Heidelberger Hochschulreden: Cem Özdemir über die Krise der Europäischen Union
Die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg lädt ein zu einem weiteren Vortrag der Heidelberger Hochschulreden. Cem Özdemir, Bundesvorsitzender der Partei Bündnis 90/Die Grünen wird über die anhaltende Euro-Krise und deren Folgen für die Europäische Union sprechen.
Unter dem Vortragstitel „Europa gewinnt zusammen – oder verliert“ wird Cem Özdemir am Mittwoch, den 23. Mai 2012 um 18.15 Uhr in der Aula der Alten Universität Heidelberg (Grabengasse 1, 69117 Heidelberg) referieren.
Zum Inhalt seines Vortrags:
Viel zu lange haben Teile der politischen Elite die Illusion genährt, dass die europäische Integration eine Einbahnstraße Richtung Wohlstand mit Gewinngarantie sei. Heute, mitten in der tiefsten Krise der Europäischen Union, versagt die europäische Solidarität, fallen wir wieder in nationale Denkweisen zurück und die Gegner Europas reiben sich die Hände. 62 Jahre nach der historischen Rede Robert Schumans steht Europa am Scheideweg: Wollen wir Europäer gemeinsam gewinnen - oder verlieren?
Hintergrundinformationen
Cem Özdemir
Geboren 1965 in Bad Urach. Als Erzieher ausgebildet, schloss er 1994 sein Studium der Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule für Sozialwesen in Reutlingen ab.
1981 trat er der Partei Die Grünen bei (heute: Bündnis 90/Die Grünen). Zwischen 1989 und 1994 war er Mitglied im Landesvorstand der Grünen in Baden-Württemberg, danach wurde Özdemir als erster Abgeordneter türkischer Herkunft in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er zwei Legislaturperioden lang bis 2002 angehörte. Von 2004 bis 2009 war Cem Özdemir Abgeordneter des Europäischen Parlaments.
Seit 2008 ist er Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Neben der Behandlung ökologischer und ökonomischer Fragen im Rahmen eines „Green New Deal“ gilt seine besondere Aufmerksamkeit bildungspolitischen Reformen und der Einwanderungs- und Integrationspolitik.
Für seinen gesellschaftlichen Beitrag ist er vom World Economic Forum im Jahr 2002 zum Global Leader for Tomorrow ernannt worden. 1996 erhielt er die Theodor-Heuss-Medaille und den Civis Media-Preis für seinen Einsatz für ein vorurteilsfreies Zusammenleben von Deutschen und Migranten. 2009 verlieh ihm die türkische Universität Tunceli die Ehrendoktorwürde für sein Engagement für eine Verständigung der Kulturen.
Heidelberger Hochschulreden
Die Vortragsreihe der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg an der Ruprecht-Karls-Universität lässt national und international führende Persönlichkeiten regelmäßig zu Belangen von öffentlichem Interesse zu Wort kommen. Die Hochschule möchte mit dieser Reihe wissenschaftlich und kulturell Zeichen setzen, für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und darüber hinaus.
Prof. Dr. Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzender des Kuratoriums der HfJS, hat die Reihe 2005 ins Leben gerufen. Angefangen mit einem Auftritt von Marcel Reich-Ranicki in der Alten Aula der Universität Heidelberg, hat Prof. Korn seitdem eine Vielzahl hochrangiger Redner und Rednerinnen, darunter Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zur Teilnahme gewinnen können.
Zum Wintersemester 2011/12 begrüßt die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg die Robert Bosch Stiftung als neuen Partner und Förderer der Heidelberger Hochschulreden. Unter dem Motto „Gesellschaft im Wandel“ werden Zukunftsfragen diskutiert, die alle betreffen – soziale Entwicklungen, aktuelle Diskussionen oder strukturelle Herausforderungen, denen sich die europäischen Gesellschaften gegenüber sehen.
Weitere Informationen:
http://www.hfjs.eu/aktuell/hochschulreden.html