Medizinstudent aus Syrien gewinnt DAAD-Preis für gesellschaftliches Engagement
Hussam Al-Raheb aus Syrien, Student der Humanmedizin an der Universität des Saarlandes, hat den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender 2012 gewonnen. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert und wird jährlich an ausländische Studenten deutscher Universitäten für besonders gute akademische Leistungen und außerordentliches gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement vergeben. Am Dienstag, 15. Januar, um 10 Uhr übergibt Universitätspräsident Volker Linneweber im Foyer des Präsidialgebäudes den Preis an Hussam Al-Raheb.
Hussam Al-Raheb studiert Humanmedizin im fünften klinischen Semester und schreibt derzeit an seiner Doktorarbeit. In eineinhalb Jahren will er sein Examen in der Tasche haben. Deutsch hat der junge Syrer im Studienkolleg an der Universität des Saarlandes gelernt und dort auch eine so genannte Feststellungsprüfung zur Anerkennung seines Abiturs abgelegt. Damit internationale Studenten schon im Studienkolleg – also während der Vorbereitungsphase auf ihr Fachstudium – noch besser betreut werden, engagiert sich der Medizinstudent seit vier Jahren im Zentrum für internationale Studierende (ZiS) des International Office der Saar-Uni. „Wir haben eine Art ‚Schnupperstudium’ für Kollegiaten eingeführt, bei dem ausländische Studenten höherer Semester einzelne Studiengänge vorstellen“, erklärt Hussam Al-Raheb. Gemeinsam mit der Zentralen Studienberatung und dem Studienkolleg hat der 27-Jährige außerdem Orientierungsworkshops für internationale Studenten entwickelt. „Viele ausländische Studenten wählen einfach das falsche Fach“, ist er überzeugt. „Mit besseren Betreuungsangeboten und der Vernetzung der verschiedenen Einrichtungen können wir dazu beitragen, die Studienabbruchsquote bei internationalen Studenten zu verringern und ihnen helfen, die Regelstudienzeit einzuhalten.“ Nach dem Besuch eines DAAD-Seminars hatte der junge Syrer die Idee, einen interkulturellen Workshop zu initiieren und setzte ihn gemeinsam mit Kommilitonen des Studiengangs Interkulturelle Kommunikation in die Tat um. „Da werden unter anderem Spiele gemacht, und das gibt so manchen Aha-Effekt“, erzählt er.
Daneben ist Hussam Al-Raheb in vielen Gremien der Universität aktiv. Seit 2008 gehört er dem Studierendenparlament der Universität an und hat im vergangenen Jahr „Med. Camp“ gegründet, eine neue Hochschulgruppe für Mediziner. Außerdem gehört er zum Fachschaftsrat Humanmedizin auf dem Homburger Campus. Damit die Fachschaft durch das Ausscheiden von Absolventinnen und Absolventen nicht immer wieder ihr Know-how verliert, gründete er zusammen mit diesem Team vor einem Jahr den Verein „Medizin Homburg e.V.“, der sich sowohl an ehemalige Fachschaftsmitglieder als auch an Studenten der Medizinischen Fakultät richtet. Daneben engagierte sich der Medizinstudent beim Studentenwerk im Saarland e.V. im Verwaltungsrat und ist seit drei Jahren Heimpräsident.
Auf die Frage, wie man so viel Engagement neben dem Studium bewältigt, gibt sich der junge Mann bescheiden: „Ich arbeite nie alleine, sondern immer im Team; meine Freunde und Kollegen haben mich bei der Umsetzung vieler meiner Ideen unterstützt.“
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Beate Meinck,
Zentrum für internationale Studierende des International Office (ZiS)
Tel: (0681) 302-71113
E-Mail: b.meinck@io.uni-saarland.de
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