Serie „115 Jahre HHL – 11+5 HHLler“ portraitiert Eugen Schmalenbach
115 Jahre HHL Leipzig Graduate School of Management / Portrait-Serie auf
Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule – die HHL Leipzig Graduate School of Management – feiert in diesem Jahr ihren 115. Geburtstag.
Die Einrichtung wurde am 25. April 1898 im Auditorium Maximum der Universität Leipzig gegründet, um jungen Kaufleuten, die sich berufen fühlten, als Leiter großer Unternehmen tätig zu werden, eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie in der Universität Leipzig auf: 1969 entstand in Leipzig erneut eine Handelshochschule, die sich jedoch ausschließlich mit dem Binnenhandel der DDR beschäftigte. 1992 gründeten die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig und die Gesellschaft der Freunde der Handelshochschule die jetzige HHL als private universitäre Hochschule.
Die HHL zählt seit Mitte der neunziger Jahre mit ihren Studiengängen in englischer Sprache zu den Vorreitern in Deutschland. Weit vor Ausbruch der Finanzkrise schärfte die HHL als eine der ersten Wirtschaftsfakultäten den Blick für die Voraussetzungen verantwortungsvoller, nachhaltiger Unternehmensführung.
Auf die neuen Herausforderungen von Führung im 21. Jahrhundert antwortet die HHL nun mit ihrem Zukunftskonzept innovate125, mit dem sie den Blick auf Ganzheitlichkeit richtet und die Dimensionen Leistungsfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein um die Perspektive der Innovationsfähigkeit erweitert.
Anlässlich des 115-jährigen Bestehens der HHL Leipzig Graduate School of Management erscheint auf www.hhl.de/115years von heute an bis zum 25. April 2013 die Serie „115 Jahre HHL – 11+5 HHLler“. Vorgestellt werden hier Persönlichkeiten und ihre Verbindung zur HHL.
Den Auftakt macht Eugen Schmalenbach. Der Wirtschaftswissenschaftler war einer der ersten Studenten der Handelshochschule Leipzig und gilt als Begründer der wissenschaftlichen Betriebswirtschaftslehre.
***Eugen Schmalenbach (1873-1955)
Die moderne Betriebswirtschaftslehre als eigenständige wirtschaftswissenschaftliche Disziplin, wie wir sie heute kennen, hat an der Handelshochschule Leipzig (HHL) 1898 ihren Anfang genommen. Hier also steht die „Wiege der deutschen Betriebswirtschaftslehre“. Wäre es in Deutschland im Zeitraum zwischen 1898 und 1919 nicht zur Gründung spezieller Handelshochschulen gekommen, hätten die gesellschaftlichen und vor allem ökonomischen Umstände mit Sicherheit zu einer Etablierung dieser Disziplin an Universitäten geführt.
Der Ausdruck „Wiege“ bezieht sich ausschließlich darauf, dass die Leipziger Initiatoren als erste den Versuch wagten, eine für die damalige Zeit völlig neue akademische Institution ins Leben zu rufen. Die Gründungsväter wussten zu Beginn keineswegs, ob ihr Experiment gut ausgehen oder aber in einem Fiasko enden würde. Ihr Mut zum Wagnis zahlte sich aber letztlich aus, denn die neue Einrichtung wurde angenommen.
Rasch überwand man auch anderenorts die noch vorhandene Skepsis, die Nachfrage seitens der Studieninteressierten wuchs ständig.
Für die zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründeten Wirtschaftshochschulen wie beispielsweise St. Gallen (1900), Köln (1901), Frankfurt/M. (1901) oder Berlin (1906) minimierte sich demzufolge das Risiko ganz entscheidend, denn sie profitierten von den Erfahrungen der Leipziger Pioniere.
Als einer der ersten Studenten an der Handelshochschule Leipzig, immatrikuliert im April 1898, gilt Eugen Schmalenbach heute als bekanntester Begründer der wissenschaftlichen Betriebswirtschaftslehre in Deutschland. Wie kaum ein anderer vor und nach ihm hat sein wissenschaftliches Wirken den akademischen Nachwuchs im In- und Ausland beeinflusst.
Wenn wir heute über fixe und proportionale Kosten reden und darüber, wie sie sich bei Änderung der Beschäftigung auf den Betrieb auswirken, dann geht diese nun selbstverständliche Erkenntnis auf Schmalenbachs Arbeiten zurück. Der von ihm maßgeblich entwickelte Kontenrahmen vereinigte Finanzbuchhaltung, Kosten- und kurzfristige Erfolgsrechnung. Seine immer wieder variierte Grundthese ist die Forderung, die Bewertung der Unternehmenstätigkeit zukunftsorientiert vorzunehmen, denn für das Gewesene gibt der Kaufmann nichts – eine Erkenntnis, die sich dann zur Zeit der Wirtschaftskrise, als augenfällig wurde, wie wertlos ungenutzte Substanz bleiben musste, endgültig durchsetzen sollte.
Vielleicht ist es bezeichnend, dass sich der junge Schmalenbach, nach ersten Praxisjahren im väterlichen Betrieb, 1898 an die gerade neu gegründete Handelshochschule in Leipzig begab. Nach dem Examen wechselte er an die Universität Leipzig, wurde Assistent des berühmten Nationalökonomen Karl Bücher und ging 1903 auf dessen Anregung an die neue Handelshochschule Köln, wo er 1906 Ordinarius wurde. Ein halbes Jahrhundert – fast bis zu seinem Tod im Jahr 1955 – hat er in Köln gewirkt. Selbst in der Zeit des erzwungenen Rückzugs aus der Lehrtätigkeit während des Nationalsozialismus – seine Frau war Jüdin – wirkte Schmalenbach weiter, vor allem innerhalb der 1932 von Schülern und Freunden gegründeten Schmalenbach-Vereinigung.
***Über die HHL Leipzig Graduate School of Management
Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Neben der internationalen Ausrichtung spielt die Verknüpfung von Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studenten. Sie bietet den 24-monatigen Voll- und Teilzeit- Master-Studiengang in Management (M.Sc.) an. Darüber hinaus kann an der HHL der 18-monatige (bzw. 24-monatige berufsbegleitende) Master-Studiengang in General Management (MBA) und auch der 18-monatige Global Executive MBA absolviert werden. Das Programmangebot der HHL wird ergänzt durch das auf E-Learning (elektronisch unterstütztes Lernen) basierende zweijährige Euro*MBA-Programm. Ein dreijähriges Promotionsprogramm, das auch berufsbegleitend absolviert werden kann, rundet das Studienangebot der HHL ab. Mit der Abteilung Executive Education werden firmenspezifische und offene Weiterbildungsprogramme für Führungskräfte angeboten. Im April 2004 erhielt die Hochschule die Akkreditierung durch AACSB International und hat diese als erste deutsche private Hochschule im April 2009 durch eine Reakkreditierung bestätigen können. www.hhl.de
Weitere Informationen:
http://www.hhl.de/115years
http://www.hhl.de
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