Jungingenieure erforschen Prozesse, die den Alltag verändern
VDI und VDE prämieren Absolventen der Hochschule Osnabrück. Das Spektrum ihrer Abschlussarbeiten reicht von der modernen Waschmaschinentechnik bis hin zur effektiven Solarstromnutzung.
„Prämieren heißt auch Leistungen anerkennen, indem man sie bewertet“, sagt Prof. Dr. Eberhard Wißerodt, Vorsitzender des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) des Bezirksvereins Osnabrück-Emsland. Zusammen mit dem VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik) hatte er zum dritten Mal zum „Talk im Vititurm“ in die Räume der Hochschule Osnabrück in der Vitischanze eingeladen. Die Mitglieder der beiden Vereine haben dabei die besten Bachelor- und Master-Absolventen der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik geehrt.
„Unseren beiden Vereinen liegt die Nachwuchsförderung sehr am Herzen: Schließlich wollen wir den Arbeitsmarkt nachhaltig mit Spitzenkräften versorgen“, so Prof. Wißerodt. Wer Ingenieur werden will, beschäftigt sich nicht nur mit technischem, sondern auch mit allgemeinem Fortschritt in der Gesellschaft. Die Bandbreite der prämierten Arbeiten zeigte deshalb allzu deutlich, wie das Ingenieurwesen im Alltag genauso greift, wie in hochtechnisierten Prozessen.
Andreas Rößmann, Fabian Herbort und Marc Düvel wurden seitens des VDI ausgezeichnet. Die Würdigung der Arbeiten übernahm Prof. Dr. Ulrich Krupp. Fabian Herbort beschäftigte sich mit einem alltäglichen Thema, indem er die Federn innerhalb moderner Waschmaschinen auf ihre Funktionen und Belastbarkeit hin testete. Unerlässlich für den alltäglichen Straßenverkehr ist die Studie, die Marc Düvel betrieb: Bei ihm ging es um das Crashverhalten von Pkws und die Sicherheit in den Fahrgastzellen. Hochtechnisch ist das Thema von Andreas Rößmann: Er ging der mechanischen Belastbarkeit von Titanlegierungen im Verbund mit CFK (kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff) auf den Grund. CFK ist ein Werkstoff mit höchster Belastbarkeit, der auch im Flugzeugbau eingesetzt wird.
Für den VDE konnten Rainer Bunselmeyer und Gerit Meyer ihre Urkunden aus den Händen von Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer entgegennehmen. Rainer Bunselmeyer erforschte einen Gleichspannungswandler. Mit diesem Wandler können beim Elektroauto die Hilfsfunktionen wie Scheibenwischer oder Licht mit nur geringen Verlusten mit elektrischer Energie versorgt werden. Gerrit Meyer widmete seine Arbeit der Anbindung eines elektrischen Energiespeichers an das Hausnetzwerk. Sein Speichersystem läuft im Inselnetzbetrieb und kann neben der Speicherung von regenerativ gewonnener Energie auch die Hausversorgung sicherstellen.
Um Energiekosten und deren Senkung ging es auch in dem Gastvortrag von Dr. Henning Schliephake, Geschäftsführer Technik bei der Georgsmarienhütte GmbH, und seinem Kollegen Oliver Rösch als Leiter für Anwendungstechnik.
Man stelle sich den Anforderungen der Zukunft, hieß es. Aber ohne staatliche Subventionen sei eine Produktion von Stahl nicht möglich, da sich hohe Energiepreise nicht auf die Kunden in der Automobilindustrie weitergeben ließen. Fortschritte habe man in der Senkung des CO2-Ausstoßes erzielt. Ein strenges Qualitätsmanagement, das auch den Umweltschutz einbeziehe, werde heute nicht als Muss, sondern als Hilfestellung gesehen, den Prozess – unter Berücksichtigung der Konkurrenz in Asien und in Russland – weiter auch zu optimieren.
Die musikalische Umrahmung des Abends übernahm der Musikstudent der Hochschule Osnabrück Tilmann Muth auf einer Marimba.
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