Hochschule Harz und Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg kooperieren
Prof. Dr. Armin Willingmann, Rektor der Hochschule Harz, und Gerhard Lenz, Geschäftsführer des Weltkulturerbes Erzbergwerk Rammelsberg, unterzeichneten Mitte Februar in Goslar einen Kooperationsvertrag, der die erfolgreiche Zusammenarbeit, die bereits seit dem Sommersemester 2011 besteht, weiter vertiefen soll.
„Als wissenschaftliche Einrichtung im östlichen Harz schauen wir auch in den westlichen Teil der Region und freuen uns über die Verbindung mit einem der wichtigsten hiesigen Besuchermagneten“, so der Hochschulleiter, der zudem die bereits bestehenden Ergebnisse der Kooperation als hervorragendes Beispiel für anwendungsbezogene Wissenschaft lobte. Geschäftsführer Lenz bezeugte das Interesse des Rammelsberges an der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen, besonders über Ländergrenzen hinweg: „Wir können die authentische, originäre Umgebung liefern, sind aber nicht so nah dran an aktuellen Entwicklungen und verfügen über weniger Möglichkeiten zur Forschung“. Beide Unterzeichner bekräftigten das große Potential der Zusammenarbeit, von der sowohl die Studierenden in Wernigerode als auch das Weltkulturerbe Rammelsberg profitieren.
Initiiert wurde die Kooperation von Prof. Dr. Ulrich Fischer-Hirchert, Hochschullehrer für Telekommunikation am Fachbereich Automatisierung und Informatik und seit acht Jahren in der Lichtforschung tätig. Im Rahmen eines Studienprojektes analysierte der Professor gemeinsam mit angehenden Wirtschaftsingenieuren die bestehende Beleuchtungstechnik im Besucherbergwerk und dem dazugehörigen Museum. Die Gesamtevaluation des hohen Lichtverbrauches ergab ein Einsparpotential von über 50.000 EUR pro Jahr. „Unsere Aufgabe ist die sukzessive Erarbeitung und Umsetzung von Modernisierungsvorschlägen mit LED-Technik. Insbesondere die zehn sogenannten ‚Eindicker‘ im Rammelsberg verfügen über optimierungsbedürftige Beleuchtung; auch im Eingangsbereich und für Besucherführungen wird die Umstellung auf eine nachhaltige, intelligente Technik Vorteile bringen“, so Fischer-Hirchert, der zudem Vorsitzender des Vereins „Goslar mit Energie“ ist. An einem der „Eindicker“ kann das neue Konzept bereits jetzt besichtigt werden.
Fischer-Hirchert ist nicht nur an der Energieeffizienz gelegen: „Auch die künstlerische Aufarbeitung ist von hoher Bedeutung, schließlich sollen die wertvollen Exponate so ‚ins rechte Licht‘ gerückt werden“. Eine Herausforderung dabei sei unter anderem das oftmals fehlende Tageslicht. „Es geht nicht darum, einfach die Beleuchtung ‚anzuknipsen‘, es geht um Lichtqualität. Noch befinden wir uns im Experimentierstadium; das neue Konzept muss auch ins Bewusstsein der Bürger vordringen“, so Dr. Johannes Großewinkelmann, Kurator am Rammelsberg. Bei der Zusammenarbeit gelte es zudem, eine große Sensibilität walten zu lassen. „Als Weltkulturerbe ist neben der Energieeinsparung und der Sicherheit natürlich auch der Denkmalschutz ein großes Thema“, betonte Geschäftsführer Lenz.
Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung soll die Hochschule Harz das Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg künftig auch bei der Anbahnung von Kontakten zu qualifizierten Studierenden unterstützen, um so Praxissemester, Abschlussarbeiten und die Netzwerkpflege mit Absolventen zu ermöglichen. Auch im Rahmen der medialen Präsentation könnte die Hochschule unterstützen. Das Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg erklärt sich gleichzeitig bereit, den Wissenstransfer zwischen beiden Partnern im Rahmen von Gastvorlesungen, Seminaren und Projekten zu fördern.
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