Regierungspräsident Schmalzl diskutiert mit Migrationsexperten an der PH
Regierungspräsident Johannes Schmalzl diskutiert mit Migrationsexperten an der PH über Verbesserung der interkulturellen Kompetenz von Lehrern
Die soziale, kulturelle und sprachliche Vielfalt Deutschlands birgt Chancen wie auch Probleme. Schulen, Kommunen oder kulturelle Einrichtungen benötigen speziell geschultes Personal, um die Herausforderungen der Heterogenität zu meistern und nutzen. Der Präsident des Regierungsbezirks Stuttgart, Johannes Schmalzl, nutzte einen Besuch der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd am Weltlehrertag am 5. Oktober 2011 für eine intensive Diskussion der Möglichkeiten der Verbesserung der interkulturellen Kompetenz.
Im Fokus stand dabei die Gewinnung von Personen mit Migrationshintergrund für den Lehrerberuf und deren Schulung zu Netzwerkmoderatoren und -moderatorinnen. Regierungspräsident Schmalzl sprach hierfür mit Studierenden und Lehrerinnen und Lehrern mit Zuwanderungsgeschichte und Lehrenden des Masterstudienganges „Interkulturalität und Integration“. Die Studiengangsleitung - Prof. Dr. Maria Brunner, Prof. Dr. Stefan Immerfall und Prof. Dr. Carsten Heinze - und das Plenum gaben umfangreiche Anregungen, die der Regierungspräsident eifrig und interessiert aufnahm. Die Experten empfahlen beispielsweise die Intensivierung von Aufklärungsarbeit, die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren wie Kulturvereinen und gezielte Lehrerfortbildung mit Deputatsverringerung. Regierungspräsident Schmalzl sagte zu, zusammen mit den zuständigen Ministerien die Möglichkeit zur Bewilligung von Deputatsstunden für Lehrer zu prüfen, die zu Netzwerkmoderatoren an den Schulen ausgebildet werden oder Sprachförderprojekte der PH begleiten.
Die PH Schwäbisch Gmünd hat in Forschung und Lehre einen Schwerpunkt auf Interkulturalität und Integration gelegt und führt kontinuierlich wissenschaftlich begleitete Sprachförderprojekte für Schülerinnen und Schülern durch. Seit 2005 läuft sehr erfolgreich das von der Mercator-Stiftung geförderte Projekt „Integration durch Bildung. Förderunterricht für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund“. Gefördert werden Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der Sekundarstufe I und II von Studierenden, die den Förderunterricht in Kleingruppen übernehmen. Darüber hinaus gibt es seit zwei Jahren an der PH den Masterstudiengang „Interkulturalität und Integration“, der sich bereits erfolgreich etabliert und im Studienjahr 2011/12 eine große Anzahl von Bewerbungen erhalten hat.
Neben der Durchführung von Sprachförderprojekten engagiert sich die Sprecherin des Mastersstudiengangs Prof. Dr. Maria Brunner zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen in der Erforschung interkulturellen Lernens, bietet Veranstaltungen zur Mehrsprachigkeit an und beteiligt sich am Netzwerk „Migranten machen Schule“. In Planung sind Fortbildungen zum interkulturellen Lernen und ein Zertifikatskurs für Lehrer.
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