IDEMA: Zehn Jahre Arbeit für eine verständliche Sprache
Die Profis für verständliche Sprache der Ruhr-Universität Bochum präsentieren sich auch in diesem Jahr wieder bei der Messe „Moderner Staat“ in Berlin vom 8. bis zum 9. November (Halle 4, Standnummer 280-10). Bereits seit dem Jahr 2000 befasst sich das Team von Michaela Blaha und Prof. Dr. Hans-R. Fluck damit, die Sprache in Behörden und Unternehmen zu entstauben.
Mittlerweile bieten die Sprach-Profis ihre Unterstützung über die eigens hierfür gegründete IDEMA Gesellschaft für verständliche Sprache mbH an. „Zu unserer Ausgründung hat vor allem die wachsende Nachfrage von Dienstleistungen rund um eine verständliche Sprache geführt. Unsere Schreibwerkstätten und Fachvorträge sind bei unseren Kunden besonders beliebt“ erläutert Geschäftsführerin Michaela Blaha. Zur Messe werden rund 4.000 Fachbesucher aus der öffentlichen Verwaltung erwartet. Sie können sich dort über das Angebot der IDEMA GmbH informieren, das von der Beratung über die Mitarbeiterschulung bis hin zum Online-Wörterbuch für typische Passagen des Amtsdeutschen reicht.
Verständliche Sprache kann man lernen
Das Team der IDEMA GmbH hat schon hinter viele Kulissen von Behörden und Unternehmen geschaut und bietet auf dieser Grundlage umfassende Kommunikations-Beratung an, von der Ist-Analyse bis zum strategischen Vorgehen. Auch bei der Umsetzung helfen die Redakteure und Juristen der IDEMA GmbH, sie zeigen Beschäftigten, wie man möglichst verständlich und trotzdem juristisch wasserdicht formuliert. „Viele Beschäftigte klammern sich zu sehr an den Wortlaut des Gesetzes, obwohl sich vieles einfacher sagen lässt“, erläutert Nurşen Șahin, Leiterin der Rechtsabteilung der IDEMA GmbH. Hilfe erhalten auch Unternehmen und Behörden, die keine Zeit haben, ihre Texte neu zu formulieren. Sie können die IDEMA GmbH beauftragen und erhalten dann nicht nur verständliche, sondern auch rechtlich geprüfte Texte. Besonders gelungene Beispiele für „Klartext“ statt „Amts-Chinesisch“ werden in einer Datenbank gesammelt und können dort gegen eine Gebühr heruntergeladen werden. Mehr als 300 Mustertexte und über 500 einzelne Formulierungen sind inzwischen recherchierbar.
Ohne Profis geht es nicht
Das Thema verständliche Sprache ist nicht zuletzt durch die unermüdliche Arbeit der Bochumer Sprachwissenschaftler zunehmend in den Medien präsent und mittlerweile in vielen Verwaltungen und Unternehmen ein Thema. Für die Umsetzung braucht es jedoch Profis, denn eine verständliche Sprache zu etablieren ist Schwerstarbeit. „Um auf Dauer etwas zu verändern, brauchen wir eine neue Sprachkultur, das heißt, die Beschäftigten müssen ihre Gewohnheiten ändern. Das stößt oft auf enorme Widerstände“, berichtet Michaela Blaha aus langjähriger Erfahrung. Trotz solcher und anderer Hürden bleiben sie und ihr Team dem Thema weiterhin treu. Und mit der Ruhr-Universität bleibt die IDEMA GmbH durch die Forschungsstelle „Verständliche Sprache“ auch zukünftig eng verbunden.
Die Geschichte von IDEMA
Begonnen hat alles mit einem Forschungsprojekt von Prof. Dr. Hans-Rüdiger Fluck und Michaela Blaha am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität. Erste Partnerin war die Stadt Bochum mit mehreren Ämtern. Anschließend wurden zahlreiche Pilotprojekte zur verständlichen Sprache durchgeführt, am bekanntesten davon: IDEMA – Internet-Dienst für eine moderne Amtssprache. Ab 2008 wurden Dienstleistungen über die NOVATEC GmbH angeboten, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Ruhr-Universität. Schließlich wurde die IDEMA GmbH gegründet. Forschungsaufträge werden weiterhin über die Forschungsstelle „Verständliche Sprache“ am Germanistischen Institut durchgeführt.
Weitere Informationen
IDEMA Gesellschaft für verständliche Sprache mbH, Geschäftsführerin: Michaela Blaha, Westring 47, 44787 Bochum, Tel. 0234/588322-0
idema@verstaendliche-sprache.de
Homepage IDEMA GmbH: http://www.verstaendliche-sprache.de
Messe „Moderner Staat“: http://www.moderner-staat.com/
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