20 Jahre KINtop – Jubiläumsmatinée im Filmmuseum Frankfurt a.M.
Im Herbst 1992 erschien die erste Ausgabe von „KINtop – Jahrbuch zur Erforschung des frühen Films“, herausgegeben von Frank Kessler, Sabine Lenk und Martin Loiperdinger. Seither hat KINtop die Geschichte der ersten beiden Jahrzehnte von Film und Kino aus verschiedenen Perspektiven immer wieder neu beleuchtet. Aus diesem Anlass bietet eine Jubiläumsmatinée „20 Jahre KINtop“ am 18. November im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main einen abwechslungsreichen Überblick zur Vielfalt der Genres im frühen Kino.
20 Jahre KINtop – Jubiläumsmatinée im Filmmuseum
Jahrbuch beleuchtete die Frühgeschichte von Film und Kino
Im Frankfurter Verlag Stroemfeld/Roter Stern erschien im Herbst 1992 die erste Ausgabe von „KINtop – Jahrbuch zur Erforschung des frühen Films“, herausgegeben von Frank Kessler, Sabine Lenk und Martin Loiperdinger. Seither hat KINtop die Geschichte der ersten beiden Jahrzehnte von Film und Kino aus verschiedenen Perspektiven immer wieder neu beleuchtet. Aus diesem Anlass bietet eine Jubiläumsmatinée „20 Jahre KINtop“ am 18. November im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt am Main einen abwechslungsreichen Überblick zur Vielfalt der Genres im frühen Kino: Slapstick, Western, Aktualitäten, Dramen, Gangster- und Antikenfilme, fantastische Féerien, Trickfilme und frühe Musik-Clips stehen auf dem Programm. KINtop ist dem Deutschen Filmmuseum seit jeher eng verbunden: Alle Filme der Matinée kommen aus dem Filmarchiv des Deutschen Filminstituts. Alle Filme laufen im 35mm- oder 16mm-Filmformat über die Leinwand.
Jede der KINtop-Ausgaben inspirierte mit ihrem Themenschwerpunkt internationale Forschungen zur Unterhaltungskultur der Belle Époque und machte die Ergebnisse in Deutschland bekannt. KINtop-Themen waren die Filmpioniere Georges Méliès und Oskar Messter, die Anfänge des dokumentarischen Film, Aktualitäten und Lokalfilme, das stumme Schauspiel auf der Leinwand, die Live-Performance früher Filmvorführungen, die Filmprogramme der Kinematographen-Theater sowie das frühe Kino im Kontext anderer Medien wie Literatur und Laterna Magica.
Nach 15 Ausgaben musste das Herausgebertrio das Jahrbuch KINtop mangels finanzieller Förderung einstellen. Die ebenfalls 1992 gegründete Reihe „KINtop Schriften“ wurde jedoch fortgeführt. Zuletzt erschien hier in diesem Sommer eine aufwändige Neuausgabe von Emilie Altenlohs „Soziologie des Kino“,
der ersten Doktorarbeit zum Kinopublikum, die vor 100 Jahren in Heidelberg geschrieben wurde. Seit letztem Jahr ist KINtop endgültig international – namhafte KuratorInnen berichten von ihrer Programmarbeit mit frühen Filmen im ersten Band von „KINtop. Studies in Early Cinema“.
Stummfilm-Matinée im Kino des Deutschen Filmmuseums
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main
Sonntag, 18. November, 11 Uhr
Das FILMPROGRAMM
(begleitet von Ulrich Rügner am Klavier)
DIE LETZTE GELEGENHEIT (DE 1935) daraus DIE SCHMUGGLER (FR 1906) und DER BETROGENE
EHEMANN (FR 1907) (15 min): zwei lustige Pathé-Filme, kommentiert von dem Filmerklärer
Friedrich Martin (produziert von Ferdinand Althoff für das Jubiläum ‚40 Jahre Kino‘).
THE GREAT TRAIN ROBBERY (US 1903), Edison Manufacturing Company (7 min), Regie: Edwin
S. Porter, mit Gilbert M. Anderson (später bekannt als Western-Serien-Held ‘Broncho Billy’)
IM TRÄUMERLAND (FR 1907), Pathé (5 min).
Regie: Segundo de Chomón. Farbenprächtige Féerie.
LOHENGRIN:WENN ICH IM KAMPF FÜR DICH SIEGE (DE 1908), Deutsche Bioscop (4 min).
Tonbild zum Sängerwettstreit aus der Oper von Richard Wagner – vor 150 Jahren hat der Meister
seinen Lohengrin erstmals in Frankfurt selbst dirigiert.
SALOME (IT 1910), Film d’Arte Italiana (13 min).
Regie: Ugo Falena, mit dem ersten Auftritt der späteren Diva Francesca Bertini.
HUNDETHEATER (GB 1910) (4 min). Persiflage auf berühmte Tänzerinnen und Sängerinnen.
GORDON BENNETT BALLON WETTFAHRTEN BERLIN 1908 (DE 1908), Duskes (5:30 min).
Surreal wirkende Aktualität aus den Anfängen der Luftfahrt.
DAS ANGSTGEFÜHL (FR 1911), SCAGL (13:30 min).
Drama mit La Polaire, der Tänzerin ‚mit der dünnsten Taille der Welt‘.
DIE GEHEIMNISVOLLE STREICHHOLZDOSE (DE 1910), Deutsche Bioscop (5 min).
Der erste erhaltene Trickfilm des Kameramanns Guido Seeber – alles verbrennt!
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