Experience-based Geography Learning - Ein internationales Symposium
Experience-based Geography Lerning so lautet der diesjährige Titel des Symposiums der Internatinal Geographical Union Commission Geographical Education (IGU CGE). Dieser internationale Austausch renommierter Geographinnen und Geographen findet vom 22. bis 25. August 2012 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg statt.
Im Zentrum stehen die zentralen, existenziellen Schlüsselfragen der Menschheit im 21. Jahrhundert, also die Auseinanderstetzung mit dem komplexen Wirkungsgefüge der Mensch-Umwelt Interaktion im globalen und regionalen Kontext.
Wer denkt bei Geographie nicht unwillkürlich auch an den eigenen Erdkundeunterricht oder an Quizshows mit vermeintlichen Geographiefragen. Aber: Geographie ist eine Schlüsseldisziplin im Kanon moderner Erdsystemforschung.
Im Zentrum geographischer Forschung stehen die zentralen, existentiellen Schlüsselfragen der Menschheit im 21. Jahrhundert, also die Auseinandersetzung mit dem komplexen Wirkungsgefüge der Mensch-Umwelt Interaktion im globalen und regionalen Kontext.
Der Klimawandel, die ökologische und ökonomische Globalisierung, sich verschärfende nationale und internationale Disparitäten, Bedrohung durch Naturrisiken und unangepasste Landnutzung, Megastädte, aber auch Fragen der Raumperzeption seien hier exemplarisch als aktuelle Forschungsfelder benannt. Wie kein anderes Fach ist die Geographie an der Schnittstelle zwischen Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften stark interdisziplinär ausgerichtet und somit eng mit den Nachbardisziplinen vernetzt.
Entgegen der zunehmenden Relevanz im Kontext universitärer Forschung führt die Geographie in der Bildungslandschaft nicht selten ein Schattendasein, wird durch fachfremde Lehrer/innen vertreten und ist längst auf Nebenfachstatus deklassiert. So kommt es, dass die große Mehrheit unserer Schüler/innen beispielsweise Klimawandel weder versteht noch erklären kann, geschweige denn Handlungsoptionen an die Hand bekommt, dem Prozess entgegen zu wirken. Wirtschaftsgeographisch fehlt es völlig an Kompetenzen aus dem Bereich globaler Ökonomisierung und internationaler Vernetzung. Alltagsrelevante Themen wie die Diskussion über Wertschöpfungsketten, Weltarmut oder der Zusammenhang zwischen Walddegradation zur Gewinnung von Sojaanbauflächen und dem persönlichen Schweinefleischkonsum bleiben unverstanden und ungelernt. Zentrale geo-wissenschaftliche Fragen zur Erschließung und Nutzung mariner und terrestrischer Ressourcen oder auch zur Umgestaltung unserer Energieversorgung sind nicht einmal Gegenstand der meisten Lehr- und Bildungspläne der undesrepublik. „Je medialer unsere Weltwahrnehmung geprägt und gefiltert ist, desto wichtiger ist eigenes Begegnen mit Fragestellungen und Prozessen der Realwelt und das Sammeln von Primärerfahrungen im Raum. Die Conditio sine qua non im Lernprozess bildet das Anknüpfen an Vorwissen, nur dadurch können die Erfahrungsschätze der Kinder und Jugendlichen gehoben und vergrößert werden“, so Prof. Dr. Gregor C. Falk vom Institut für Geographie und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hoch-schule Freiburg und Leiter des Symposiums.
Auf der wichtigsten internationalen Tagung von Vertreter/innen der Geographiedidaktik und universitären Lehrerausbildung, die im August 2012 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg stattfinden wird, stehen moderne und innovative Bildungsstrategien und Forschungsansätze zur Vermittlung von Themen aus dem Bereich der Mensch-Umwelt Interaktion im Vordergrund. Ausgehend von der enormen persönlichen Relevanz der fachlichen Inhalte und auch des hohen Wirkgrades der Handlungsmuster eines jeden Einzelnen im globalen Bezugsraum entwickelt die Geographiedidaktik Methoden und Konzepte zur innovativen Vermittlung geographischen Wissens in den Schulen.
Vom 22. - 25.08.2012 treffen sich in Freiburg weit über 100 Geograph/innen aus dem Bereich der universitären Lehrerausbildung und Geographiedidaktik zum wissenschaftlichen Austausch über persönliche Erfahrungen und ihre jeweiligen Forschungsergebnisse. Insgesamt stehen mehr als 60 bildungswissenschaftlich innovative Vorträge namhafter Wissenschaftler/innen aus allen Kontinenten auf dem Programm. „Bereits der Blick auf die inhaltlich und didaktisch breit gefächerten Beiträge lässt klare Impulse für den Bildungsdiskurs im deutschsprachigen Raum erwarten“, so Prof. Dr. Ulrich Druwe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Er freut sich, dass Kollegen aus dem Hause, Prof. Dr. Gregor C. Falk und Prof. Dr. Hartwig Haubrich, die Keynote-Vorträge am Eröffnungsabend halten werden, aber auch, dass viele renommierte Wissenschaftler/innen, u. a. aus Japan, Südafrika, Singapur, Chile, Dänemark, Finnland, den USA oder der Türkei, drei Tage an der Pädagogischen Hochschule Freiburg diskutieren und ihre Forschungsergebnisse austauschen werden.
Eröffnet wird das Symposium am 22.08.2012 um 18.30 Uhr in der Aula der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Weitere Informationen:
http://home.ph-freiburg.de/geo/igu/