Moritz Isenmann und Gordon Blennemann Feodor Lynen-Forschungsstipendiaten an der EHESS und am DHIP
Moritz Isenmann und Gordon Blennemann erhalten Feodor Lynen-Forschungsstipendien für ihre Arbeit an der EHESS und am DHIP
Das Deutsche Historische Institut Paris wird im akademischen Jahr 2012/2013 die Feodor Lynen-Stipendiaten der Alexander-von-Humboldt-Stiftung Dr. Moritz Isenmann und Dr. Gordon Blennemann als Gastwissenschaftler begrüßen. „Wir freuen uns ganz besonders, dass damit gleich zwei ganz hervorragende Nachwuchswissenschaftler im kommende Jahr mit uns am DHIP forschen werden“, unterstreicht die Direktorin Prof. Dr. Gudrun Gersmann.
Die Feodor Lynen-Forschungsstipendien fördern überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschafler aus Deutschland. Sie erlauben die Durchführung eines langfristigen Forschungsvorhabens in Kooperation mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung im Ausland.
Herr Isenmann und Herr Blennemann empfängt der international renommierte französische Mediävist Prof. Dr. Jean-Claude Schmitt, Reimar Lüst-Preisträger und Leiter der Groupe d’anthropologie historique de l’Occident médiéval an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris, der in diesem Jahr den Festvortrag auf dem Deutschen Historikertag in Mainz halten wird. Enge Forschungskontakte bestehen zudem bei Moritz Isenmann zu Philippe Minard, Directeur d’études an der EHESS und Professor für die Geschichte der Neuzeit an der Universität Paris 8 (Vincennes-Saint-Denis), sowie im Falle von Gordon Blennemann zu Anne-Marie Helvétius, die als Professorin für Mittelalterliche Geschichte ebenfalls an der Universität Paris 8 tätig ist. Im Rahmen der Stipendien verfolgen beide Wissenschaftler Habilitationsprojekte.
Zusammen mit Prof. Schmitt hat das DHIP die beiden Wissenschaftler Isenmann und Blennemann der Alexander-von-Humboldt-Stiftung zur Förderung vorgeschlagen. Das DHIP kommt damit seiner Aufgabe der Nachwuchsförderung in enger Kooperation mit deutschen und französischen Partner nach.
Dr. Moritz Isenmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität zu Köln, ist bereits seit dem 1. September 2011 als Feodor Lynen-Stipendiat am DHIP. Das Post-Doc Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, das ab dem 1. September 2012 um ein Jahr verlängert werden konnte, ermöglicht Moritz Isenmann die Arbeit an einer Habilitationsschrift über Wirtschaftspolitik in Frankreich während der Regierungszeit Ludwigs XIV. Im Mittelpunkt des Projekts stehen dabei die internationalen Handelsbeziehungen, insbesondere mit England und den Niederlanden, sowie die Auswirkungen einer zunehmend „globalisierten“ Wirtschaft auf die innerfranzösischen Verhältnisse.
Dr. Gordon Blennemann, wissenschaftlicher Assistent am von Prof. Dr. Klaus Herbers geleiteten Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften der Universität Erlangen-Nürnberg, erhält ein Stipendium als erfahrener Wissenschaftler und setzt damit einen im vergangenen Jahr begonnenen Forschungsaufenthalt als Research Fellow des DHIP fort. Herr Blennemann untersucht am Beispiel Burgunds frühmittelalterliche Vorstellungen vom Martyrium und deren Anteil an der Entwicklung neuer gesellschaftlicher Normvorstellungen. Auf der Grundlage hagiographischer und liturgischer Überlieferungen interessiert er sich vor allem für Frage, wie sich um das semantische Feld des Martyriums Text-, Lese- und Interpretationsgemeinschaften im Hinblick auf theologische, politische und soziale Deutungshoheiten im Übergang von der Antike zum Mittelalter konstituierten.