Abschied des GIGA-Präsidenten
Prof. Dr. Robert Kappel, Präsident des GIGA German Institute of Global and Area Studies, geht am 30. September in den Ruhestand. Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg ehrte Kappels Leistungen für den Wissenschaftsstandort Hamburg am Dienstag mit einem Senatsempfang.
Kappel ist seit 2004 Präsident des GIGA. Er übernahm das Institut, das bis 2005 den Namen „Deutsches Übersee-Institut“ trug, zu einer Zeit, in der die strengen Auflagen der gerade erfolgten Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft tiefgreifende Veränderungen erforderlich machten. Mit Vision und Tatendrang stellte Kappel die Einrichtung unter dem Namen GIGA neu auf. „In konsequenter Weise leitete der neue Präsident den inhaltlichen und strukturellen Wandel des Instituts ein […]. Durch ein weit überdurchschnittliches Engagement ist es der Institutsleitung gelungen, eine Aufbruchsstimmung zu erzeugen sowie dabei unvermeidliche Konflikte aktiv und in konstruktiver Weise zu bewältigen.“ Mit diesem Zitat aus dem Evaluierungsbericht 2008 unterstrich der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer beim Senatsempfang seine Würdigung von Kappels Verdiensten. Dabei erreichte Kappel eine organisatorische wie auch strategische Neuausrichtung. Durch seine Bemühungen gelang es schließlich, die bis dahin eigenständigen Regionalinstitute für ein Zusammengehen zu begeistern. So entwickelte sich das GIGA unter der Ägide des scheidenden Präsidenten zu einem wissenschaftlichen Zentrum, dessen internationale Bedeutung nach wie vor stetig wächst. Wissenschaftssenatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt konstatierte auf dem Senatsempfang: „Das GIGA hat sich unter seiner Leitung zu einem weltweit beachteten ‚Think tank‘ und zu einem anerkannten Institut der Grundlagenforschung im Bereich der Regionalstudien und der vergleichenden Regionalstudien mit Schwerpunkt Nicht-OECD-Staaten entwickelt. Für die Zukunft ist es bestens gerüstet. Ich bin mir sicher, dass auch der ,Geist der immer offenen Tür‘, den Prof. Kappel pflegte, weiter leben wird“.
Kappel leitete einen Prozess ein, der wissenschaftliche Exzellenz mit hochwertiger Politikberatung vereint. So wurde das GIGA in seiner Amtszeit nicht nur für die heutigen Anforderungen in der Wissenschaftslandschaft gerüstet – durch die Eröffnung eines Hauptstadtbüros konnte sich das Institut auch stärker in der Politikberatung etablieren. „Die regionalwissenschaftliche Expertise des GIGA ist ein wertvoller und wesentlicher Beratungsbeitrag zu einer vorausschauenden Außenpolitik – für die aktuellen Brennpunkte dieser Welt, aber auch für die Herausforderungen von morgen in Ländern und Regionen, die heute nicht im Rampenlicht stehen“, sagt Helmut Kulitz, Forschungskoordinator im Planungsstab des Auswärtigen Amtes.
Prof. Dr. Robert Kappel wird dem GIGA vorerst in anderer Funktion erhalten bleiben: Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit beschäftigt er sich auch weiterhin mit Themen, die am GIGA angesiedelt sind. „Ich werde mich dem Thema widmen, wie die Regionalmächte China, Indien und Brasilien die Machtzentren in der Weltwirtschaft und -politik verändern“, so Kappel.
Weitere Informationen:
http://staff.giga-hamburg.de/kappel - Website von Robert Kappel
www.giga-hamburg.de - Homepage des GIGA
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