„Fiction Meets Science“: Bernhard Kegel begleitet ZMT-Expedition nach Jordanien
Er ist ein ungewöhnlicher Gast auf der Expedition nach Jordanien, die eine Gruppe von Riffökologen des ZMT Anfang Januar antrat: Bernhard Kegel, Autor des Wissenschaftsromans „Ein tiefer Fall“, recherchiert für sein nächstes Werk.
Er ist ein ungewöhnlicher Gast auf der Expedition nach Jordanien, die eine Gruppe von Riffökologen des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) Anfang Januar antrat: Bernhard Kegel, Autor des Wissenschaftsromans „Ein tiefer Fall“, recherchiert für sein nächstes Werk.
Kegels Teilnahme an der Expedition ist der Auftakt für eine Initiative, die die literarische Aufarbeitung des Wissenschaftsbetriebes ins Visier nehmen will: „Fiction Meets Science: the World of Science under the Literary Microscope“ ist als Kooperationsprogramm der Universitäten Bremen und Oldenburg, des Hanse-Wissenschaftskollegs in Delmenhorst und weiterer nordwestdeutscher Forschungseinrichtungen – so auch das ZMT - angelegt.
Das Forschungs- und Stipendienprogramm soll unter anderem der spannenden Frage nachgehen, wie heute in der Romanliteratur die naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozesse zum Thema gemacht werden. Auch die Entstehung neuer Wissenschaftsromane wird begleitet. Ausgewählte Schriftsteller aus aller Welt erhalten eine einzigartige Möglichkeit: in enger Zusammenarbeit mit einer wissenschaftlichen Einrichtung können sie Eindrücke über den Forscheralltag sammeln und ihr Wissen in einem Forschungsgebiet mit hoher aktueller Relevanz vertiefen, um ihre Erfahrungen in ein literarisches Werk münden zu lassen.
Bernhard Kegel ist promovierter Biologe und Autor mehrerer gefeierter Romane und Sachbücher, für die ihm Literaturpreise verliehen wurden wie etwa der Inge und Werner Grüter-Preis für Wissenschaftspublizistik. „Selten verbindet sich fundierte Sachkenntnis so erfreulich mit erzählerischen Qualitäten“ lobte die Frankfurter Allgemeine Zeitung das Werk des Schriftstellers, der als herausragender Vertreter der Kategorie Wissenschaftsthriller gilt. Für den Probelauf des geplanten Programms wurde er als Stipendiat ausgewählt und vom ZMT als beobachtender Gast eingeladen.
Mit seiner Ausrichtung auf Meeresökosysteme und -ressourcen und seinen vielfältigen internationalen Kontakten in die Tropenländer kann das ZMT dem Schriftsteller ein spannendes Umfeld für seine Recherchen bieten. Im jordanischen Aqaba am Roten Meer gehen die Forscher beispielsweise der Frage nach, welchen Einfluss schädigende Umweltfaktoren wie Meereserwärmung und -ansäuerung auf die Stoffkreisläufe im Riff haben. „Wissenschaft vermittelt sich für die meisten Menschen über Fakten, über das, was am Ende herauskommt. Hier habe ich Gelegenheit Wissenschaft als Prozess zu erleben, bei dem man jeden Tag vor neuen Herausforderungen steht“, berichtet Bernhard Kegel.
Die Begleitung einer weiteren ZMT-Expedition ist bereits in Planung - im März geht es zu den Galapagos Inseln. Auch dort steht das Thema Ozeanversauerung im Vordergrund: Forscher der Arbeitsgruppe Karbonatsedimentologie untersuchen den Einfluss auf kalkbildende Meerestiere. Die besonderen ozeanographischen Bedingungen des Archipels machen es zu einer natürlichen Beobachtungsstation für zukünftige Szenarien, die den Einfluss der Ozeanversauerung auf die Meeresökosysteme zeigen.
Das ZMT freut sich sehr darüber, mit einem so exzellenten Schriftsteller wie Bernhard Kegel zusammenarbeiten zu dürfen. Auf die Umsetzung in ein Romanformat darf man gespannt sein!
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