Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen – Die Konferenz „sb13 munich“ öffnet ihre Pforten
Im Rahmen der internationalen Kongressreihe „Sustainable Building Conferences“ findet vom 24. bis 26. April 2013 die Nachhaltigkeitskonferenz „sb13 munich“ statt. Im Mittelpunkt stehen Entwicklungstrends für eine nachhaltige Entwicklung in der Bau- und Immobilienwirtschaft in Zentraleuropa. Auf dieser Diskussionsplattform werden Empfehlungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitet, Forschungskooperationen angebahnt und der wissenschaftliche Austausch, insbesondere auch zwischen Nachwuchsforschern gefördert.
Die Energiewende und ihre Anforderungen beschäftigen Politik, Wirtschaft, Forschung sowie die gesamte Bau- und Immobilienbranche gleichermaßen. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind längst zu Schlagwörtern geworden, die Entwicklung energiesparender Gebäude bis hin zur Planung ganzer zukunftsfähiger grüner Stadtquartiere die aktuelle Herausforderung. Neben intensiven Diskussionen wurden in den vergangenen 15 Jahren ernsthafte Anstrengungen unternommen sowie erste Erfolge in den Bereichen nachhaltigen Planens, Bauens und Betreibens von Gebäuden sowie einer nachhaltigen Stadtentwicklung in verschiedenen europäischen Ländern verzeichnet. »Nun ist es an der Zeit, die noch immer bestehenden Hemmnisse auf dem Weg zur nachhaltigen Gestaltung der gebauten Umwelt zu analysieren, neue Lösungsansätze dafür zu finden und die Chancen, die sich für die relevanten Akteure bieten, herauszustellen«, sagt Prof. Dr. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP und Ordinarius für Bauphysik der Technischen Universität München (TUM), mit Blick auf die Zukunft.
In Vorträgen, Workshops und Exkursionen sowie einer Ausstellung können sich die Konferenzteilnehmer über den Einfluss von Politik und Wirtschaft auf den Energiewandel, die Förderkonzepte für nachhaltiges Bauen, nachhaltige Regional- und Stadtplanung mit neuen Trends für Planung und Energieversorgung sowie über Niedrigst- und Plusenergiehauskonzepte für Neubauten und im Bestand informieren. Vervollständigt wird das Themenspektrum mit Methoden zur Planung und Bewertung von nachhaltigen Gebäuden unter Beachtung des Lebenszyklusgedankens und der Vorstellung innovativer Materialien und Technologien für die Baubranche. Am 24. und 25. April werden bei der „sb13 munich“ zudem spezielle Workshops für Kommunen von der Stadt München und dem BMVBS organisiert. Ein eigener Konferenztag wurde jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorbehalten: In der „Young Researchers Session“, die bereits am 23. April im Oskar-von-Miller-Forum stattfand, haben sie Forschungsarbeiten und Projekte zum nachhaltigen Bauen präsentiert.
Themen & Trends auf der „sb13 munich“
In den Vorträgen und Posterausstellungen der Konferenz kristallisieren sich klare Trends heraus. So stehen beispielsweise ökonomische Themen wie die Integration von Aspekten der Nachhaltigkeit in die Werteermittlung im Fokus der Diskussion. Darüber hinaus rücken kostengünstige Lösungen für Niedrigstenergiegebäude ebenso in den Vordergrund wie die Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-aspekten bei sämtlichen Abläufen und Entscheidungen im Lebenszyklus einer Immobilie und nicht wie bisher nur in der Planungsphase. Zudem gilt es die Bewertungskriterien und -grundlagen weiter zu entwickeln und zu ergänzen. Dabei wird zum Beispiel der soziale beziehungsweise kulturelle Wert historischer Gebäude und Stadtstrukturen verstärkt diskutiert und versucht, diesen stärker als bisher mit Ressourcenschonung und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Auch geht es darum, Systemvarianten zur Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden verstärkt zu erarbeiten und anzuwenden. Für weitere Gebäudearten wie Wohnhäuser, Schulen oder Laborbauten werden auf der Tagung bereits Bewertungskriterien und -systeme vorgestellt.
Insgesamt wird deutlich, dass sich aktuelle Themen wie Niedrigstenergiegebäude, Ressourceneffizienz, Robustheit von Gebäude- und Stadtstrukturen problemlos in eine Beschreibung, Bewertung und Beeinflussung der Nachhaltigkeit integrieren lassen. »Die Nachhaltigkeitsbewertung via Lebenszyklusanalyse ist geeignet, sowohl Zielkonflikte zu erkennen und zu lösen als auch Einzelthemen in einen Gesamtkontext einzuordnen. Die Nachhaltigkeit bleibt ein Dauerthema«, ist sich Prof. Dr. Thomas Lützkendorf vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sicher. Dass die „sb13 munich“-Konferenz dazu beiträgt, die Diskussionen und Aktivitäten sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene in die richtige Richtung zu lenken, darüber sind sich die Experten Hauser und Lützkendorf einig.
Über die „sb13 munich“
Die „sb13 munich“ versteht sich als Teil einer Serie von Regionalkonferenzen aus der Reihe sb13, die der Vorbereitung der nächsten Weltkonferenz zum nachhaltigen Bauen im kommenden Jahr in Barcelona dient. Angeknüpft wird an Traditionen, die bis in das Jahr 1998 zurückreichen und seither zu sowohl interessanten als auch ergebnisreichen Welt- und Regionalkonferenzen führten.
Die Serie der sb13-Konferenzen sowie die Weltkonferenz sb14 werden durch iiSBE (die Internationale Initiative für eine nachhaltig gebaute Umwelt), CIB (International Council for Building), FIDIC (International Federation of Consulting Engineers) und UNEP (United Nations Environment Programme) initiiert und begleitet. Sie treten bei der „sb13 munich“ als internationale Partner auf. Veranstalter der Konferenz in München sind die TUM, das Fraunhofer IBP (Fraunhofer-Institut für Bauphysik) sowie das KIT (Karlsruher Institut für Technologie) mit Unterstützung der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) sowie des BMVBS (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung). Gleiches gilt für den Hauptsponsor XELLA sowie weitere Sponsoren wie REHAU, PREUSS und sto. Im Organisationskomitee sind wesentliche Verbände der Architekten und Ingenieure, der Bauindustrie sowie Interessenvertreter von Kommunen vertreten. Ein weiterer Partner ist die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Für die Weiterverbreitung wissenschaftlicher Ergebnisse sorgen u.a. Medienpartnerschaften mit dem renommierten Journal „Building Research & Information“, der Architekturfachzeitschrift „Detail“ und dem „Forum Nachhaltig Wirtschaften“.
Organisiert wird die „sb13 munich“ von Prof. Dr. Gerd Hauser, Leiter des Fraunhofer IBP und Ordinarius für Bauphysik an der TUM, Prof. Dr. Thomas Lützkendorf vom KIT und Prof. Dr. Natalie Eßig, Hochschule München und Mitarbeiterin des Fraunhofer IBP.
Weitere Informationen:
http://www.sb13-munich.com
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