Studierende in Suderburg sind ein Gewinn für den Einzelhandel
Professor für Handelsmanagement präsentierte Ergebnisse seiner Forschung
In naher Zukunft werden rund 1200 junge Menschen am Campus Suderburg der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften studieren und viele von ihnen in der 4500-Einwohner Gemeinde im Landkreis Uelzen wohnen. Welchen Einfluss und welche Auswirkungen hat dies auf die Geschäftsentwicklung der ansässigen Unternehmen?
Mit diesen und anderen Fragen setzt sich das Forschungsprojekt von Prof. Dr. Arnd Jenne, der an der Fakultät Handel und Soziale Arbeit der Ostfalia das Lehrgebiet Handelsmanagement vertritt, auseinander. Von seinem studentischen und wissenschaftlichen Team wurden deshalb seit Oktober des vergangenen Jahres Studierende und Gewerbetreibende in und um Suderburg interviewt oder mittels Fragebögen befragt: Welches Einkaufs- und Konsumverhalten haben die Studierenden? Wie kann die Suderburger Wirtschaft von der neuen Nachfrage profitieren?
Die Einkaufsgewohnheiten der Ostfalia-Studierenden wurden aufgezeichnet und analysiert. Am 29. Februar 2012 präsentierte Professor Dr. Jenne die Ergebnisse den Mitgliedern des Gewerbevereins „Suderburger Wirtschaft in Aktion“.
Auf rund 2 Millionen Euro pro Jahr beläuft sich das Gesamtpotenzial der Ostfalia-Studierenden für Suderburg, davon entfallen etwa 600.000 Euro auf Mieten, 750.000 Euro auf den Einzelhandel und 350.000 Euro auf die Gastronomie, die größten Ausgabenposten der Studierenden.
„Studentische Potenziale stellen eine attraktive Chance, besonders für Suderburgs Einzelhandel dar, sind aber noch ausbaufähig“, erklärte Jenne zusammenfassend. Die Teilnehmenden erfuhren weiter: Voraussetzung für die Nutzung der studentischen Kaufkraft ist es, Studierenden attraktiven, günstigen Wohnraum in der Gemeinde anzubieten. Dort, wo Studierende wohnen, kaufen sie auch ein. Zudem müssen tragfähige Verbindungen zwischen Studierenden, Gemeinde und der Ostfalia Hochschule installiert werden. Das können Minijobs und Praktika für Studierende sein, oder die Vermittlung von Bachelorarbeiten, Praxisberichten oder studentischen Projekten. Ebenso sollten Sortimente angeboten werden, die Studierende vermehrt nachfragen: Convenience- und Bio-Produkte, eine breitere Palette von Drogeriewaren und Getränken, sowie ein „Waschsalon“ und eine Fotostation, um digitale Bilder ausdrucken zu können.
Professor Dr. Jenne empfahl den Gewerbetreibenden, proaktiv auf Studierende zuzugehen, das Leistungsangebot zum Beispiel im Rahmen der Erstsemesterbegrüßung vorzustellen, Gutscheine zu verteilen und Problemlösungspakete rund um die Wohnungssuche oder für gesellige Anlässe anzubieten.
Um die Umsatz-Chancen aus dem Geschäft mit den Ostfalia-Studierenden besser zu nutzen, wird der Gewerbeverein laut Vorstandsmitglied Gisela Baum, die gewonnenen Erkenntnisse in die Planung zukünftiger Aktivitäten einbeziehen.
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