DIN-Preise für studentische Arbeiten
Im Rahmen der Festveranstaltung "Weltfaktor Normung" wurden am 29. November die diesjährigen DIN-Preise vergeben. Die Auszeichnung in der Kategorie "Junge Wissenschaft" erhielten zwei studentische Arbeiten.
Sören Simon Petersen gewann einen Preis für eine Diplomarbeit über „die Interrelation zwischen Patenten und Normen im Strategischen Technologie- und Innovationsmanagement“. In dieser empirischen Studie, die sich auf Daten von rund 120 Unternehmen aus dem Bereich der Elektroindustrie stützt und die an der Philipps-Universität Marburg vorgelegt wurde, geht Petersen der Frage nach, ob und wie das Patentierungsverhalten eines Unternehmens und dessen Normungsmanagement sich gegenseitig beeinflussen. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen die hohe Normungs- wie auch Patentierungsaffinität der deutschen Elektroindustrie, lassen sich aber auch außerhalb dieses branchenspezifischen Rahmens anwenden. Beide Instrumente - Normen und Patente – ergänzen sich gegenseitig, sind unerlässlich für die Kodifizierung und Diffusion von Wissen und sind zudem entscheidende Ressourcen im Innovationsprozess. Für Unternehmen stellt sich somit nicht die Frage nach Patentierung oder Normung, sondern nach dem strategisch richtigen Einsatz beider.
Der zweite prämierte Beitrag ist Maxim Camillo Matros' Masterarbeit, die dieser im Fachbereich II, Studiengang Maschinenbau, an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin geschrieben hat. Das Thema ist eminent praxisorientiert: „Entwicklung eines Fahrerstandes für den Einsatz in U-Bahnen“. Primäres Ziel war es, bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Fahrer zu schaffen: ergonomisch, sicher und effizient. Hierfür hat Matros – auch nach Gesprächen mit Fahrern der Berliner U-Bahn – ein Designkonzept entwickelt, das die allgemeinen Anforderungen an die Gestaltung von Führerräumen in Schienenfahrzeugen nach der Normenreihe DIN 5566 erfüllt und die dort gegebenen Hinweise und Empfehlungen an vielen Stellen praktisch umsetzt. Besonderes Augenmerk legt das Konzept auf die durch die optimierte Gestaltung ermöglichte flexible Anwendung in verschiedenen Fahrzeugen, die optimale Ables- und Erreichbarkeit der Anzeige- und Bedienelemente und verbesserte Fluchtmöglichkeiten für Fahrer und Fahrgäste. Deutlich wird, dass in diesem Konzept der Mensch im Mittelpunkt steht und die Schnittstellen im Mensch-Maschine-System optimal abgestimmt sind.
Seit 2005 wurden insgesamt 27 studentische Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit Fragen der Normung oder Standardisierung beschäftigen. Die Bandbreite der Themen reicht dabei von Arbeiten zur Terminologie und Klassifikation über Studien zur Verfahrens- und Prozesstechnik und Vorschläge zur Optimierung von chemischen Prüfverfahren oder Versicherungsdienstleistungen bis hin zu Analysen der Systeme der technischen Regulierung in Japan, Polen und Russland oder einer komplett ausgearbeiteten Normvorlage auf dem Gebiet der medizinischen Gerätetechnik.
Die Ausschreibung zum DIN-Preis "Junge Wissenschaft" findet jährlich statt. Das Preisgeld beträgt 1.000 Euro. Beiträge können jeweils bis 31. August des Jahres unter presse@din.de eingereicht werden.
Weitere Informationen:
http://www.din.de/su/jw - Weitere Informationen zum DIN-Preis "Junge Wissenschaft"
Die semantisch ähnlichsten Pressemitteilungen im idw
