Junior-Ingenieur-Akademie: Technikkurs konstruiert und testet Elektromotoren
Die Hochschule Ruhr West und die Siemens AG Energie Sector am Standort Mülheim an der Ruhr möchten gemeinsam den technikbegeisterten Nachwuchs fördern. Daher beteiligt sich die HRW in diesem Jahr erstmals an der Junior-Ingenieur-Akademie, die von der Telekom-Stiftung gefördert wird.
15 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 der Karl-Ziegler-Schule haben im Unterrichtsfach Technik bei Siemens einen Elektromotor konstruiert und gebaut, der im Hochschullabor getestet wird. Darüber hinaus haben sie Einblicke in technische Ausbildungsberufe und ingenieurwissenschaftliche Studiengängen erhalten.
„Wir freuen uns, dass wir durch das Projekt „Elektromotor“ und die gute Kooperation mit Siemens und der Karl-Ziegler-Schule dazu beitragen können, das Interesse an Naturwissenschaften im Allgemeinen und der Elektrotechnik im Besonderen zu stärken. Darüber hinaus konnten wir den Schülerinnen und Schülern erste Eindrücke vermitteln, wie ein Ingenieurstudium bei uns an der HRW aussieht“, erklärt Prof. Dr. Jörg Himmel, Leiter des Instituts Mess- und Sensortechnik der Hochschule Ruhr West.
„Teamfähigkeit und praxisorientiertes Handeln – das sind Dinge, die die Junior-Ingenieur-Akademie den Schülerinnen und Schülern der Karl-Ziegler-Schule näher bringen soll. Über einen Zeitraum von insgesamt drei Jahren arbeiten junge Technik-Fans in Gruppen am Bau eines Elektromotors. In der Lehrwerkstatt von Siemens schulen sie ihr handwerkliches Geschick für den mechanischen Aufbau und an der Hochschule Ruhr West wird vermittelt, wie man einen Motor elektronisch ansteuert. So ermöglicht das innovative Projekt schon lange vor dem Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife einen Einblick in Beruf und Studium. Am Ende steht dann in der Regel ein Ergebnis, auf das wir alle stolz sein können“, erklärt Ferdinand Walbaum, Ausbildungsleiter Siemens Professional Education.
„Für die Schülerinnen und Schüler ist dieses Projekt eine wirklich tolle Sache“, findet auch Prof. Dr. Klaus Thelen, Lehrgebiet Analoge und Digitale Schaltungen sowie Mikrocontrollertechnik an der Hochschule Ruhr West. „Die Schüler haben eine komplette Ansteuerelektronik für den Elektromotor aufgebaut. Hierbei haben sie selbständig die Elektronikplatinen hergestellt, bestückt und in Betrieb genommen. Auch die Programmierung der Schaltungen konnte durch sie vorgenommen werden. Es ist erstaunlich zu sehen, wie selbständig die Schüler die Aufbauten angefertigt haben und sogar in der Lage waren, kniffelige Funktionsfehler zu korrigieren. Schließlich wurden in unserem Hochschullabor Messungen an dem selbst gebauten Motor vorgenommen und über kleine Programmierungen der Steuerungen erprobt“, so Thelen weiter. „Alles in allem ist dies eine hervorragende Möglichkeit für die Schülerinnen und Schüler, frühzeitig ihre technischen Vorlieben und Talente zu entdecken, sei dies im mechanischen oder elektronischen Bereich oder etwa auf dem Gebiet der Informatik.“
„Seit vielen Jahren unterstützt die Karl-Ziegler-Schule ihre Schülerinnen und Schülern bei der Orientierung zur Studien- und Berufswahl durch praktische Projekte in Kooperation mit Unternehmen und Hochschulen. Dank der Junior-Ingenieur-Akademie, die von der Telekom-Stiftung gefördert wird, haben unsere Schülerinnen und Schüler eine gute Möglichkeit erhalten, frühzeitig die eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erkennen und die Anforderungen, die sie in der Ausbildung oder im Studium erwarten“, erläutert Werner Andorfer, Schulleiter der Karl-Ziegler-Schule, die Zielsetzung der Kooperation mit Siemens und der HRW im Rahmen der Junior-Ingenieur-Akademie.
Jörg Rethmeier, Koordinator Schule, Wirtschaft / Hochschule an der Karl-Ziegler-Schule ergänzt: „Durch unsere guten Kontakte zur Wirtschaft und zu Siemens konnten wir die der Junior-Ingenieur-Akademie nach Mülheim holen. Denn uns ist wichtig, die naturwissenschaftlich interessierten Schülerinnen und Schüler bereits vor dem Eintritt in die Oberstufe für wissenschaftliches Arbeiten motivieren. Das Projekt „Elektromotor“ ist dafür besonders gut geeignet, da es auf anschauliche Weise sowohl theoretische, als auch praktische Erfahrungen vermittelt und direkte Einblicke in ein ingenieurwissenschaftliches Studium liefert.“
„Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt immer weiter zu. Im Jahresdurchschnitt fehlen laut VDI (Verein Deutscher Ingenieure) 36.000 Ingenieure. Mit unserem Fach Technik, das wir als einziges Gymnasium in Mülheim auch in der Oberstufe anbieten, möchten wir dazu beitragen, diesem Mangel entgegenzuwirken“, erläutert Uwe Sonnenberg, Lehrer für Technik und Physik an der Karl-Ziegler-Schule.
Die Junior-Ingenieur-Akademie wurde von der Telekom-Stiftung ins Leben gerufen, um junge Menschen für das Berufsbild des Ingenieurs zu begeistern, ihnen den Übergang von der Schule zur Hochschule zu erleichtern und ihre individuellen Kompetenzen frühzeitig zu fördern. Alleinstellungsmerkmale des Bildungsangebots für Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe sind die Kooperation von Schule, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die feste Verankerung in den Unterrichtsplan. Deutschlandweit gibt es 25 Akademien. Die Junior-Ingenieur-Akademie an der Karl-Ziegler-Schule ist die einzige in Mülheim an der Ruhr. Sie startete zu Beginn des Schuljahrs 2009/2010 und läuft insgesamt über drei Jahre. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich neben der Konstruktion, dem Bau und dem Test von Elektromotoren auch mit Themen wie Teambildung, Präsentationstechniken und Kostenrechnung. Weitere Informationen zur Junior-Ingenieur-Akademie gibt es unter: www.telekom-stiftung.de/junior-ingenieur-akademie.
Über die Hochschule Ruhr West
Die Hochschule Ruhr West (HRW) ist eine staatliche Hochschule mit hohen Qualitätsstandards. Sie hat ihre Standorte in den Ruhrgebietsstädten Mülheim an der Ruhr und Bottrop. Der fachliche Schwerpunkt liegt auf den MINT-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Im Studienangebot sind derzeit die zehn Bachelorstudiengänge Angewandte Informatik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Maschinenbau dual, Wirtschaftsingenieurwesen-Energiesysteme, Betriebswirtschaftslehre Instandhaltung, Betriebswirtschaftslehre Emerging Markets, Wirtschaftsingenieurwesen–Maschinenbau,
Energieinformatik, Energie- und Wassermanagement sowie der Masterstudiengang „Modellierung technischer Systeme“.
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