Universität Tübingen wird als erste Hochschule in Baden-Württemberg EMAS-zertifiziert
Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Ressourcenschonung
Die Universität Tübingen erhält am morgigen 11. November als erste Hochschule in Baden-Württemberg das EMAS-Zertifikat, ein europäisches Zertifikat für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung. Dafür hatte die Universität sich zur Implementierung eines Umweltmanagementsystems verpflichtet. Die EMAS-Validierung bindet die teilnehmenden Institutionen, ihre betriebliche Umweltleistung kontinuierlich über das gesetzlich geforderte Maß hinaus zu verbessern und öffentlich zu machen. Für die Universitätsleitung betont Universitätskanzler Dr. Andreas Rothfuß: „Umweltschutz geht alle an! Mit der EMAS-Zertifizierung setzt sich die Universität Tübingen das ehrgeizige Ziel, ihre Umweltleistungen unter Beteiligung aller Universitätsangehörigen kontinuierlich und nachweisbar zu verbessern und zu kommunizieren. Seit dem offiziellen Startschuss im Juli 2009 hat sich an der Universität viel getan in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz.“
Der Zertifizierungsprozess bestand in der Evaluierung durch einen externen Umweltgutachter, der Veröffentlichung einer Umwelterklärung und der Eintragung in das Standortregister und wurde von der Universität Tübingen erfolgreich absolviert. In ihren Umweltleitlinien bekennt sich die Universität Tübingen zu Nachhaltigkeit als integralem Bestandteil von Forschung und Lehre und zur Einbeziehung und Schulung ihrer Beschäftigten. Sie verpflichtet sich zu einem Umweltschutz, der über das gesetzlich geforderte Maß hinausgeht und will dafür ihren Ressourcenverbrauch und ihre Umweltbelastungen reduzieren. Als besonders wichtig sieht sie die energetische Sanierung und Modernisierung der Gebäude sowie Beschaffungen und Investitionen nach ökologischen Gesichtspunkten an.
Zu den ersten durchgeführten Maßnahmen gehörte unter anderem die vollständige Umstellung auf Kopierpapiere in Recyclingqualität, mit der jährlich 13 Tonnen Kohlendioxid und 2,5 Millionen Liter Wasser eingespart werden können. Außerdem wurden durch Absenkung von Raumtemperatur und Reduzierung im Betrieb der Lüftungs- und Beleuchtungsanlagen zum Jahreswechsel 2010/1011 etwa 1 Million Kilowattstunden und damit der Ausstoß von etwa 246 Tonnen Kohlendioxid und rund 100.000 Euro Heizkosten eingespart. Das interdisziplinäre Kursangebot Studium Oecologicum, das Kompetenzen in Bildung für nachhaltige Entwicklung vermittelt und durch die StudierendenInitiative Greening the University Tübingen e.V. zusammen mit dem Career Service organisiert wird, ist ein bundesweit modellhafter Bottom-Up-Ansatz in der Lehre. Seit Anfang 2011 besitzt die Universität einen „Beirat für Nachhaltige Entwicklung“. Der Beirat formuliert als beratende Kommission des Rektorats umfassende Empfehlungen für Nachhaltigkeitsstrategien und trägt mit seiner Arbeit dazu bei, in Lehre, Forschung und Verwaltung solche Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Ein Impuls aus dem Beirat ist beispielsweise die Ausschreibung des Nachhaltigkeitspreises für Abschlussarbeiten.
Der Anstoß zur Einführung von EMAS kam von der Studierendeninitiative „Greening the University e.V.“, die im Juni 2008 die Universitätsleitung von den Vorteilen des Öko-Audits überzeugten konnte. Für die Implementierung des Umweltmanagements bildete sich ein EMAS-Ausschuss mit Vertretern aus Verwaltung, Lehre, Forschung und Studierenden, die sich mit ihrem Fachwissen an der Durchführung beteiligten.
Das EMAS-Zertifikat wird am 11.November 2011 im Rahmen des „Tages der Nachhaltigkeit“ der Hochschulregion Tübingen-Hohenheim durch Gerhard Moll vom Umweltministerium Baden-Württemberg und Christian O. Erbe, den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Reutlingen-Tübingen übereicht.
Kontakt:
Hedwig Ogrzewalla
Umweltkoordinatorin der Universität Tübingen
Zentrale Verwaltung /Abt. Arbeitssicherheit und Umweltschutz
Hölderlinstr.11
72074 Tübingen
Telefon +49 7071 29-73569
Hedwig.Ogrzewalla@verwaltung.uni-tuebingen.de
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