Grundlagen der Mediation in rechtsvergleichender Perspektive
Neues Sammelwerk beleuchtet Grundfragen außergerichtlicher Streitbeilegung vor dem Hintergrund aktueller Reformen in 22 Ländern.
Klaus J. Hopt, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht, und Felix Steffek, Wissenschaftlicher Referent am Institut, legen als Herausgeber das aktuelle Sammelwerk Mediation – Principles and Regulation in Comparative Perspective, erschienen bei Oxford University Press, vor. Insgesamt 30 Autoren aus Wissenschaft und Praxis analysieren darin die Gestaltung der außergerichtlichen Streitbeilegung in 22 Ländern. Eingebettet wird diese Bestandsaufnahme in die Beleuchtung grundsätzlicher Fragen darüber, wie Mediation sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene geregelt werden kann und soll.
Flexibilität, dauerhafte Konfliktlösung, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung im Sinne aller Beteiligten, Zeit- und Kostenersparnis sowie eine Entlastung der Gerichte sind die wichtigsten Argumente für den Einsatz von Mediation als Alternative zur gerichtlichen Streitbeilegung. Gesetzlich geregelt und praktisch gehandhabt wird sie weltweit auf der Grundlage unterschiedlicher Modelle. In Europa hat die 2008 erlassene EU-Mediationsrichtlinie, die von den Mitgliedstaaten bis Mai 2011 umzusetzen war, einen verbindlichen Rahmen für grenzüberschreitende Mediationen geschaffen. Im Zuge dieser Regulierung haben viele Mitgliedstaaten erstmalig die Mediation in ihre zivil- und öffentlich-rechtlichen Instrumentarien der Konfliktlösung integriert oder ihre bestehende Mediationsgesetzgebung neu ausgerichtet.
„Mit diesem Buch wollen wir zum Verständnis und der Diskussion der Grundlagen und Regulierung der Mediation beitragen“, erklären die Herausgeber. Die außergerichtliche Streitbeilegung ist am Hamburger Max-Planck-Institut für Privatrecht seit langem Gegenstand intensiver rechtsvergleichender Forschung. Unter anderem wurde hier 2008 ein Großgutachten für das Bundesministerium der Justiz erstellt, das die wissenschaftliche Grundlage für das 2012 in Kraft getretene Mediationsgesetz bildet.
Zu den im Buch ausführlich behandelten Ländern zählen neben insgesamt 13 EU-Mitgliedern, darunter Bulgarien, England, Frankreich, Deutschland, Irland, die Niederlande, Polen und Portugal, auch maßgebliche außereuropäische Jurisdiktionen wie China, Japan, Russland und die USA. Diese Darstellungen schöpfen weitgehend aus dem Spezialwissen der verschiedenen Länderreferate und regionalen Kompetenzzentren, die seit vielen Jahren am Institut bestehen.
Mediation – Principles and Regulation in Comparative Perspective
Edited by Klaus J. Hopt and Felix Steffek
Erschienen 2012 im Verlag Oxford University Press, Oxford, 1408 Seiten
Autoren: Nadja Alexander, Cathrin Bauer-Bulst, Harald Baum, Heyo Berg, Calliope G. Chronopoulou, Dmitry Davydenko, Giuseppe de Palo, Katrin Deckert, Reinhard Ellger, Evgeni Georgiev, David Gherdane, Christa Jessel-Holst, Klaus J. Hopt, Lauren R. Keller, Nikolaos K. Klamaris, Rainer Kulms, Christoph Kumpan, Ulrich Magnus, Bevan Marten, Rafał Morek, Knut Benjamin Pißler, Markus Roth, Łukasz Rozdeiczer, Jens M. Scherpe, Jan Peter Schmidt, Liane Schmiedel, Anneken Kari Sperr, Felix Steffek, Peter Tochtermann, María Luisa Villamarín López
Kontakt:
Monika Lehner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht
Mittelweg 187
20148 Hamburg
E-Mail: m.lehner@mpipriv.de
Tel: +49 40 419 00 - 377
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