Chemie entschlüsselt das Vorleben von Tonscherben
Große Mengen an Tonscherben fanden Archäologen im bulgarischen Provadiya in der Nähe einer Steinsalzlagerstätte. Dienten die prähistorischen Tongefäße dazu, darin Salz zu produzieren? Wie Spezialisten mit chemischen Analysen herausfinden, von welchen Gefäßen die Scherben stammen und welche Funktion die Gefäße hatten, steht in den „Nachrichten aus der Chemie“.
Steinsalz war bereits in der Jungsteinzeit wichtige Handelsware und wurde oft gegen Gold getauscht. Deshalb vermuteten die Archäologen, dass es sich bei den unweit des Flusses Provadiyska, eines damals wichtigen Transportwegs zum Schwarzen Meer, gefundenen Tonscherben um Überreste einer Salzproduktionsstätte handelte. Zur Herstellung von Salzkristallen aus Salzlösung verwendeten die Menschen vor 6500 Jahren wasserdichte Tongefäße mit einem Inhalt von 50 bis 100 Litern.
Anton Preisinger, Selma Aslanian und Johann Wernisch von der Technischen Universität Wien berichten in den „Nachrichten aus der Chemie“, wie sie mit chemischer Analytik die Gestalt, Größe und Wandstärke der Tongefäße anhand der Tonscherben rekonstruieren. Die Rasterelektronenmikroskopie entschlüsselt dabei die chemische und mineralogische Zusammensetzung der Scherben und gibt so Hinweise darauf, ob sich das Material für die Großproduktion von Steinsalzkristallen geeignet hätte.
Die PDF-Datei des Beitrags gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.
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