Erster Lehrstuhl für Pneumologie in Bayern an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität besetzt
Prof. Dr. Jürgen Behr hat zum 1. Januar 2013 den Lehrstuhl für Innere Medizin/Pneumologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und die Leitung der Medizinischen Klinik und Poliklinik V am Klinikum der LMU übernommen. Gleichzeitig entsteht damit der erste Lehrstuhl für Pneumologie in Bayern. Die kommissarische Leitung der neu gegründeten Medizinischen Klinik V mit dem Schwerpunkt Pneumologie lag davor in den Händen von Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II. Der neue Ordinarius kommt vom traditionsreichen Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil des Klinikums der Ruhr-Universität Bochum. Seit Dezember 2010 leitete er dort die Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin und hatte den Lehrstuhl für Pneumologie an der Ruhr-Universität Bochum inne.
Mit der Übernahme des Lehrstuhls für Pneumologie an der Ludwig-Maximilians-Universität verbunden sind die Positionen als Chefarzt Pneumologie der Asklepios Fachkliniken München-Gauting und als Co-Leiter des Comprehensive Pneumology Center (CPC). Das CPC ist ein Forschungszentrum für Lungenerkrankungen, in dem das Helmholtz Zentrum München, die LMU, das LMU-Klinikum und die Asklepios Fachkliniken München-Gauting ihre Expertise bündeln.
Die LMU ist für den gebürtigen Bamberger vertraute Heimat. Hier studierte und promovierte er. In der Folgezeit erhielt er die Facharztanerkennung für Innere Medizin, Lungen- und Bronchialkunde sowie Kardiologie und erwarb die Zusatzbezeichnung für das Fach Allergologie. 1996 habilitierte er sich und erwarb die Lehrbefugnis für Innere Medizin an der LMU. Am Klinikum baute er seine Karriere auf: Er war u. a. als Oberarzt der interdisziplinären Intensiv- und Aufnahmestation (2001-2007) tätig und maßgeblich am Aufbau des Lungentransplantationsprogramms am Campus Großhadern beteiligt. 2001 übernahm er die Leitung des Schwerpunkts Pneumologie der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Campus Großhadern. Von dort ging er neun Jahre später nach Bochum und kehrt nun an die LMU zurück.
Prof. Behr: „Gerade für Lungenerkrankungen fehlen, trotz großer Fortschritte bei Infektionen der Lunge und beim Asthma bronchiale, vielfach noch effektive Therapiekonzepte, die über eine Symptomlinderung hinausgehen. Speziell bei der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, der COPD, den Lungenfibrosen, den Lungengefäßerkrankungen und bei Lungentumoren sind neuartige Behandlungsansätze mit endoskopisch-interventionellen Verfahren zur Lungenvolumenreduktion, mit Multikinaseinhibitoren und monoklonalen Antikörpern gegen spezifische Signaltransduktionswege wie z.B. EGFR, Wnt- und Integrin-Signalweg greifbar. Diese müssen teils noch zur Klinikreife entwickelt und in Therapiestudien erprobt werden oder hinischtlich ihrer Langzeiteffekte überprüft werden. Auch die Ergebnisse der Lungentransplantation können durch innovative Verfahren zur Immunsuppression verbessert werden, hier ist München federführend bei Studien zur inhalativen Immunsuppression mit liposomal verpacktem Cyclosporin-A und seit Jahren international Vorreiter.“
Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Behr
Marchioninistr. 15
81377 München
Tel. 089/7095-5310
E-Mail: juergen.behr@med.uni-muenchen.de
Klinikum der Universität München
Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2011 an den Standorten Großhadern und Innenstadt 466.909 Patienten ambulant, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 45 Fachkliniken, Institute und Abteilungen sowie 35 interdisziplinäre Zentren verfügen über mehr als 2.200 Betten. Von insgesamt über 10.000 Beschäftigten sind rund 1.800 Mediziner und 3.400 Pflegekräfte. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2011 rund 75 Millionen Euro an Drittmitteln verausgabt und ist seit 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.
Gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität ist das Klinikum der Universität München an fünf Sonderforschungsbereichen der DFG (SFB 455, 571, 596, 684, 914), an drei Transregios (TR 05, 127, 128), zwei Forschergruppen (FOR 535, 809) sowie an zwei Graduiertenkollegs (GK 1091, 1202) beteiligt. Hinzu kommen die vier Exzellenzcluster „Center for Integrated Protein Sciences“ (CIPSM), „Munich Center of Advanced Photonics“ (MAP), „Nanosystems Initiative Munich“ (NIM) und „Munich Cluster for Systems Neurology“ (SyNergy) sowie die Graduiertenschulen „Graduate School of Systemic Neurosciences“ (GSN-LMU) und „Graduate School of Quantitative Biosciences Munich (QBM)“.
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