Symposium zur Schmerzforschung
Neueste Erkenntnisse aus der experimentellen Schmerzforschung stehen am Samstag, 15. September, im Mittelpunkt eines Symposiums an der Universität Würzburg. Die Veranstaltung findet zu Ehren des emeritierten Professors Robert F. Schmidt statt: Er feiert am Sonntag seinen 80. Geburtstag.
Auf dem Symposium „From Synapse to Pain“ erläutern nationale und internationale Experten in 14 Vorträgen aktuelle Ergebnisse ihrer Arbeiten. Sie befassen sich mit den Eigenschaften von Schmerzrezeptoren, der Verschaltung der Schmerzbahnen in Rückenmark und Gehirn, den Besonderheiten des Migräneschmerzes, dem Missbrauch von Schmerzmitteln im Leistungssport, den Ursachen von Rücken- und Gelenkschmerzen (Arthritis) und mit den Wechselwirkungen zwischen dem vegetativen und dem schmerzverarbeitenden zentralen Nervensystem. Fast alle Redner haben im Laufe ihres Berufslebens mit Professor Schmidt zusammengearbeitet.
Robert F. Schmidt war von 1982 bis 2000 Vorstand des Physiologischen Instituts der Universität Würzburg. Er hat vorwiegend die Eigenschaften von Schmerzrezeptoren und die Verarbeitung der von ihnen ausgehenden Signale im Rückenmark erforscht. Mit seinen Mitarbeitern gewann er viele bahnbrechende Erkenntnisse. So hat er zum Beispiel „schlafende Schmerzrezeptoren“ entdeckt, die ihre Tätigkeit erst aufnehmen, wenn Gewebe entzündet ist. Auch den Zeitverlauf und die Gründe für die Zunahme der Empfindlichkeit von Schmerzrezeptoren in entzündetem Gewebe, etwa beim Sonnenbrand, hat er aufgeklärt.
Daneben hat Professor Schmidt über viele Jahrzehnte eine Reihe von Lehrbüchern (mit) herausgegeben und selbst geschrieben. Die „Physiologie des Menschen“ ist praktisch jedem Arzt als „der Schmidt-Thews“ geläufig. Das Buch liegt heute in der 31. Ausgabe vor und gilt nach wie vor als das führende Standardwerk der Physiologie.
Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde Schmidt vielfach ausgezeichnet. 1996 bekam er die Ehrendoktorwürde der University of New South Wales (Sydney, Australien) verliehen, im Jahr 2000 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Die Universität Tübingen hat ihn 2001 zum Honorarprofessor ernannt, und viele nationale und internationale wissenschaftliche Gesellschaften ernannten ihn zum Ehrenmitglied.
Das Symposium findet von 9:30 bis 17 Uhr im Hörsaal des Physiologischen Instituts am Röntgenring 9 statt. Die Vorträge sind öffentlich zugänglich; sie werden in englischer Sprache gehalten. Geleitet wird das Symposium von den Professoren Hans-Georg Schaible und Manfred Heckmann. Schaible war viele Jahre lang in Würzburg tätig und ist seit 1997 Ordinarius für Physiologie in Jena. Heckmann hat an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für Physiologie – Neurophysiologie inne.
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