10. Transdisziplinäres Kolloquium an der HFF: Künstlerische Forschung - Kunst als Wissensproduktion
Prof. Dr. Elke Bippus und Dr. Anke Haarmann sind am Donnerstag, dem 27. Oktober 2011 um 17:00 Uhr zu Gast am Institut für künstlerische Forschung der HFF "Konrad Wolf", um mit den Teilnehmenden des Kolloquiums über die Grundlagen der künstlerischen Forschung zu diskutieren. Alle Interessierten sind herzlich zu dieser öffentlichen Veranstaltung eingeladen.
Künstlerische Forschung ist in aller Munde. Dies aber kann nicht bedeuten, dass die Künste es den Wissenschaften gleichtun - sie wären dann nicht mehr Künste. Wann aber sind die Künste Kunst und zugleich Forschung? Die Vorträge der beiden Gastreferentinnen werden sich dieser Fragestellung aus sehr unterschiedlichen Richtungen nähern. Elke Bippus wird künstlerische Forschung in Beziehung zu ästhetischen Theorien setzen und ausgehend von Josef Früchtls These von der "epistemologische Defundamentalisierung" die künstlerische Wissensproduktion problematisieren. Anke Haarmann, selbst Künstlerin und Kuratorin, vertritt die These, dass Kunst erst dann zu forschen beginnt, wenn sie die Methoden ihrer Wissensproduktion aus dem originären Repertoire künstlerischer Praktiken entwickelt und an den je eigenen Fragestellungen ausrichtet.
Prof. Dr. Elke Bippus ist Professorin für Kunsttheorie, und Kunstgeschichte an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), leitet dort die Vertiefung Bildende Kunst und ist Mitarbeiterin am Institut für Theorie (ith). Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kunst der Moderne und Kunst der Gegenwart, Kunst- und Bildtheorien, Theorien der Repräsentation, künstlerische Produktions- und Verfahrensweisen, Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft.
Dr. phil. Anke Haarmann ist promovierte Philosophin, Konzeptkünstlerin und Kuratorin. Sie lebt in Hamburg, forscht und lehrt am Institut für Kulturtheorie, Kulturforschung und Künste der Leuphana Universität Lüneburg und arbeitet zur Erkenntnistheorie, Forschungsgeschichte, künstlerischen Forschung sowie zur Kunst im öffentlichen Interesse.
Die Reihe "Transdisziplinäres Kolloquium" wird vom Institut für künstlerische Forschung der HFF "Konrad Wolf" organisiert. Die Kolloquien finden zwei Mal pro Semester statt und widmen sich aktuellen Forschungsthemen der künstlerischen Forschung im Bereich der zeitbasierten Medien. Die Kolloquien sind öffentlich und der Eintritt ist frei.
Das Institut für künstlerische Forschung wurde in 2008 von der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" gegründet, um neben der bereits etablierten medienwissenschaftlichen Forschung die künstlerische Forschung an der HFF auszubauen und zu fördern. Aufgabenstellung dieser Forschung ist das gesellschaftlich relevante Aufbohren erstarrter Begriffe von Erkenntnis, Wissen und Bildung. Hochschulen und Universitäten spielen in diesem Prozess eine zentrale Rolle und das IKF wird sowohl als Plattform für die Manifestation künstlerischen Denkens als auch als Ort der Begegnung von Wissenschaft und Kunst weiterentwickelt. Das Institut für künstlerische Forschung wird von Frau Prof. Marlis Roth geleitet.
Donnerstag, 27. Oktober 2011, 17:00 Uhr im großen Kino der HFF