Neuer Bachelor-Studiengang „Naturraum- und Regionalmanage-ment“ an der HFR
Hochschule Rottenburg baut ihr Studienangebot mit dem neuen Studiengang „Naturraum- und Regionalmanagement“ weiter aus
Seit fast 60 Jahren steht die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg (HFR) für nachhaltige Bildung. In diesem Zusammenhang wurde sie von der UNESCO bereits viermal in Folge ausgezeichnet und siegte beim Stifterverband der Deutschen Wissenschaft beim Hochschul-wettbewerb „Exzellenzstrategien“.
Der neue Studiengang „Naturraum- und Regionalmanagement“ ergänzt dieses Bildungsangebot. Als interdisziplinär angelegter Bachelorstudiengang ist er im Schnittstellenbereich zwischen Natur- und Gesellschaftswissenschaften angesiedelt und vermittelt umfangreiche Kenntnisse zum nachhaltigen Management ländlicher Räume. Eine wichtige Rolle spielen ferner ökonomische Fragestellungen in ihrer ganzen Breite von Grundlagen der Volkswirtschaft über Tourismusökonomie bis hin zu Unternehmensführung und betriebswirtschaftlichen Aspekten.
Seine Absolventen sollen nach ihrer fundierten siebensemestrigen Ausbildung in der Lage sein, die Verantwortlichen der ländlichen Regionen perspektivisch kompetent zu beraten, mögliche Konflikte frühzeitig zu erkennen, Akzente für innovative Wertschöpfungspotentiale im ländlichen Raum zu setzen und diese planerisch vorzubereiten. Ländliche Räume spielen eine wichtige Rolle sowohl in Bezug auf nachhaltige Regionalentwicklung und die Gewährleistung ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit, als auch bei drängenden Umweltproblemen. Trotz weltweiter Verstädterungsprozesse leben immer noch knapp 50% der Menschen in ländlichen Räumen. Sogar in einem hochindustrialisierten Land wie Baden-Württemberg beträgt der Bevölkerungsanteil 35 %, der flächenmäßige Anteil sogar 70 %.
Inhalte des Studiums
Der Bachelorstudiengang „Naturraum- und Regionalmanagement“ ist als anwendungsorientierter, siebensemestriger Studiengang angelegt. Inhaltliche Schwerpunkte des Studienganges liegen einerseits in naturwissenschaftlichen und ökologischen Aspekten der Ländlichen Räume (u.a. Naturschutz, Umweltbildung, Ressourcenmanagement), andererseits in den gesellschaftspolitischen Zusammenhängen (u.a. Entwicklungszusammenarbeit; politische und planerische Rahmenbedingungen, etc.). Einen wichtigen Stellenwert haben jedoch gleichermaßen ökonomische Fragestellungen (u.a. Wertschöpfungsstrategien, Tourismusökonomie) sowie auch das Handlungsfeld Management und rechtliche Grundlagen. Das Praxissemester vermittelt in hohem Umfang soziale und anwendungspraktische Kompetenzen. Absolviert werden kann es z.B. bei Tourismus- und Regionalentwicklungsinstitutionen, in Großschutzgebieten, bei Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, usw.
Alleinstellungsmerkmale des Studiengangs
Ein erfolgsreiches Naturraum- und Regionalmanagement erfordert zunehmend projektorientierte, multifunktionelle und inter- sowie transdisziplinäre Kompetenzen. In diesem Zusammenhang sind vielfältige Anforderungen zu nennen, wie eine ausreichende Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten, ein sachgerechter Umgang mit den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in ländlichen Räumen, fundierte Kenntnisse der gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie verständlicherweise die fachwissenschaftlichen und praxisrelevanten Grundlagen. Diesen anwachsenden Aufgaben und Entwicklungsprozessen muss die Hochschulausbildung durch entsprechende Studiengänge gerecht werden.
Der Studiengang Naturraum- und Regionalmanagement adressiert daher auch explizit nicht die klassischen Hochschulausbildungen wie das zumeist rein ökonomisch orientierte Tourismus- und Regionalmanagement oder die meist rein naturwissenschaftlichen Studiengänge der Biologie oder Landespflege. Er sieht sich als dringend notwendige Ergänzung zu den immer wichtiger werdenden Nachhaltigkeits- und Regionalentwicklungsaspekten. Der Fokus der Kompetenzvermittlung liegt daher in einer breit angelegten inter- und transdisziplinären Ausbildung und weniger in der bereits über existierende Studiengänge verfügbaren sektoralen, zumeist ökonomischen Spezialisierung. Aufbauend auf der Grundlagenvermittlung ist der ständige Querbezug zu Praxis und Gesellschaft die Zielsetzung des Studiengangs.
Bislang wird in der Bundesrepublik kein vergleichbarer Studiengang angeboten. Zwar gibt es Studiengänge, die die Regionalentwicklung oder Tourismus als eine Entwicklungsvariante im engeren Sinne abdecken, es findet sich jedoch kein Studienangebot, welches eine umfassende Ausbildung für einzelne Entwicklungsziele mit Aspekten der Nachhaltigkeit, der Waldnutzung, des Umwelt- und Naturschutzes, der Energie- und Wasserversorgung sowie der nachhaltigen Regionalentwicklung verbindet. Gerade in dieser Kombination liegen der innovative Charakter und das Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs.
Berufsperspektiven und mögliche Arbeitgeber
Mögliche Berufsfelder finden sich sowohl in allen tourismusrelevanten Bereichen, d.h. Tourismusorganisationen, Reiseveranstalter, etc., genauso wie im breiten Feld der nachhaltigen Regionalentwicklung. Dies kann sowohl als Regionalmanager in einer geförderten Region sein, als Mitarbeiter in einer Standortagentur, die regionalökonomische Zielstellungen verfolgt, als Berater für Tourismus- und Regionalentwicklungsprozesse, als Leiter und Moderator partizipativer Planungsprozesse oder als Mitarbeiter in einem Schutzgebiet mit touristischen Entwicklungsperspektiven. Vielfältige Arbeitsmöglichkeiten bestehen darüber hinaus in Behörden sowie Planungs- und Consultingbüros, die sich mit Tourismus und / oder Regionalentwicklung beschäftigen. Zu guter Letzt bestehen bei einer entsprechenden Spezialisierung über Wahlfächer auch Möglichkeiten im internationalen Kontext sowie in der Entwicklungszusammenarbeit tätig zu werden.
Am 04. Mai 2012 veranstaltet die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg einen Studieninformationstag an dem sich Interessenten über die Hochschule und alle angebotenen Studiengänge informieren können. Die Einschreibungsfrist für den Studiengang endet am 15. Juli 2012. Beginn des Studiums ist der 01. Oktober 2012.
Kontakt: Prof. Dr. Heidi Megerle, megerle@hs-rottenburg.de
Weitere Informationen:
http://www.hs-rottenburg.de
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