Fachhochschul-Studierende sind zufriedener als Uni-Kommiliton(inn)en
Studierenden an Fachhochschulen kommen mit dem Studium besser zurecht und sind insgesamt zufriedener als ihre Kommiliton(inn)en an den Universitäten. Dies gilt, obwohl sie mit etwas schlechteren Zugangsnoten ins Studium starten. Müssen an Universitäten 7,5 Prozent der Studierenden als unterstützungsbedürftig angesehen werden, sind es an den Fachhochschulen nur 5,3 Prozent. Dies sind Ergebnisse einer empirischen Studie von CHE Consult, an der ca. 25.000 Studierende teilgenommen haben.
In der Studie hat CHE Consult Studierendentypen entwickelt. Sie kommen in unterschiedlicher Art und Weise mit dem Studium zu Recht und haben verschiedene Strategien entwickelt, um sich an die Anforderungen anzupassen. Dies wird anhand eines Vergleichs von zehn unterschiedlichen Faktoren ersichtlich. Die Fachhochschulstudierenden schneiden bei vielen der Faktoren besser ab. Dazu zählen ihre allgemeine "Gemütsverfassung", die "Identifikation mit der Hochschule", ihre "Zielstrebigkeit" und ihre "soziale Integration".
"Die Ergebnisse zeigen, dass Fachhochschulen eben keine Universitäten ohne Grundlagenforschung sind. Sie sind hinsichtlich der Art des Studiums, der Praxisorientierung und eben auch ihrer Klientel anders", erläutert die Leiterin der Studie, Hannah Leichsenring. So sind an Fachhochschulen deutlich mehr Studierende eingeschrieben, die als erste in ihrer Familie eine Hochschule besuchen. Die Fachhochschulstudierenden verfügen dreieinhalb Mal so oft über eine Berufsausbildung und sind im Schnitt etwas älter.
Insgesamt ist die Passung zwischen der Klientel und den Anforderungen des Studiums bei den Fachhochschulstudierenden besser. Die hohe Zufriedenheit der Studierenden mit ihrer Situation zeige, dass es richtig sei, unterschiedliche Hochschularten zu profilieren. "Dies kann in Zukunft durchaus zu einer weiteren Differenzierung führen", meint die Diversity-Expertin. Als Erfolg der Fachhochschulen sieht sie es an, dass es ihnen gelingt, die Potenziale der Studierenden trotz zum Teil schlechterer Startvoraussetzungen besser zur Geltung zu bringen.
Die Art der Befragung, auf der die Ergebnisse beruhen, ist in Deutschland neu. Durch psychometrische Verfahren kann sozial erwünschtes Antwortverhalten ausgeschlossen werden. Alle Ergebnisse der Studie, die über den Vergleich der Hochschularten hinaus viele weitere Aspekte der immer heterogener werdenden Studierendenschaft umfassen, werden auf einer Tagung in Berlin detailliert vorgestellt und diskutiert. Sie findet unter dem Titel "Biete Vielfalt – Suche Normalität!" am 02. und 03. Juli 2012 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt.
Weitere Informationen:
http://www.che-consult.de/cms/?getObject=371&getNewsID=1437&getCB=398&getLang=de weitere Informationen und Kontakt
http://www.che-consult.de/cms/?getObject=564&getLang=de&strAction=programm&PK_Veranstaltungen=377 Programm und Anmeldung zur Tagung
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