Studienberatung auf Steirisch - Vernetzung als Erfolgsgarant
Im Rahmen der Berufs- und Studieninformationsmesse BeSt in Graz präsentierten am 20. Oktober VertreterInnen der TU Graz und der FH JOANNEUM sowie des Landesschulrats Steiermark und der LehrerInnenschaft ihre neuartige Zusammenarbeit sowie die ersten Ergebnisse des Projekts „Studienberatung auf Steirisch“.
In einer bislang einzigartigen Kooperation gingen die TU Graz und die FH JOANNEUM in einer Umfrage bei Bildungsberaterinnen und –beratern an steirischen höheren Schulen grundlegenden Fragen rund um das Informationsangebot für SchülerInnen über die Studienmöglichkeiten nach der Matura nach. Expertinnen und Experten sind sich einig, dass angehende Akademikerinnen und Akademiker durch das umfangreiche Studienangebot einem großen Entscheidungsdruck ausgesetzt sind.
Grund für den Start des Projekts ist das Ziel, die SchülerInnen in ihrer Studienwahl optimal zu beraten und dabei auch auf die aktuellen Anforderungen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes einzugehen. BildungsberaterInnen stellen hier wichtige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren dar, die die SchülerInnen mit hohem Engagement nachhaltig und umfassend informieren, aber auch ein klares Bild über die Berufschancen in einzelnen Studienrichtungen zeichnen und beispielsweise auf die hohe Nachfrage nach Absolventinnen und Absolventen im technischen Bereich hinweisen.
Auch die Hochschulen betreiben einen erheblichen Aufwand in der Studienberatung. So organisieren beispielsweise die TU Graz und die FH JOANNEUM pro Jahr jeweils rund 150 Informationsveranstaltungen für SchülerInnen.
V orbildwirkung
Grundtenor unter den befragten Bildungsberaterinnen und -beratern ist der vermehrte Wunsch nach der noch stärkeren Vernetzung höherer Schulen und Hochschulen, um eine optimale Unterstützung junger Menschen in der Studienentscheidungsphase zu sichern und die Informationsflut zu bündeln. Ganz in diesem Sinne gehen die TU Graz und die FH JOANNEUM gemeinsam mit dem Landesschulrat Steiermark und der steirischen LehrerInnenschaft nun mit gutem Beispiel voran.
Die Initiatorinnen des Projekts, Johanna Klostermann (TU Graz) und Barbara Porotschnig (FH JOANNEUM), präsentierten im Rahmen der Berufs- und Studieninformationsmesse BeSt Graz die ersten Ergebnisse der Umfrage, die an 95 höheren Schulen in der Steiermark mit einem Rücklauf von 50% (28 AHS, 18 BHS) durchgeführt wurde. Die sehr hohe Resonanz überraschte auch die beiden Initiatorinnen, die diese auf das große Interesse der BildungsberaterInnen an einer
(hoch-)schulübergreifenden Kooperation sowie die bereits bestehende gute Zusammenarbeit mit dem Landesschulrat zurückführen.
Die Kernaussagen der Umfrage:
- Der Zeitaufwand in Bezug auf die Studienberatung erweist sich bei den Bildungsberaterinnen und –beratern an höheren Schulen sowie an den einzelnen Hochschulen als sehr hoch. BildungsberaterInnen leisten hochgerechnet mehr als 10.000 Arbeitsstunden pro Schuljahr, davon 72% unbezahlt.
- Die befragten BildungsberaterInnen führen den besten Informationsfluss und – austausch auf bestehende persönliche Kontakte zwischen Schulen und Hochschulen zurück. Rund 50% beziehen aktuelle Informationen zum Studienangebot über persönliche Kontakte zu Universitäten und Fachhochschulen.
- 70% der BildungsberaterInnen begrüßen den Vorschlag einer (hoch-)schulübergreifenden Vernetzungsplattform
Studienberatung „auf Steirisch“
„Das typisch ‚Steirische‘ an unserem Projekt liegt in der Einzigartigkeit unserer Kooperation, die in Österreich in dieser Form noch nicht existiert. ‚Studienberatung auf Steirisch‘ ist ein weiteres Projekt, das die Bereiche Hochschule und Schule sowie Fachhochschule und Universität vereint. Unsere Kooperation basiert auf einem sehr guten Einvernehmen und einer hohen Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Wir wollen in der Bildungs- und Studienberatung unsere Netzwerke erweitern, uns gegenseitig unterstützen und Kontakte pflegen – wodurch letztlich alle profitieren: SchülerInnen, LehrerInnen, Hochschulen und natürlich auch die Wirtschaft“, so Johanna Klostermann und Barbara Porotschnig.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion thematisierten Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder, Rektor Harald Kainz von der TU Graz, Günter Riegler, Geschäftsführer der FH JOANNEUM, Redakteur Norbert Swoboda, Bildungsberaterin Ulrike Bock, Gerda Lichtberger vom Landesschulrat Steiermark sowie Daniel Trittenwein, Student des Studiengangs „Informationsmanagement“ der FH JOANNEUM im 1. Semester und Nina Wagner, Schülerin der HAK Grazbachgasse in Graz, die ersten Ergebnisse der Umfrage.
Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder betonte die hohe Bedeutung des innovativen Projekts: „Über 500 Bachelorstudien und nahezu 70 Diplomstudien werden an Österreichs Unis und Fachhochschulen angeboten. Die Studienwahl fällt bei dem großen Angebot oft schwer, eine Gesamtübersicht zu erlangen scheint fast unmöglich. Die Kooperation ‚Studienberatung auf Steirisch‘ von TU Graz und FH JOANNEUM in Gemeinschaft mit dem Landesschulrat für Steiermark und Lehrenden ist ein beispielhaftes Projekt, wie man junge Menschen in der Studienentscheidungsphase optimal unterstützen kann!“
Foto der Gäste bei der Podiumsdiskussion: Günter Riegler (Geschäftsführer der FH JOANNEUM), Nobert Swoboda (Redakteur der Kleinen Zeitung), Kristina Edlinger-Ploder (Landesrätin für Wissenschaft und Forschung), Daniel Trittenwein (Student von „Informationsmanagement“ an der FH JOANNEUM),Harald Kainz (Rektor der TU Graz), Ulrike Bock (Bildungsberaterin am BG Dreihackengasse in Graz), Gerda Lichtberger (Landesschulrat Steiermark) und Nina Wagner (Schülerin der HAK Grazbachgasse) (v.l.).
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