Hamburger Vorträge zur Gewaltgeschichte - Sara Berger über: Die NS-Vernichtungslager in Polen
Täter und Organisation von Belzec, Sobibor und Treblinka
Am 22. Januar 2013 beginnt im Hamburger Institut für Sozialforschung die Reihe: Hamburger Vorträge zur Gewaltgeschichte. „Es handelt sich“, so der Historiker Prof. Dr. Bernd Greiner, „um ein Vortragssetting, in dem in loser zeitlicher Folge aktuelle Diskussionen und neue Forschungsergebnisse über Massengewalt in Geschichte und Gegenwart, über Ursachen und langfristige Folgen, vorgestellt werden.“
Der erste Vortrag befasst sich mit den „NS Vernichtungslagern in Polen“. In Belzec, Sobibor und Treblinka wurden mehr als anderthalb Millionen Juden mit Motorenabgasen ermordet. Innerhalb von nur vier Monaten - von Juli bis Oktober 1942 – wurden mehr als eine Million Menschen getötet. Verantwortlich war eine kleine Gruppe von 120 Männern, die in der Regel zuvor in den Jahren 1940 und 1941 an der systematischen Ermordung von mehr als 70.000 Patienten aus Heil- und Pflegeanstalten ("Euthanasie") beteiligt waren. Sie gehörten zum sogenannten T4-Reinhardt-Netzwerk. Im Vortrag stehen Fragen nach der Interaktion der Täter und nach dem Zusammenspiel der personellen und institutionellen Ebenen innerhalb und außerhalb des Lagers im Vordergrund.
Dr. des. Sara Berger, Historikerin; Mitarbeiterin der Fondazione Museo della Shoah in Rom. Zugleich arbeitet sie im Editionsprojekt "Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden" (Teilbereich Italien).
Moderation: Prof. Dr. Bernd Greiner, Historiker und Politologe; Leiter des Arbeitsbereichs "Theorie und Geschichte der Gewalt" des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Die nächsten beiden Vorträge:
12. Februar 2013 - Silvan Niedermeier: Forced Confessions: Folter und Bürgerrechte in den US-amerikanischen Südstaaten (1930-1955)
19. März 2013 - Klaas Voß: Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration: Das Ende des Kalten Krieges und die Entstehung einer internationalisierten Wissenschaft
Alle Vorträge beginnen um 20 Uhr im Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg.
Sollten Sie Rückfragen haben, oder den Kontakt zu einem/einer der Referent/innen wünschen, wenden Sie sich gerne an:
Dr. Regine Klose-Wolf
Hamburger Institut für Sozialforschung
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Tel. 040-414097-12
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Weitere Informationen:
http://www.his-online.de/presse/presseinformationen0/presseinformationen/news/weder-standort-noch-unternehmen-die-stadt-als-gemeinwesen-vortrag-am-3-dezember-im-hamburger-inst-1/
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