WPK-Hintergrundgespräch "Ein Jahr nach Fukushima" am 15.2. in Köln
Was am 11. März 2011 vor der Küste Japans mit einem Seebeben beginnt, ist heute – knapp ein Jahr nach der Katastrophe – noch lange nicht zu Ende: Weiterhin sind tausende Menschen durch den Tsunami obdachlos, weite Teile der Region um das havarierte Kernkraftwerk Fukushima sind mit radioaktivem Material belastet. „Fukushima“ wirkt als Schlagwort für die jüngste Nuklearkatastrophe in den Köpfen der Menschen nach – in Japan wie auch in Deutschland.
Vor dem Jahrestag von Fukushima wollen wir in einem Hintergrundgespräch Informationen zum aktuellen Stand liefern und die vergangene Berichterstattung kritisch hinterfragen.
Zunächst werfen wir einen Blick zurück auf den Ablauf der Ereignisse und wie Journalisten in Deutschland und Japan darüber berichtet haben. Sven Stockrahm (ZEIT Online) wird von seiner Recherchereise in Japan erzählen und Videomaterial zeigen. Wie stellte sich die Situation vor Ort dar? Welche Hürden der Berichterstattung gab es und welche Fallstricke lassen sich bei künftigen Krisenereignissen möglicherweise umgehen? Sven Dokter, Pressesprecher der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), wird u.a. offenlegen, mit welchen (Medien-)Anfragen und Vorschlägen er zu Fukushima konfrontiert wurde und wird. Der japanische Umweltjournalist Masahiro Matsuda erläutert, ob es (kulturelle) Unterschiede bei der Wahrnehmung von Katastrophen und zwischen japanischen und deutschen Medien gibt. Die freie Journalistin Dagmar Röhrlich, die für ihre sachliche Fukushima-Berichterstattung ausgezeichnet wurde, moderiert die Veranstaltung.
Im zweiten Teil geben Prof. Rolf Michel, Vorsitzender der Strahlenschutzkommission, der Nuklearmediziner Prof. Christoph Reiners und Dr. Michael Maqua (GRS) einen Überblick über die aktuelle Lage und stehen für technische, umweltbezogene und medizinische Fragen zur Verfügung: Was gibt es Neues zu den Reaktoren? Wie steht es um die kontaminierten Gebiete? Wie sollen die Dekontaminierungsarbeiten ablaufen? Werden die Menschen zurück in die Sperrzone können und - wenn ja – unter welchen Risiken?
Termin: Mittwoch, 15. Februar 2012, 17.00-19.30 Uhr
Ort: Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), Köln, Raum 611
Anfahrt: http://www.grs.de/sites/default/files/Anfahrt_Koeln.pdf (Eingang über Aufzüge in der Opern-Passage)
Runde 1 (17.00 – 18.10 Uhr)
* Sven Stockrahm, ZEIT Online
* Sven Dokter, Pressesprecher der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)
* Masahiro Matsuda, japanischer Umweltjournalist, u.a. für NHK (Japanische Rundfunkgesellschaft)
Moderation: Dagmar Röhrlich
Runde 2 (18.15 – 19.30 Uhr)
* Prof. Rolf Michel, Vorsitzender des Krisenstabes der Strahlenschutzkommission, Leiter des Zentrums für Strahlenschutz und Radioökologie der Universität Hannover
* Prof. Christoph Reiners, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, ehem. Leiter des WHO-Kollaborationszentrums für medizinische Vorsorge und Hilfe bei Strahlenunfällen
* Dr. Michael Maqua, Officer des INES-Meldesystems bei der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich per Mail an: christian.esser@wpk.org.
Eine Anmeldung ist für den Zugang zur GRS unbedingt erforderlich.