Hochschule Lausitz vergab Gottlob-Schumann-Preise für die besten Masterabschlussarbeiten
Die Hochschule Lausitz (FH) zeichnete am Mittwoch, 28. November 2012, in ihrem Konzertsaal am Studienort Cottbus die Absolventinnen Andrea Hohmann und Katja Ruben mit Gottlob-Schumann-Preisen aus. Gewürdigt wurden damit die besten Masterabschlussarbeiten. Die durch den Vizepräsidenten für Forschung, Prof. Dr. Ralph Schacht, vorgenommene Preisverleihung war ein Höhepunkt der Festveranstaltung anlässlich der Eröffnung der 12. Wissenschaftstage der Hochschule.
Mit dem Preis zu Ehren des Generaldirektors der Ilse Bergbau AG, Kommerzienrat Dr. Gottlob Schumann (1860-1929), erinnert die Hochschule an eine Persönlichkeit, die mit ihrem Wirken wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwungs in der Lausitz beitrug. Die Preise sind mit jeweils 500 Euro dotiert. Zur Wertschätzung der besten Arbeiten erhöhte der Förderverein der Hochschule Lausitz die Preissumme nochmals um jeweils 500 Euro. Aus der Vielzahl der eingereichten Master-Abschlussarbeiten aus allen vier Fakultäten der Hochschule mit den Studienorten Senftenberg und Cottbus konnten zwei preiswürdige Arbeiten nominiert werden.
In der Kategorie Natur- und Ingenieurwissenschaften wurde Andrea Hohmann (25) für ihre Master Thesis mit dem Titel „Bildung und Stabilität von Gasphasenkomplexen der Seltenerdhalogenide – Untersuchungen zur Kristallzüchtung von La1-xCexCl3-yBry über Gasphasentransporte“ mit dem Gottlob-Schumann-Preis ausgezeichnet. Die Preisträgerin stammt aus Strausberg und studierte im Masterstudiengang Chemie der Fakultät für Naturwissenschaften (Fakultät 2) in Senftenberg, wo sie den Abschluss Master of Science erwarb.
„Die Stärke ihrer Arbeit liegt darin, dass sie einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur gezielten Synthese anorganischer Materialien unter Vermeidung von „trial-and-error“-Verfahren geleistet hat.“, erklärte der Vizepräsident für Forschung der HL, Prof. Dr. Ralph Schacht.
„Zielstellung der Masterarbeit war die effiziente Planung und Durchführung von Versuchen zur Züchtung großer, störungsfreier Kristalle der Seltenerdhalogenide für eine neue Generation von Szintilatoren für die Gamma-Spektroskopie. Gegenwärtig werden die Verbindungen LaCl3 und LaBr3 sowie deren Analoga des Cers für diesen Einsatz untersucht. Durch Verknüpfung chemischer Rechenmethoden sollten wesentliche Syntheseparameter für eine „Tieftemperatur“-Kristallzüchtung der Materialien über Gasphasenreaktionen unter Vermeidung einer Schmelzkristallisation abgeleitet werden.“ Insbesondere hob Professor Schacht auch die methodische Komplexität der in englischer Sprache verfassten Arbeit hervor.
Andrea Hohmann bewarb sich aufgrund ihres bereits im Bachelorstudium überdurchschnittlichen Engagements um ein Stipendium der Stiftung Industrieforschung, um Ihre die Master-Thesis zu großen Teilen in der Arbeitsgruppe Inorganic Materials Chemistry an der School of Chemical Sciences der University of Auckland (Neuseeland) absolvieren zu können.
An der University of Auckland arbeitete sie sich unter Anleitung von Dr. Tilo Söhnel mit außerordentlichem Engagement innerhalb kurzer Zeit in das für sie vollständig neue Gebiet der quanten-mechanischen Modellierung nach der DFT-Methode ein.
Als Promotionsstudentin wird die Absolventin der Hochschule Lausitz erhalten bleiben und im Rahmen eines Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Arbeitskreis „Anorganische Festkörper und Materialien“, angeleitet von Prof. Dr. Peer Schmidt, auf dem Gebiet ‚der Bildung kristalliner Nichtgleichgewichtsphasen‘ arbeiten und in einem kooperativen Verfahren gemeinsam mit der TU Dresden die Promotion anstreben. Im Rahmen der Erläuterung der Inhalte ihrer Arbeit dankte die Preisträgerin insbesondere den Betreuern ihrer Arbeit, Prof. Dr. Peer Schmidt von der Hochschule Lausitz und Dr. Tilo Söhnel von der University of Auckland.
In der Kategorie Betriebswirtschafts- und Sozialwissenschaften, Architektur und Musikpädagogik wurde Katja Ruben (25) für ihre Masterarbeit mit dem Titel "Exportgeschäfte in Nicht-EU Ländern - Insbesondere die Präferenzabkommen, in Verbindung mit der korrekten Ausstellung der Präferenznachweise, Anwendung einer effizienten Präferenzkalkulation und den neuen Sonderregelungen für die Republik Korea" mit dem Gottlob Schumann Preis geehrt. Die Preisträgerin stammt aus Finsterwalde. Sie hat im Master-Studiengang Betriebswirtschaftslehre der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Musikpädagogik (Fakultät 3) in Cottbus studiert und hier den Abschluss Master of Arts erworben.
„Die Stärke ihrer Arbeit liegt darin, dass Frau Ruben die Problemstellung sehr klar und stringent unter einem sehr hohen Praxisbezug herausarbeitet hat, so dass abschließend Ihre Ergebnisse in der Praxis gewinnbringend in Unternehmen integrierbar sowie um- und einsetzbar wurden“, hob Prof. Dr. Ralph Schacht in seiner Laudatio hervor.
„Die gewonnenen Ergebnisse ihrer Masterthesis ermöglichten dabei zunächst eine adäquate Softwareauswahl und Softwareanpassung, mit der es dann anschließend möglich war, die Präferenzkalkulation von dem vorhandenen manuellen System auf eine unternehmensangepasste softwaregestützte Lösung zur Anwendung einer effizienten Präferenzkalkulation sowie insbesondere auf die neuen Sonderregelungen für die Republik Korea umzustellen.“
Ferner lobte der Vizepräsident für Forschung der HL unter anderem das hohe analytische Niveau der Themenbearbeitung und die Präzision der Ausführungen sowie die kritische Distanz bei der Quellenauswahl und Quellenauswertung.
„Mittlerweile ist Frau Ruben für die Fa. Kjellberg – Finsterwalde tätig. Wieder einmal ein schöner Beweis für die feste Verankerung der HL in der Region sowie den aktiven Wissenstransfer und die Stärkung der regionalen Wirtschaft“, sagte Professor Schacht.
Die Preisträgerin dankte insbesondere der Hochschule Lausitz und dem Betreuer ihrer Arbeit, Prof. Dr. Klaus Brockmeyer, sowie dem Unternehmen Kjellberg, das ein enger Kooperationspartner der Hochschule ist.
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