Es waren nicht nur „Döner-Morde“
Am 8. und 9. November treffen sich Journalisten und Medienexperten aus Norwegen und Deutschland in der Hamburg Media School zum öffentlichen Gespräch. Das Thema lautet: „Wie gehen die Medien mit dem Rechtsterrorismus um? Wie sollten sie es tun“. Den Eröffnungsvortrag hält der Kriminologe Prof. Dr. Christian Pfeiffer.
„Stellen Sie sich vor, es wären anstelle der türkischen Kleinhändler deutsche Banker ermordet worden – erst drei, dann vier, dann fünf und sechs. Glauben Sie nicht auch, dass dann ganz anders ermittelt worden wäre? Erinnern Sie sich an den ungeheuren Aufwand, den der Staat betrieben hat, um die Baader-Meinhof-Bande dingfest zu machen?“
Diese Fragen stellt der renommierte Kriminologe Prof. Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Pfeiffer sieht Defizite bei den Medien, der Wissenschaft und der Politik. In seinen Augen hätten alle die Mordserie der Rechtsterroristen verharmlost, falsch zugeordnet oder sich für die Morde nicht interessiert. Vermutlich deshalb, weil es sich um vermeintliche „Döner-Morde“ handelte.
Pfeiffer eröffnet am 8. November 2012 die Veranstaltung „Norwegen und Deutschland: Wie gehen die Medien mit dem Rechtsterrorismus um? Wie sollten sie es tun“ – ein Symposium der Norwegisch-Deutschen Willy-Brandt-Stiftung und der Hamburg Media School. Es beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie Journalisten über rechtsradikale Tendenzen in Deutschland und Norwegen berichtet haben. Als Beispiele dienen die Berichterstattung über die Morde des Attentäters von Oslo und Utøya, Andres Breivik, sowie über die Entdeckung der Terrorzelle NSU in Deutschland.
Zu den Referenten zählen norwegische und deutsche Journalisten, u.a. Lutz Tillmanns, Geschäftsführer des Deutschen Presserates, Sven Egil Omdal vom Stavanger Aftenblad und ehemaliger Präsident des norwegischen Presserates sowie Prof. Dr. Christian Schicha, Chefredakteur der Zeitschrift für Medienethik.
„Norwegen und Deutschland: Wie gehen die Medien mit dem Rechtsterrorismus um? Wie sollten sie es tun“
Termin: Donnerstag, 8. November von 13.00 bis 17.30 Uhr und am Freitag, 9. November von 9.00 bis 13.00 Uhr
Ort: Hamburg Media School auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg
Anmeldung: Die Veranstaltung ist öffentlich, die Teilnahme kostenlos.
Anmeldung bitte per E-Mail oder Telefon unter
Dominique Kreuzkam
Telefon: 040 413 468 75
E-Mail: d.kreuzkam@hamburgmediaschool.com
Alle Infos unter http://www.hmsjournalismus.com/aktuelles/symposium/
Über die Hamburg Media School (HMS)
Die Hamburg Media School bildet seit 2004 Studierende auf hohem Niveau zu Medienmanagern, Journalisten und Filmschaffenden aus. Außerdem bietet sie ein umfangreiches Executive-Education-Programm an. Träger der HMS ist eine Public-private-Partnership – bestehend aus der Stiftung mit 51 renommierten Verlagen, Sendern und Medienunternehmen, der Freien und Hansestadt Hamburg, der Universität Hamburg sowie der Hochschule für bildende Künste. Wichtige Aspekte der HMS sind der hohe Praxisanteil und die Internationalität der Ausbildung. Ein hochkarätiges Team aus Dozentinnen und Dozenten der Wissenschaft und Praxis bereitet die Studierenden exzellent und umfassend auf die Herausforderungen einer immer globaler agierenden Branche vor.
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