Gute Arbeitsmarktlage für praxisorientierte Forstakademiker
Nach Jahren deutlicher Zurückhaltung der öffentlichen Arbeitgeber treffen die Absolventinnen und Absolventen der fünf Fachhochschulen (FH) und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit forstwirtschaftlichen Studiengängen auf eine sehr gute Nachfrage am Arbeitsmarkt. Die an den FH und HAW längst etablierten, akkreditierten und teilweise bereits in Reakkreditierungsverfahren weiter verbesserten Studiengänge sind damit am forstlichen Arbeitsmarkt sehr gut angekommen und geschätzt. Die fünf anwendungsorientierten Hochschulen im Forstbereich werden auch ihrer Verantwortung gegenüber den zunehmenden Studierendenzahlen und den doppelten Abiturjahrgängen in ausgezeichneter Weise gerecht und boten in diesem und im letzten Jahr bundesweit in Summe etwa 100 zusätzliche Studienanfängerplätze für Forstwirtschaft an.
Beim „Forstlichen Dekanetag 2012“, bei dem sich am 13. und 14. Dezember die Rektoren, Dekane und Studiendekane der fünf „forstlichen Hochschulen“ Deutschlands turnusgemäß in Türigen trafen, stand in die allgemeine Arbeitsmarktlage nicht so sehr Mittelpunkt des Austausches, wie dies in der Vergangenheit zuletzt der Fall war. Nach den vorliegenden Erkenntnissen behaupten sich die Absolventinnen und Absolventen dieser Hochschulart aufgrund ihrer praxisnahen und fundierten Ausbildung ausgezeichnet am öffentlichen und im immer wichtiger gewordenen privatwirtschaftlichen Arbeitsmarkt. Dies gilt auch und ausdrücklich für die Konkurrenzkraft jener jungen Hochschulabgängerinnen und –abgänger, die einen Bachelorabschluss erworben haben – und es gilt ganz deutlich gegenüber ihren Mitbewerberinnen und Mitbewerbern der Universitäten. Die Mitglieder des Forstlichen Dekanetags freuen sich deshalb ausdrücklich, dass nun endlich auch andere Akteure wie der Bund Deutscher Forstleute die Zeichen der Zeit zu erkennen scheint und die Hochschulen in ihrem Engagement für eine zeitgemäße und praxistaugliche Ausbildung zu unterstützen. „Wer morgen gute neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter braucht, muss sich heute schon in der Ausbildung mit engagieren“, betont Prof. Frank Bohlander, Dekan an der Fachhochschule Erfurt, „und wer die Besten haben möchte, muss sich heute schon Gedanken über seine Konkurrenzkraft im Wettstreit um die besten Köpfe machen. Da sind die Arbeitgeber gefragt, nicht die Hochschulen.“
Aufgrund der ausgezeichneten Nachfrage nach den Studienplätzen an allen fünf Stadtorten in Deutschland, schulterten die forstlichen Fakultäten, Fachbereiche und Studiengänge die Verpflichtungen der gesamten Hochschulen zur Aufnahme zusätzlicher Studienanfänger vor dem Hintergrund der in vielen Bundesländern neu eingeführten, verkürzten Gymnasialzeit auf acht Jahre solidarisch für andere Studien- und Fachbereich gleich mit.
Die erfreuliche Entwicklung bestätigt die Arbeit der Hochschulen in den vergangenen Jahren und eröffnet den Verantwortlichen die Möglichkeit, sich nun auch anderen Themen offensiver zuzuwenden. Im Fokus des Fachaustausches der Hochschulvertreter standen deshalb in diesem Jahr die Themen Forschung, Ausbau und Aufbau von Masterprogrammen sowie die Konsolidierung und finanzpolitische Absicherung des Erreichten. So sieht man die Anstrengungen einiger Landesregierungen zur Stützung und Stärkung der anwendungsorientierten Forschung an FH und HAW zwar durchaus positiv, ist sich aber andererseits der Problematik des zunehmenden Anteils befristeter und projektorientierter Anteile in der Hochschulfinanzierung sehr bewusst.
Weitere Themen des Treffens waren die Qualitätssicherung der Ausbildung, die Organisation des Zusammenwirkens von Forschung und Lehre im Interesse der späteren Berufsfähigkeit der Studierendenund der Aktualität der Lehrenden sowie Überlegungen zur weiteren Internationalisierung der Hochschulen und Studiengänge.
Die erst seit wenigen Wochen im Amt befindliche Präsidentin der Fachhochschule Erfurt, Prof. Dr. Kerstin Wydra, wohnte dem Austausch der Forstkollegen zeitweilig bei und brachte sich aktiv in die strategischen Überlegungen mit ein. Obwohl die Kolleginnen und Kollegen der früheren Fachhochschule Schwarzburg erst seit relativ kurzer Zeit in die Fachhochschule Erfurt integriert wurden und bis heute noch nicht auf die gesamte, dringend notwendige räumliche und personelle Ausstattung zurückgreifen können, sind sie in der Hochschule kaum mehr wegzudenken. Sie sind – wie andernorts auch – längst eine wichtige und tragfähige Säule der Hochschule in Erfurt geworden.
Kontakt: Prof. Dr. Frank Bohlander, frank.bohlander@fh-erfurt.de , über 0361 6700-269 bzw. -701
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