Sporttextilien mit optimalem Sonnenschutz und Tragekomfort
Forscher der Hohenstein Institute untersuchen, wie sich Textilkonstruktion und die Länge von Bekleidung bei intensiver Sonneinstrahlung auf den Wärmehaushalt des Menschen auswirken
BÖNNIGHEIM (hm) Ausdauersportler wie Läufer oder Radfahrer sind im Sommer
oftmals mehrere Stunden lang direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Das gleiche gilt
für Arbeiter, die ihren jeweiligen Tätigkeiten im Freien nachgehen müssen. Bekleidung
mit langen Ärmeln und Hosenbeinen bietet einen idealen Sonnenschutz, hebt diesen
Vorteil je nach Machart aber unter Umständen wieder auf, indem die Wärmeabgabe
der Haut – und damit letztendlich die Leistungsfähigkeit des Trägers – vermindert wird.
Auf der anderen Seite unterstützt kurze Sportbekleidung aus geeigneten Materialien
die Verdunstung des Schweißes und trägt auf diese Weise dazu bei, den Körper
zu kühlen – sie schützt aber nicht ausreichend vor schädlichen UV-Strahlen und
der Erwärmung der Haut durch die Sonne. Vor diesem Hintergrund erforschen die
Wissenschaftler an den Hohenstein Instituten im Rahmen eines aktuellen Projekts
(AiF-Nr. 17655 N) erstmals systematisch den Einfluss der Sonnenstrahlung auf den
Menschen in Abhängigkeit von ihrem Wellenlängenbereich (von 250 bis 2500 nm),
der Art des textilen Materials, unterschiedlichen UV-Schutzausrüstungen sowie dem
Körperbedeckungsgrad entsprechender Kleidungsstücke. Aus den Ergebnissen
des Projekts leiten die Hohenstein Forscher Konstruktionsleitlinien in Bezug auf das
Fasermaterial, die Ausrüstung und die Konfektion von Sporttextilien ab, die über
einen optimalen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen verfügen und gleichzeitig einen
hohen Tragekomfort gewährleisten, weil sie nur wenig Strahlungswärme auf die
Haut durchlassen bzw. die Wärmeabgabe durch Schwitzen nicht behindern. Der
innovative Kern des Forschungsvorhabens liegt darin, dass die Auswirkungen von UVSchutzausrüstungen
zusätzlich im Hinblick auf die spektroskopischen Eigenschaften
von Textilien im Infrarot-Bereich (IR) betrachtet werden, also in wie fern Bekleidung
mit gutem UV-Schutz auch vor Infrarot-Strahlen schützt. Hinzu kommt, dass sich eine
gute UV-Schutzwirkung durch Reflektion und/oder Absorbierung der Sonnenstrahlen
erreichen lässt. Eine Absorption im IR-Bereich führt jedoch zur Erwärmung des
Textilmaterials und somit der Haut des Trägers.
Weitere Informationen:
http://www.hohenstein.de/de/inline/pressrelease_39040.xhtml?excludeId=39040
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