50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil
Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) hat das Selbstverständnis der katholischen Kirche erneuert und zugleich die Öffnung zur Moderne vollzogen. Von 11. bis 13. Jänner 2012 widmen sich bei der Konferenz "Erinnerung an die Zukunft" renommierte TheologInnen aus dem deutschsprachigen Raum diesem so bedeutenden Ereignis. Veranstaltet wird die Tagung von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Ganze drei Jahre dauerte das Zweite Vatikanische Konzil: Am 11. Oktober 1962 berief es Papst Johannes XXIII. mit dem Auftrag zu pastoraler und ökumenischer Erneuerung ein. Nach dessen Tod 1963 wurde das II. Vatikanum von Paul VI. fortgesetzt und fand bis Dezember 1965 statt. "Das Zweite Vatikanische Konzil hat nicht nur Selbstverständnis der katholischen Kirche erneuert, sondern auch eine nicht umkehrbare Öffnung zur Moderne vollzogen", erklärt Jan-Heiner Tück, Vorstand des Instituts für Systematische Theologie an der Universität Wien.
"Zeichen der Zeit" wahrgenommen
Die "Zeichen der Zeit" wahrzunehmen und im Lichte des Evangeliums zu deuten, war eine wesentliche Absicht des Konzils, das auf Lehrverurteilungen und dogmatischen Definitionen ausdrücklich verzichtet hat. Die pastorale Ausrichtung ging mit einer Rückbesinnung auf die biblischen und patristischen Quellen einher – ein Vorgang des "Ressourcement", der das gegenreformatorisch verengte Traditionsverständnis aufbrechen sollte.
Keine nostalgische Rückschau
Von Mittwoch, 11. bis Freitag, 13. Jänner 2012 rücken TheologInnen im Rahmen der Konferenz "Erinnerung an die Zukunft – 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil" die programmatische Weichenstellung des Konzils neu ins Bewusstsein. Diese ist für die Kirche im gesellschaftlichen Transformationsprozess der Gegenwart konstitutiv und wegweisend. Das Konzilsjubiläum ist daher für die OrganisatorInnen der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien kein Anlass zu nostalgischer Rückschau. "Vielmehr gibt es den Anstoß, angesichts anhaltender Kontroversen um den richtigen Kurs der Kirche nach dem bleibenden Orientierungspotential der Konzilsdokumente für die Zukunft zu fragen", sagt Tück, der von der Katholisch-Theologischen Fakultät mit der Durchführung des Symposiums beauftragt wurde.
Von pastoralliturgischen Erneuerungen…
Eröffnet wird die Tagung mit einem Vortrag von Peter Hünermann (der auch für ein Pressegespräch am 11. Jänner zur Verfügung steht), emeritierter Professor für katholische Dogmatik an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, über die Bedeutung des II. Vatikanums im kulturellen Transformationsprozess der Gegenwart. Die TeilnehmerInnen behandeln bei der Konferenz ein breites Themenspektrum: So referiert Johann Pock, Vorstand des Instituts für Praktische Theologie an der Universität Wien, über pastoralliturgische Erneuerungen des Konzils und ihre Impulse für die Zukunft.
…bis zum Verhältnis zwischen Papst und Bischöfen
Thomas Prügl, Vorstand des Instituts für Kirchengeschichte an der Universität Wien, behandelt das Primat des Papstes und die Kollegialität der Bischöfe und stellt die Frage: "Konsensmodell oder Quadratur des Kreises?" Rudolf Langthaler, Vorstand des Instituts für Christliche Philosophie an der Universität Wien, nimmt eine Würdigung und Kritik des neuzeitlichen Atheismus vor. Den Abschluss der Konferenz bildet der Vortrag von Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, zum Thema "Das Recht, ungehindert die Wahrheit zu suchen. Die Erklärung über die Religionsfreiheit Dignitatis humanae".
Konferenz "Erinnerung an die Zukunft – 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil"
Zeit: Mittwoch, 11. bis Freitag, 13. Jänner 2012
Ort: Hauptgebäude der Universität Wien, Großer Festsaal bzw. Hörsaal 47,
1010 Wien, Dr-Karl-Lueger-Ring 1
Eintritt frei
Zugangsplan HS 47: http://www.univie.ac.at/fileadmin/uni_startseite/pdfs_standorte/HG_2.Obergeschoss.pdf
Pressegespräch mit Peter Hünermann
Zeit: Mittwoch, 11. Jänner 2012, 11.00 Uhr
Ort: Hauptgebäude der Universität Wien, Dekanat der Katholisch-Theologischen Fakultät,
1010 Wien, Dr-Karl-Lueger-Ring 1, Stiege 8, 2. Stock)
Zugangsplan Dekanat: http://www.univie.ac.at/fileadmin/uni_startseite/pdfs_standorte/Hauptgebaeude_Dekanat_der_Katholisch-Theologischen_Fakultaet.pdf
Wissenschaftlicher Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Jan-Heiner Tück
Institut für Systematische Theologie
Universität Wien
1010 Wien, Schenkenstraße 8-10
T +43-1-4277-315 02
jan-heiner.tueck@univie.ac.at
Rückfragehinweis
Mag. Alexander Dworzak
Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
1010 Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1
T +43-1-4277-175 31
M +43-664-602 77-175 31
alexander.dworzak@univie.ac.at
Weitere Informationen:
http://ktf.univie.ac.at/dg - Weitere Informationen und Konferenzprogramm
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