Pädagogische Hochschule Freiburg wird mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet
Die Pädagogische Hochschule Freiburg erhält das TOTAL E-QUALITY-Prädikat und wird damit für eine in der Praxis gelebte Chancengleichheit und für ihre herausragende Gleichstellungsarbeit ausgezeichnet.
Das Prädikat für Chancengleichheit von Frauen und Männern in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung wird vom Verein TOTAL E-QUALITY vergeben. Seit 2002 sind insgesamt über 350 Prädikate an ca. 200 Organisationen überreicht worden. Mit dem TOTAL E-QUALITY Science Award wurden inzwischen auch über 50 Hochschulen ausgezeichnet. Das Prädikat ist jeweils für drei Jahre gültig.
Die Pädagogische Hochschule Freiburg durchlief im Vorfeld der Preisverleihung, die an der Freien Universität Berlin stattfand, einen intensiven Jurierungs-Prozess und legte ihre Mittel und Maßnahmen gleichstellungsorientierter Personalpolitik offen.
Die Auswahljury, der unter anderen die Präsidentin der Hochschulrektoren-konferenz, Prof. Dr. Margret Wintermantel, und der Vizepräsident der DFG, Prof. Dr. Ferdi Schüth angehören, war insbesondere von der „eindrucksvoll aufgestellten Gleichstellungsarbeit“ der Pädagogischen Hochschule beeindruckt, „die von kreativen Maßnahmen geprägt ist“. Im Begründungsschreiben wurden, neben den strukturellen Errungenschaften und der Erhöhung des Frauenanteils bei den Professuren, auch das flexible Kinderbetreuungsangebot PH-Campinis honoriert. Besonders hervorgehoben wurde die innovative Werbekampagne „Männer gesucht“, durch die junge Männer für ein Grundschulstudium motiviert werden.
Der Startschuss für die Bewerbung zum TOTAL E-QUALITY-Prädikat wurde bereits im Januar 2011 gegeben und war mit einer aufwendigen Selbstbewertung der Pädagogischen Hochschule Freiburg nach Gleichstellungsaspekten verbunden, u. a. bei der Personal- und Strukturentwicklung, der Nachwuchsförderung, in Lehre und Forschung sowie der Familienfreundlichkeit an der Hochschule. Parallel zur Bestandsaufnahme verpflichtete sich die Hochschule weitere Gleichstellungsmaßnahmen umzusetzen. Einige neue genderbezogene Vorhaben und Projekte wurden ins Leben zu rufen: wie z.B. MenTa – Mentoring im Tandem – ein neues Mentoringangebot zur Förderung von hochmotivierten Nachwuchswissenschaftlerinnen sowie ein dreijähriges Förderprojekt des Wissenschaftsministeriums zur Integration professioneller Genderkompetenz in die Lehramtsausbildung und zur Berufsorientierung von Jungen für pädagogische Berufe in Kooperation mit Freiburger Gymnasien. Eine weiteres Beispiel ist die Maßnahme zur Integration von Genderaspekten in das Chemie-Schülerlabor NAVIlino für Grundschulkinder.
Als Prädikatsträgerin schafft die Pädagogische Hochschule für Frauen und Männer gleiche Rahmenbedingungen für beruflichen Erfolg. „Neben der gendersensiblen Förderung von jungen Nachwuchskräften für eine wissenschaftliche Laufbahn, zielen wir insbesondere auf die Integration des Gender-Aspektes in die Professionalisierung der Lehrkräfteausbildung. Genderkompetenz soll die angehenden Lehrerinnen und Lehrer dazu befähigen, die individuellen Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern durch gendersensible Unterrichtsmethoden und -materialien zu fördern“, so die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Traudel Günnel. Das Gleichstellungsbüro wird in enger Zusammenarbeit mit den Fakultäten und Fächern in den kommenden Semestern entsprechende Maßnahmen wie z.B. die Entwicklung von Lehreinheiten und Workshops in den Bereichen Lehre und Weiterbildung umsetzen.
„Eine differenzierte Gleichstellungspolitik unter dem Aspekt des Gender Mainstreaming gehört zu den strategischen Zielen der Pädagogischen Hochschule Freiburg“, so Rektor Prof. Dr. Ulrich Druwe. „Hier können wir bereits auf nachhaltige Erfolge verweisen, etwa bei der Nachwuchsförderung, der Gewinnung von Professorinnen oder der Umwandlung der Hochschule zur familienfreundlichen Hochschule. Die Verleihung des TOTAL E-QUALITY-Prädikat würdigt die erzielten Leistungen und motiviert uns, die erfolgreiche Arbeit fort zu setzen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf der Gewinnung von männlichen Studierenden in Bildungsstudiengängen liegen.“