofahrerInnen mit den Anforderungen eines Energieversorgers in Einklang bringt.
Das Institut für Transportation Design (ITD) der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig hat im Rahmen des Forschungsprojekts „GridSurfer“ eine Kombination aus Navigationssystem und Kalender entwickelt, den „Navender“. Das System bringt die individuellen Bedürfnisse von ElektroautofahrerInnen mit den Anforderungen eines Energieversorgers in Einklang. Seine interaktive Benutzeroberfläche kombiniert Termin- und Routenplanung und übernimmt im Hintergrund das Energiemanagement im Zusammenspiel mit dem Energieanbieter EWE. Der Nutzer gibt dabei lediglich Orte und Zeiten seiner geplanten Fahrten an. Sobald das Auto abgestellt wird, wird es wieder mit dem Stromnetz verbunden. Auf diese Weise profitieren beide Seiten vom Vehicle-to-Grid-Konzept (V2G): Die Standzeiten des Fahrzeugs können von EWE optimal für die Speicherung bzw. Rückspeisung von Energie genutzt werden und trotzdem ist die Fahrzeugbatterie immer ausreichend geladen, um Autofahrern die gewünschte Mobilität zu garantieren. Der Navender erlaubt dabei auch flexible Lösungen wie einen zeitlich begrenzten V2G-Blocker oder das Bereitstellen von zielunabhängigen Reichweiten im Kurzstreckenbereich. Die Eingabe von Reservekilometern sichert eine Grundreichweite.
In dem Projekt „GridSurfer“ werden unter der Konsortialführung des Oldenburger Energiedienstleisters EWE Fragen rund um das Thema Elektromobilität in der Region Oldenburg untersucht. Die Forschungen werden gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Seit Mitte April 2011 wird der Navender im Elektroauto E3 eingesetzt und von ausgewählten Nutzern in der Region Oldenburg im Alltagstest erprobt und bewertet. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist für Ende des Jahres geplant.
Ihre Ansprechpartnerin:
Katja Schlager, Institut für Transportation Design
Mail: k.schlager@hbk-bs.de
Tel: 0531-391-9059
Weitere Informationen:
http://www.transportation-design.org/cms/front_content.php?idcat=18&idart=179